Gesamtschule am Brink
Bei der Grundsteinlegung legten Schulleiterin Christiane Feldmann, Lisa Braun (Schulausschuss), Bürgermeister Peter Hinze, Albert Jansen (Ausschuss Stadtentwicklung), Franz van Stephoudt von der Baufirma und Wolfgang Tyssen (stellvertretender Schulleiter) selbst Hand an. NN-Foto: SP

EMMERICH. Münzgeld, Zeitungen und Informationen über Projekte an der Gesamtschule Emmerich standen in dieser Woche für den Startschuss des Neubaus der Emmericher Gesamtschule am Brink. Bürgermeister Peter Hinze, Vertreter der Stadtverwaltung, Politik, der Gesamtschule und der Baufirma van Stephoudt befüllten eine Zeitkapsel, die sie anschließend in dem Gemäuer versenkten – ein historischer Moment. „In 50 oder mehr Jahren, wenn die Gesamtschule vielleicht wieder neugebaut werden muss, soll diese Zeitkapsel an den heutigen Startschuss und die heutige Zeit erinnern“, sagte Hinze.

Für den Emmericher Bürgermeister war dieser symbolische Akt ein ganz besonderer Moment. Denn das Projekt liege ihm sehr am Herzen, wie Hinze betonte. „Wir bieten der Gesamtschule die Möglichkeit, fit für die Zukunft zu sein“, sagte Hinze. Der erste von zwei Bauabschnitten sei im vergangenen Jahr bereits erfolgreich abgeschlossen und habe eine Punktlandung hingelegt. „Der Umbau des Gebäudes an der Paaltjessteege hat genau das gekostet, was wir vorher auch veranschlagt hatten. Das ist nicht selbstverständlich. Ein großer Dank gilt aber auch der Schule, dass der Unterricht trotz aller Widrigkeiten reibungslos vonstatten gegangen ist“, sagte Hinze.

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Mosaik von Künstler Bernd Terhorst

Während das Gebäude an der Paaltjessteege am 29. April 2019 an die Gesamtschule übergeben werden konnte, blieb der Abriss des alten Schulgebäudes am Brink nicht ganz im Zeitplan: Im Herbst vergangenen Jahres starteten die Abrissarbeiten. Die sehr behutsame Sicherung des im Obergeschoss befindlichen Wandmoasik des Emmericher Künstlers Bernd Terhorst dauerte dann etwas länger als geplant. Das Kunstwerk soll im neuen Gebäude an einer geeigneten Stelle wieder eingebaut werden. Zudem gab es archäologische Funde, die ebenfalls behutsam gesichert werden mussten. Im April fanden die Abrissarbeiten jedoch ihr Ende; nun entsteht auf der 4300 Quadratmeter großen Fläche das neue Gebäude.

Auf vier Etagen (inklusive Keller) verteilt soll es Platz für 21 Klassenräume (à 70 Quadratmeter), neun Differenzierungsräume (à 25 Quadratmeter), ein Forum/Mensa (620 Quadratmeter), Küchenräume (122 Quadratmeter), ein Jugendcafé (550 Quadratmeter), einen Lehrer- und Verwaltungsbereich (425 Quadratmeter) sowie diverse Lager- und Nebenräume, Verkehrs- und Technikflächen bieten. Das Gesamtinvestitionsvolumen für den Neubau beträgt knapp 18 Millionen Euro. Die Übergabe soll im Frühjahr 2022 erfolgen. „Wir sind sehr gespannt, wie der Bau wirkt, wenn er einmal fertig ist“, sagte Schulleiterin Christiane Feldmann. In dem neuen Gebäude sollen später die Klassen fünf und sechs unterrichtet werden.

Jüdische Schule

Dass auf dem Grundstück der ehemaligen Gesamtschule am Brink unterrichtet wird, hat übrigens Tradition: 1893 eröffnete dort eine jüdische Schule. 1908 wurde beschlossen, die Errichtung der Brinkschule als Anbau an die jüdische Schule zu setzen. Diese wurde 1944 zerstört und nicht wieder aufgebaut. Stattdessen wurde an gleicher Stelle die Berufs- und Berufsfachschule errichtet, die am 2. März 1954 ihr Richtfest feierte und am 6. Dezember desselben Jahres eingeweiht wurde. 1995 wurde die Kreisberufsschule am Standort Emmerich allerdings aufgegeben. In dem ehemaligen Gebäude eröffnete 1998 das Jugendcafé am Brink. Im August 2014 bezog dann die Gesamtschule Emmerich mit den ersten Klassen das Brink-Gebäude. Nun warten alle auf das Frühjahr 2022, wenn die Gesamtschule die fertiggestellten, neuen Räumlichkeiten nutzen kann.

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