Bürgermeisterkandidat Sven Wolff: Ein Kalkarer für Kalkar

Sven Wolff tritt für die CDU Kalkar als Bürgermeisterkandidat – er sieht viel Verberesserungspotenzial

KALKAR. „Mehr Kalkar geht nicht.“ Für Sven Wolff, Bürgermeisterkandidat der CDU Kalkar, ist das nicht einfach nur ein Wahl-Slogan. Seine Familie lebt bereits in der vierten Generation in Kalkar und ist fest mit der Nikolaistadt verwurzelt. „Hier fühle ich mich Zuhause“, sagt der 46-Jährige. Als Bürgermeister wolle er seine Heimatstadt weiter voranbringen. „Ich bin noch jung genug, um Entwicklungen langfristig voranzutreiben, zu begleiten und zum Abschluss zu bringen. Wir können Kalkar besser bewegen“, sagt Wolff.

Sven Wolff möchte als Bürgermeister vor allem die Belange der Bürher ernst nehmen. NN-Foto: Rüdiger Dehnen

Der Polizeibeamte und Diplom-Verwaltungswirt sieht in der Nikolaistadt noch eine Menge Potenzial, das es auszubauen gelte. „Momentan geht da vieles zu langsam. Es passiert zu wenig“, findet Wolff. Ein Beispiel dafür sei der Marktplatz, mit dessen jetzigem Konzept Wolff nicht zufrieden ist. „Für Kalkar ist der Marktplatz mit seiner Gastronomie enorm wichtig. Er ist ein Anziehungspunkt. Nach derzeitiger Planung soll ein Teil der Parkplätze zurückgebaut werden. Ich glaube, dass das der Gastronomie enorm schaden würde. Wer nach Kalkar fährt, um dort essen zu gehen, möchte auch vor Ort parken und nicht erst ein paar Minuten Fußweg haben“, meint Wolff. In die Planungen der Marktplatz-Umgestaltung sollten daher die Gastronomen unbedingt miteinbezogen werden.

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Dass der Marktplatz noch attraktiver und lebendiger gestaltet werden müsse, steht allerdings auch für ihn außer Frage. Gerade das Thema Barrierefreiheit müsse angegangen werden. „Hier muss etwas geschehen, aber wir wollen trotzdem nicht den Charakter des Platzes verändern“, sagt Wolff.

Tourismuskonzept für ganz Kalkar

Ein Augenmerk möchte der Bürgermeister-Kandidat der CDU aber nicht nur auf den Kern der Stadt Kalkar, sondern auch auf die dazugehörigen Ortschaften legen. „Wir haben sehr schöne Stadtteile. Jeder hat seinen eigenen Reiz und seine individuellen Sehenswürdigkeiten. Wir müssen deshalb ein Tourismuskonzept entwickeln, bei dem alle Stadtteile berücksichtigt werden und das alle Stärken und Schwächen herausarbeitet, so dass die gesamte Stadt am Ende davon profitiert“, meint Wolff. Er wolle sich unter anderem dafür einsetzen, dass der Deichradweg endlich für jedermann befahrbar wird. „Denn er stellt einen hohen Mehrwert für Kalkar dar“, sagt Wolff.

Wichtig für Kalkar sei auch der Wisseler See. „Er darf nicht verkauft werden. Der Wisseler See ist bereits zu einer gewinnbringenden Freizeitstätte gewachsen und hat sich zu einem innovativen Tourismusmagneten entwickelt. Ein Verkauf wäre grobfahrlässig. Wir dürfen die guten Entwicklungsmöglichkeiten nicht aus der Hand geben. Mit Ludwig Ingenlath haben wir einen tollen Geschäftsführer, der aus dem Bereich kommt, gute Ideen mitbringt und den Wisseler See weiter ausbauen kann“, sagt Wolff. Das dürfe man jetzt nicht mit einem Verkauf aufs Spiel setzen.

Bürger miteinbeziehen

Bei der Ausarbeitung neuer Pläne für Kalkar und alle Stadtteile möchte Sven Wolff auch alle Bürger mit ins Boot holen. „Der Bürgerwille ist mir sehr wichtig. Die Einwohner wissen am besten, was sie vor Ort brauchen und was sie wollen. Etwa in Grieth hat man zuletzt gesehen, dass sie in Pläne einbezogen werden möchten und dass sehr viel Engagement vorhanden ist“, meint Wolff. Deshalb wolle er ein Bürgermeister sein, der regelmäßige eine offene Bürgersprechstunde anbiete. „Bürgernähe ist mir sehr wichtig. Das bedeutet für mich auch, dass ich an Veranstaltungen teilnehme und vor Ort mit den Bürgern spreche“, sagt Wolff.

Damit möchte Wolff auch das Ehrenamt und die vielen Vereine in der Stadt Kalkar würdigen. „Vereine sind enorm wichtig – gerade für eine Stadt wie Kalkar, die ländlich geprägt ist. In Vereinen finden Austausch und Gesellschaft statt. Das darf nicht aussterben“, meint Wolff. Er selbst engagiert sich ebenfalls seit vielen Jahren in mehreren Kalkarer Vereinen: Seit 1995 ist er Mitglied im Schützenverein St. Lambertus Appeldorn, in der Schützenbruderschaft St. Hubertus Kehrum, für die er 2002 Schützenkönig war, und im Heimatverein Kehrum-Appeldorn. Im vergangenen Jahr wurde er außerdem in die Sankt Jakobus Bruderschaft Kalkar aufgenommen.

Kunstrasenplätze für Sportstätten

Von 1996 bis 2014 leitete er zudem als erster Vorsitzender die Geschicke der DJK Appeldorn. Als solcher liegt ihm auch die Entwicklung der Sportstätten in Kalkar sehr am Herzen. Dort sieht er ebenfalls dringenden Nachholbedarf. „Es kann nicht sein, dass wir immer noch keinen einzigen Kunstrasenplatz in Kalkar haben. Alle Städte um uns herum haben bereits teilweise seit langer Zeit einen. Der in Bedburg-Hau wurde jetzt sogar schon erneuert. Bei uns wird beispielsweise in Appeldorn auch noch auf Asche gekickt“, sagt Wolff.

Dabei würde es anfänglich schon reichen, wenn zumindest ein Kunstrasenplatz gestaltet werden würde. „Vereine sind aufgrund der vielen Spielgemeinschaften, die es gibt, ohnehin schon daran gewöhnt, zu kooperieren. Die Zeiten auf dem Kunstrasenplatz könnten sich also mehrere Vereine erst einmal teilen – so wie es in der Halle ja auch funktioniert. Kein Verein hat eine eigene Halle nur für sich“, sagt Wolff. In anderen Städten habe dieses Konzept bereits wunderbar funktioniert.

Ordnungs- und Sicherheitsdienst

Stärken möchte Wolff aber nicht nur den Sport und das bürgerschaftliche Engagement, sondern auch die öffentliche Sicherheit. „Ich möchte dazu einen Ordnungs- und Sicherheitsdienst (OSD) nach Klever Vorbild einführen. Dieser wird die Zeiten der Abendstunden abdecken und sich in allen Stadtteilen bewegen. Er soll Präsenz in unserer Stadt gewährleisten“, sagt Wolff. Die Kreispolizeibehörde sei personell nicht in der Lage, alle Städte im gesamten Kreisgebiet so abzudecken, wie es eigentlich nötig sei. „Also müssen die Kommunen selbst einen Beitrag leisten“, meint Wolff. Dies möchte er auch beim Thema Umweltschutz beherzigen: „Kalkar muss grüner werden. Wir brauchen eine umweltfreundliche Stadt.“

Sollte Sven Wolff im Herbst Bürgermeister werden, möchte er nicht nur die politischen Ziele seiner Partei sehen. „Das Wohl der Bürger steht über Parteiinteressen. Deshalb sollten die Themen im Vordergrund stehen, die den Bürger interessieren. Das sollte unabhängig von Parteiinteressen geschehen. Ich möchte, dass der Rat für den Bürger wieder zusammenarbeitet. Man kann immer diskutieren, aber am Ende sollte ein Ergebnis dabei rauskommen, mit dem vor allem der Bürger gut leben kann“, meint Wolff, der seit 1989 der Jungen Union angehört, seit 2015 sachkundiger Bürger im Rat der Stadt Kalkar und seit 2017 auch Ratsmitglied der CDU-Fraktion Kalkar ist.

Golf als Ausgleich

Privat sei ihm ebenso ein gutes Miteinander und ein großer Zusammenhalt wichtig. „Das leben wir bei regelmäßigen Treffen mit der gesamten Familie aus“, sagt Sven Wolff, der mit seiner Ehefrau Michaela in Appeldorn lebt und Stiefvater zweier erwachsener Kinder ist. Wenn er die Zeit findet, befasst sich der 45-Jährige gerne mit der Geschichte seiner Familie, die fest mit der Stadt Kalkar verwurzelt ist. „Mein Urgroßvater Franz Wolff hat das Kalkarer Archiv, das heutige Museum, aufgebaut. Mein Opa, ebenfalls Franz Wolff, leitete im Stadtteil Emmericher Eyland die dortige Dorfschule. Mein Großonkel Heinz Wolff betrieb in der Monrestraße ein Uhrmachergeschäft. Mein Vater war über viele Jahre lang Vorsitzender des örtlichen Angelsportvereins Gut Bitt Wissel“, zählt Wolff auf. Er selbst habe Golf für sich als Hobby und Ausgleich zum Alltag gefunden. „Auf einer Golfrunde kann ich wunderbar abschalten“, meint der Wolff, der sich im Landgolfclub Moyland als Vizepräsident engagiert.

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