Klaus Hell veröffentlicht dritten Roman

Die Lesung zu „Wintersturm – die Zeit holt alles ein“ ist allerdings abgesagt

EMMERICH. Drei Jahrzehnte lang hat Klaus Hell, der in Grieth aufgewachsen ist, Lehrer ausgebildet. Seit 2011 ist er pensioniert, doch zu Ruhe gesetzt hat er sich noch lange nicht. Im Ruhestand folgt er nämlich seiner Passion, dem Schreiben. Im Oktober hat er seinen dritten Roman „Wintersturm – die Zeit holt alles ein“ veröffentlicht. Die Lesung dazu, die am Freitag, 27. März, in der Emmericher Stadtbücherei hätte stattfinden sollen, ist wegen des Corona-Virus abgesagt.

Bevor der 1946 geborene Hell ein Buch schreibt, recherchiert er intensiv. „Recherche ist mir sehr wichtig. Sie nimmt auch die meiste Zeit in Anspruch“, sagt Hell. Sein aktueller Roman „Wintersturm“ spielt im Jahr 1945. „Mir war es wichtig, auch aktuelle Aspekte aus dieser Zeit einzubauen“, sagt Hell.

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Intensiv recherchiert

Dazu habe er intensiv recherchiert. „Damit am Ende alles stimmt und damit die eine Spur, die ich lege, auch zum Ziel führt, bereite ich mich ganz akribisch auf ein Buch und die Geschichte vor. Um ganz sicherzugehen, habe ich einen Leserkreis aus etwa zehn guten Bekannten, die bereits während ich schreibe, immer drei Kapitel zu lesen bekommen“, berichtet Hell. Einem befreundeten Internisten sei so ein inhaltlicher Fehler in einem Kapitel seines Buches aufgefallen: „Darin nenne ich die Notrufnummer 112. Er hat dann gesagt: Moment mal, 1945 gab es die doch noch gar nicht.“

Besonders viel Wert legt Hell beim Schreiben seiner Bücher auch auf die Charaktere. „Da ist es mir wichtig, dass die Altersstrukturen passen. Außerdem mache ich mir intensive Notizen zu den Personen“, sagt Hell. Ihm sei es wichtig, dass er sie charakteristisch darstellt.

Klaus Hell
Werk Nummer drei: Lydia Klar, Autor Klaus Hell und Magdalena Janßen-Koeller (v. l.). NN-Foto: SP

Während die Vorbereitungen inklusive der Recherchen zu einem Buch bei Hell bis zu einem Jahr dauern können, brauche er für das Schreiben lediglich drei bis vier Monate. „Die Geschichte habe ich in meinem Kopf bereits konstruiert. Ich schreibe sie nur noch auf. Ich fange auch nie an zu schreiben, ohne nicht den letzten Satz bereits zu kennen“, sagt Klaus Hell. Sein Leserkreis helfe ihm dann bei den Feinarbeiten und den vielen Einzelheiten.

Ganz neu ist das Schreiben eines Buches für den ehemaligen Lehrerausbilder und Lehrer in den Fächern Erdkunde und Physik übrigens nicht. „Ich habe bereits als Ausbilder am Lehrerseminar Schulbücher für insgesamt zwei Verlage geschrieben. Sie wurden in der ganzen Republik veröffentlicht“, sagt Hell, der seit mittlerweile 50 Jahren in Essen lebt.
Nach seiner Pensionierung im Jahr 2011 widmete er sich dann auch dem Schreiben von Romanen. Auf den Buchmessen in Leipzig und Frankfurt nahm er Kontakt zu Verlagen auf.

„Einen Verlag zu finden ist sehr schwer. Von 1000 eingereichten Manuskripten werden nur ein oder zwei veröffentlicht. Es gibt einfach sehr viele Hobby-Schreiber, wie ich es ja auch bin“, sagt Klaus Hell. Doch er fand einen Verlag, der sein Erstlings-Werk „Die Sache mit Mia“ 2013 veröffentlichte. Den Roman stellte er damals im Schlösschen Borghees vor. 2016 folgte sein Krimi „Unter Chiffre“, der in Essen spielt.

Drittes Werk „Wintersturm“

Klaus Hells dritter und aktueller Roman „Wintersturm – Die Zeit holt alles rein“ spielt in der Gegenwart ebenfalls in Essen, in der Vergangenheit allerdings am Niederrhein. Neben Kleve, Goch und Kalkar ist auch das Schloss Moyland in Bedburg-Hau ein Schauplatz. Die Handlung beginnt in den letzten Kriegstagen im Februar 1945. Ein Sanitätsfahrzeug der Wehrmacht gerät in Grieth unter feindlichen Fliegerbeschuss.

In dem Fahrzeug befinden sich aber keine Verletzten, sondern Dinge, die das Leben der Dorfbewohner nach dem Krieg maßgeblich verändern. Einer von ihnen ist ein Dorfschmied, der es später in Essen mit einer metallverarbeitenden Firma zu großem Wohlstand bringt. Die Erben werden aber einige Zeit später von der Vergangenheit eingeholt. Nach dem Tod eines Industriemagneten taucht außerdem in einem Schließfach ein wertvolles Gemälde auf. Sein Enkel recherchiert am Niederrhein und entdeckt das Geheimnis seines Großvaters.

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