Die Kinder des Gelderner Kinderchores freuen sich auf die Aufführungen.Foto: privat

GELDERN. Wenn sich am 21. März in der Aula des Lise-Meitner-Gymnasiums der Vorhang hebt, ist es bereits das 33. Stück, das der Kinderchor der Kirchengemeinde St. Maria Magdalena auf die Bühne bringt. Freilich mit ganz vielen verschiedenen Kindern, die über all die Jahre teilgenommen haben. Im Hintergrund war aber einer immer mit dabei: Dieter Lorenz, Kantor der Kirchengemeinde.

Die Aufregung so kurz vor der Premiere ist beim Kinderchor St. Maria Magdalena schon denkbar groß, denn schließlich proben die 62 Kinder des Kinderchores bereits seit den Sommerferien an der Wiederaufnahme von „Tischlein deck dich“: „Zu Beginn proben wir die einzelnen Lieder ein und dann überlegen wir im Team, welches Kind welche Rolle bekommt“, erklärt Lorenz. Zum Märchenteam gehören neben ihn auch noch Steffi Bauer, Birgit Michels und Ursula Tebatz van Elst. Alle vier widmen sich ehrenamtlich dieser – durchaus auch zeitaufwendigen – Aufgabe.

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Wichtig ist für Lorenz, dass jedes Kind eine Rolle bekommt: „Egal ob ein Kind aus der ersten oder der siebten Klasse, jeder darf einen Satz sagen“, so der Kantor. Natürlich schaut das Team auch, welches Kind, was kann, aber meist durchleben die Kinder auch eine Entwicklung: „Am Anfang sagen sie schüchtern einen Satz und am Ende stehen sie vor einem großen Publikum und brillieren“, erklärt Lorenz nicht ohne Stolz.

Ein gemeinsames Treffen für alle Chormitglieder

Seit den Weihnachtsferien stehen szenische Proben an: Das heißt, anstatt einmal die Woche, treffen sich die Kinder zweimal die Woche zum Proben, wobei nach Szenen geprobt wird, also nicht immer alle anwesend sein müssen: „Ein Treffen gibt es aber trotzdem immer donnerstags, an dem alle teilnehmen“, erklärt Lorenz und fügt hinzu, „mir ist es wichtig, dass sich trotzdem alle als ein großes Team sehen.“

In diesem Jahr steht beim Kinderchor St. Maria Magdalena die Wiederaufnahme vom „Tischlein deck dich“ auf dem Programms. Am Samstag, 21. März, wird das Stück um 15 Uhr und am Sonntag, 22. März, um 14 und 16.30 Uhr in der Aula des Lise-Meitner-Gymnasiums aufgeführt.

Tischlein deck dich
Das Märchen handelt von einem armen Schneider, seinen drei Söhnen und der einzigen Ziege, die diese Familie besitzt. Obwohl die Ziege auf der Weide immer zu den Söhnen sagt: „Bin so satt, mag kein Blatt“, behauptet sie abends beim Vater: „Sprang nur über Gräbelein, fraß kein einzig Blättelein“. Erst als dieser seine Söhne fortschickte, merkt er, dass die Ziege ihn genauso belügt und traurig verjagt er auch sie. In der Fremde haben die drei Söhne aber Erfolg und erhalten von ihren Meistern am Ende ihrer Lehre jeweils einen Lohn: Der Erste bekam das Tischleindeckdich, der Zweite den Goldesel und der Dritte einen Knüppel aus dem Sack. Nacheinander kommen die Brüder auf dem Weg nach Hause in dieselbe Gastwirtschaft. Die ersten beiden Brüder werden dort von dem gerissenen Gastwirt um ihren Lohn betrogen. Jedoch gelingt es dem dritten Sohn den Wirt klug zu überlisten, und so kehrt er mit dem verlorenen Lohn zu dem Vater und den Brüdern zurück.

Die gesamten Kulissen und Kostüme wurden wieder in liebevoller Handarbeit von den Eltern angefertigt: „In all den Jahren haben wir einen riesigen Fundus an Requisiten und Kostümen angesammelt, aber es kommen natürlich trotzdem immer wieder neue Sachen dazu, die benötigt werden“, so der Kantor.

Ohne Unterstützung der Eltern geht gar nichts

Viel Arbeit falle im Laufe des Projektes an, weswegen es auch ohne die Unterstützung der Eltern gar nicht gehe. Auch am Veranstaltungswochenende packen alle mit an: „Freitags kommt ein LKW, der komplett beladen werden muss und sonntags müssen wir alles wieder abbauen“, berichtet Lorenz. Da ist jede helfende Hand viel Wert. Nach der Premiere gibt es eine kleine Premierenfeier für die Darsteller und alle, die mitgeholfen haben. Für Lorenz immer wieder ein schöner Moment: „Ich sehe es als pädagogische Aufgabe, mit den Kindern Theater zu spielen. Sie nehmen nicht nur an dem gesamten Prozess teil, sondern wachsen oftmals auch über sich hinaus.“

Neben den normalen Karten, die für vier Euro bei der Buchhandlung Keuck und dem Bücherkoffer sowie an der Tageskasse zu erwerben sind, gehen einige Freikarten auch an die Gelderner Tafel und an die Caritas: „Wir haben immer viele Spender, die Karten für Menschen kaufen, die sich eine Eintrittskarte nicht leisten können“, berichtet Lorenz. Diese Karten werden an die beiden Institutionen weitergegeben.

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