Alicja Lisiak
Make-up-Artistin Alicja Lisiak am Set des neuen TV-Formats „Let‘s glow“. Foto: TVNOW/Ralf Jürgens

GOCH/HAMBURG. Alicja Lisiak hat sich ihren Traum erfüllt: Sie arbeitet seit vielen Jahren erfolgreich als Hair- und Make-up-Artistin, lebt in Hamburg und hat bereits Stars wie Claudia Schiffer, Yasmina Filali und Jette Joop für ihren perfekten Auftritt stylen dürfen. Ab kommenden Montag steht sie aber selbst im Rampenlicht. Denn die gebürtige Gocherin ist Teil der Jury der neuen Vox-Sendung „Let‘s Glow“.

In dem neuen Show-Format, das noch die nächsten zwei Wochen von Montag bis Freitag um 16 Uhr auf dem Privatsender ausgestrahlt wird, geht es um das perfekte Make-up. „Vier Kandidaten, die alle hobbymäßig leidenschaftlich gern schminken, treten jeden Tag in einer Challenge gegeneinander an. Sie müssen Make-ups zu einem bestimmten Thema kreieren. Dabei geht es mal um spannende und außergewöhnliche, mal aber auch um ganz alltägliche Looks“, sagt Lisiak. Am Ende der Woche könne ein Kandidat 1.000 Euro gewinnen.

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Ehrliches Feedback

Lisiak gibt während der Challenges den Kandidaten Tipps und bewertet am Ende gemeinsam mit dem bekannten Make-up Artisten Boris Entrup die Looks. „Mir war es wichtig, den Kandidaten ein ehrliches Feedback zu geben und ihnen auch zu erklären, warum mir etwas nicht gefiel“, sagt Lisiak.

Dass die 36-Jährige diesen nächsten Schritt auf der Karriereleiter machen durfte, hätte sie vor einigen Monaten selbst noch nicht geglaubt. „Ich hatte eine Anfrage bekommen, ob ich nicht ein Bewerbungsvideo schicken könnte. Da habe ich nur gedacht: Das probierst Du mal aus und drehst mal eben ein Video“, erzählt Lisiak. Aus dem „mal eben“ sei jedoch eine fünfstündige Arbeit geworden. „Ich habe meinen besten Freund gefragt, der beruflich damit zu tun hat. Wir haben bei dem Dreh viel gelacht, aber es war am Anfang auch komisch, in die Kamera zu sprechen. Also haben wir die Sequenzen immer wieder neugedreht, bis es passte“, sagt Lisiak. Mit ihrem kurzen Video konnte sie überzeugen.

Alicja Lisiak
Bilden ab Montag ein Team: Boris Entrup und Alicja Lisiak
Foto: Kessy Stempin

In der nächsten Casting-Runde besuchte sie ein Kamerateam in Hamburg. „Da fiel es mir schon nicht mehr so schwer, vor der Kamera zu sprechen. Es hat einfach funktioniert“, erzählt Lisiak, die bereits vor ein paar Jahren in Claudia Schiffers Show „Fashion Hero“ erste Erfahrungen vor der Kamera sammeln konnte. „Das hat mir sicherlich geholfen“, sagt Lisiak. Pluspunkte habe sie vielleicht auch damit sammeln können, dass sie bereits öfter mit Boris Entrup zusammenarbeiten durfte. Mitentscheiden, wer neben ihm in der Jury sitzt, habe er zwar nicht dürfen, „aber es ist sicherlich von Vorteil, wenn die Jurymitglieder untereinander gut harmonieren“, sagt Lisiak.

Die gebürtige Gocherin konnte jedoch auch mit einer beeindruckenden Vita glänzen: Alicja Lisiak hat bereits für große Kunden wie L‘Oreal oder das AudiZentrum Hannover gearbeitet und ist seit Jahren Head of Make-up bei der Mercedes Benz Fashion Week in Berlin. Auch an der Fernsehsendung „Germanys next Topmodel“ durfte sie bereits mitwirken. Bei ihrer Arbeit gehe es allerdings nicht nur darum, Models ins perfekte Licht zu rücken. „In Zusammenarbeit mit den Designern entwickle ich auch die neuen Trends der Saison“, sagt Lisiak, die darüber hinaus mittlerweile auch angehenden Nachwuchs ausbildet und für die Handwerkskammer Hamburg prüft.

“Mir ist nichts geschenkt worden”

„Alles, was ich erreicht habe, habe ich durch viel Arbeit geschafft. Mir ist nichts geschenkt worden“, sagt Lisiak, für die nicht selten zwölf bis 14 Stundentage zum Alltag gehören. „Als Make-up-Artistin bin ich morgens die erste, die kommt, und abends die letzte, die geht.“ Der Beruf sei allerdings schon früh ihr Traumberuf gewesen. „Ich habe schon als Jugendliche sehr gerne geschminkt – nicht nur mich, sondern auch andere. Ich wollte immer schon irgendwann die Promis schminken, wusste aber, dass Goch dafür zu klein ist und ich mir meinen Beruf dort nicht erfüllen kann. Deshalb bin ich erst nach Düsseldorf und dann nach Köln gegangen und habe dort meine Ausbildungen absolviert“, sagt Lisiak.

Selbstständigkeit mit 23 Jahren

Mit 23 Jahren habe sie sich dann selbstständig gemacht und zog nach Hamburg, weil die Hansestadt immer noch der Medienstandort für Make-up-Artisten sei. „Dort werden viele Kampagnen und Produktionen geshootet unter anderem für Magazine oder auch für das Fernsehen“, sagt Lisiak.

Mittlerweile habe sie sich einen guten Namen gemacht und werde auch von vielen Prominenten weiterempfohlen, was ihr in ihrer Arbeit natürlich helfe. „Gerade bei Fernsehproduktionen war es am Anfang schwer reinzukommen, weil sie natürlich ihre Leute schon hatten. Ich habe aber immer wieder angeklopft und gesagt: Ich bin auch da“, sagt Lisiak. Mittlerweile arbeite sie nicht nur in Hamburg, sondern werde für Jobs in ganz Deutschland und auch im Ausland gebucht.

Erholung in der Heimat

Auch wenn ihr das viele Reise im Beruf sehr gefalle, dürfe es privat gerne mal etwas ruhiger sein. „Ich habe oft ein sehr turbulentes und lautes Leben. Auch wenn ich mich in der Großstadt Hamburg sehr wohlfühle, genieße ich es ab und zu auch wieder zurück in die Heimat zu kommen und hier Felder, Kühe und den Sternenhimmel zu sehen“, sagt Lisiak.
Etwa alle zwei Monate besucht sie ihre Mutter, die einen Imbiss an der Aral-Tankstelle in Uedem betreibt. Dort hat Lisiak früher selbst ausgeholfen.

Trotz der Glamour-Welt sei sie immer noch sehr bodenständig geblieben, sagt die 36-Jährige selbst über sich. Auch ihre Mutter ist mittlerweile sehr stolz auf sie. „Als ich ihr erzählt habe, dass ich nach Düsseldorf gehe, um Make-up-Artistin zu werden und ich irgendwann die Promis schminken möchte, war das natürlich schwierig für sie. Aber für mich gab es nie etwas anderes, das ich machen wollte.“ Und Alicja Lisiak hat nicht nur ihrer Mutter bewiesen, dass ihr Weg der richtige war.

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