Spargelprinzessin
Die neue Spargelprinzessin mit ihrem Spargelgrenadier Heinz-Josef Heyer. Foto: Kunststoff Fotografie

WALBECK. Wenn man in Walbeck Besuch von einer ehemaligen Spargelprinzessin mit dem Vorwand „Wir müssen mal reden“ bekommt, kann man sich meist schon denken, worauf es hinausläuft: Es wird eine neue Spargelprinzessin gesucht.

Ganz ähnlich geschah es auch bei Annika Croonenbroeck, der amtierenden Walbecker Spargelprinzessin: „Marina (Anmerkung der Redaktion: Marina Engelbergs, ehemalige Spargelprinzessin) wollte mit mir noch etwas wegen des Dorffestes besprechen“, erinnert sich Annika Croonenbroeck und fügt lachend hinzu, „das kam mir gleich komisch vor und ich konnte mir schon denken, was sie möchte.“ Genau so kam es dann auch. Die heute 26-Jährige wurde gefragt, ob sie sich vorstellen könne, die Nachfolgerin von Katrin Pasch zu werden: „Das Gute war, dass ich so früh gefragt wurde und mir bei Katrin dann noch einiges anschauen konnte“, so Annika Croonenbroeck.

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Die Proklamation auf dem Dorffest war für sie keine neue Situation, schließlich moderiert die Walbeckerin die Veranstaltung bereits seit einigen Jahren. Und das kommt nicht von ungefähr, schließlich ist der Musikverein Walbeck, in dem Annika Croonenbroeck Mitglied ist, der Ausrichter des Dorffestes. Die Zeit bis zur Proklamation war für die 26-Jährige besonders spannend: „Ich durfte ja niemanden davon erzählen und habe unter einem Vorwand meinen Freundinnen gesagt, dass sie unbedingt zum Dorffest kommen müssen“, erinnert sich die Prinzessin schmunzelnd.

Proklamation der Spargelprinzessin

Am Ende brachten die zahlreichen Hinweise, die bei der Proklamation dem Publikum Informationen zur neuen Spargelprinzessin geben sollen, sowohl ihrer Familie als auch ihren Freundinnen, die Gewissheit: „Die Hinweise waren, dass ich ein Musikinstrument spiele, auf der Liebfrauenschule war und Bayern-Fan bin.“ Am Ende war wohl den meisten klar, um wen es sich bei der gesuchten Person handelt.

Annika Croonenbroeck ist die neue Walbecker Spargelprinzessin.
Foto: Kunststoff Fotografie

Nach dem Dorffest ging es für die neue Spargelprinzessin dann erst mal ruhiger zu. Im August entstanden ihre offiziellen Fotos, ansonsten hatte sie noch viel Zeit, die sie aber zugleich sinnvoll nutzte: „Da ich wusste, dass ich im Frühling mehrere Termine habe, habe ich in der Uni einige Vorlesungen vorgezogen, um jetzt mehr Zeit zu haben“, so die Walbeckerin. Annika Croonenbroeck ist, nachdem sie eine Ausbildung zur Tourismuskauffrau absolviert hat, Lehramtsstudentin an der Universität Duisburg-Essen. Später möchte sie gerne Spanisch und Wirtschaftswissenschaften am Berufskolleg unterrichten.

Mit dem Spanischen verbindet die 26-Jährige viel mehr als nur ein Studienfach. Nach ihrer Ausbildung reiste sie für drei Monate durch Costa Rica und besuchte dort eine Sprachschule, um ihr Spanisch aufzufrischen: „Dort habe ich bei einer Gastfamilie gewohnt und eine super Zeit gehabt.“ Erst vor kurzem ist sie wieder nach Walbeck gezogen, da sie für ein Auslandssemester in Murcia in Spanien ihre Studentenwohnung in Essen vermietet hatte.

Neben ihrer großen Leidenschaft, dem Reisen, ist die Walbeckerin seit Jahren Mitglied im Musikverein Walbeck. Seit zehn Jahren spielt sie bereits Trompete und ist auch abgesehen davon sehr stark mit dem Dorfleben verbunden: So ist sie ebenfalls Mitglied der Landjugend und mit einer Freundesgruppe auch im Karneval aktiv.

Treffen mit Prinzessinnen und Königinnen

Ihren ersten größeren Auftritt als Spargelprinzessin hatte die 26-Jährige in diesem Jahr bei der Grünen Woche in Berlin: „Dort habe ich auch ganz viele andere Repräsentanten getroffen, wie zum Beispiel die Destillationskönigin und die Forellenkönigin. Wahnsinn, was es alles gibt – es war echt spannend, das mal alles mitzuerleben“, berichtet sie.

Neben dieser spannenden Reise freut sich die Walbeckerin vor allem auch auf zwei weitere Highlights in diesem Jahr: „Der Spargelumzug am 3. Mai ist natürlich immer etwas ganz Besonderes für eine Spargelprinzessin. Außerdem sind wir am 25. April bei der Landesgartenschau in Kamp-Lintfort zu Gast und machen dort einen Spargelschälwettbewerb. Das wird mit Sicherheit auch ein toller Tag.“

Natürlich hat die 26-Jährige auch ein eigenes Prinzessinnengericht: „Gemeinsam mit Peter Eyckmann habe ich eine Prinzessinnentasche entworfen“, verrät sie. Dahinter verbirgt sich ein Walnussbrötchen mit Frischkäse, Spargel und Roastbeef. Aber auch den Klassiker – Spargel mit Kartoffeln und Schinken – isst die neue Spargelprinzessin sehr gerne.

Für die kommenden Monate wünscht sich die 26-Jährige noch viele weitere tolle Eindrücke: „Und ich hoffe, dass ich den Spargel aus Walbeck weiter bekannt machen kann.“ Etwas hat sie aber bereits dazu beigetragen, wie sie am Ende des Gesprächs lächelnd berichtet: „Als ich während meiner Ausbildung zur Tourismuskauffrau auf einem Kreuzfahrtschiff unterwegs war und gefragt wurde, woher ich komme, kannten sehr viele Leute Walbeck bereits – von seinem leckeren Spargel.“

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