FDP stellt Wahlprogramm nach Bürgerwillen auf

Gespräche an Info-Ständen im Gemeindegebiet, Anregungen und Themen erwünscht

SONSBECK. Vor Wahlkämpfen machen üblicherweise Parteien ihre potentiellen Wähler mit ihren Wahlprogrammen bekannt. Die FDP Sonsbeck geht einen anderen Weg: Sie befragt bereits seit Oktober und noch bis Januar die Bürger der Gemeinde Sonsbeck und möchte Anregungen und Themen von Sonsbeckern, Labbeckern und Hambern in ihr Wahlprogramm aufnehmen.

Robert Niewerth, Ralph van Stephaudt und Jürgen Kühne (v.l.) von der FDP Sonsbeck bitten die Bürger, sich an der Umfrage zu Wunsch-Themen zu beteiligen.
NN-Foto: Lorelies Christian

Von den 19 FDP-Mitgliedern sind acht eingebunden, intensiv auf Bürger zuzugehen, um im Gespräch herauszufinden, was sie bedrückt, welche Wünsche sie an die Politik haben. Von ersten Ergebnissen berichteten nun der Fraktionsvorsitzende und Partei-Ortsvorsitzende Jürgen Kühne und seine beiden Stellvertreter Ralf van Stephaudt und Robert Niewerth. „Wir haben bereits vier Infostände aufgebaut und die Passanten um ihre Meinung gebeten. Sie gaben uns bereits klare Statements, worum wir als FDP Sonsbeck uns kümmern sollen. Natürlich hängen ihre Wünsche meist vom Standort ab. Die Anwohner der Hochstraße in Sonsbeck sprechen uns auf die Verkehrssituation an dieser Durchgangsstraße an, die Labbecker haben ähnlich gelagertes Problem, sie würden gerne den Rübentreckerverkehr ganz aus ihrem Ort raus haben. Viele äußern auch die Sorge vor weiteren Starkregenereignissen, andere machen auf ihre Parksituationen in ihren Straßen aufmerksam“, berichtet Kühne.
Weitere Termine folgen, denn das ist die Erfahrung der FDP-Politiker, im persönlichen Gespräch kommt vieles zur Sprache, was sonst gar nicht an die Ohren der Kommunalvertreter dringt. Doch die FDP Sonsbeck setzt nicht nur auf diesen Dialog, sondern verteilt zusätzlich Karten, auf denen die Bürger (selbstverständlich auch anonym) ihre Wunsch-Themen benennen können. Anregungen nimmt Jürgen Kühne auch gerne per mail entgegen unter kuehne-xanten@web.de
Die Gewerbetreibenden sollen an einem zusätzlichen Termin aufgesucht werden, um auch ihnen eine Stimme bei der Umfrage zu geben. „Wir möchten das klare Signal setzen, wir sind für die Bürger da!“, erklärt Kühne den Kampf gegen die Politikverdrossenheit. Und van Stephaudt ergänzt: „Gerne möchten wir auch politisch interessierte Mitstreiter gewinnen, sie müssen nicht unbedingt FDP-Mitglieder werden.“
Und für Niewerth ist auch klar: „Wir wollen jetzt noch nicht Wahlkampf führen und wir wollen diese Gesprächstermine auch in Zukunft anbieten, außerhalb des Wahlkampfs.“
Den Dreien ist wichtig, dass diese Art der Bürgerbeteiligung schon in das noch zu verfassende Wahlprogramm einfließt. Nach einer Auswertung der Anregungen soll die Gewichtung der FDP-Arbeit erfolgen.

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Kooperationsstandort Sonsbeck?

Hart kritisiert Kühne den Vorschlag der Sonsbecker CDU, einen Antrag an den Regioanlverband Ruhr (RVR) zu stellen, den Kooperationsstandort Sonsbeck aus dem Regionalentwicklungsplan herauszunehmen (die NN berichtete). Dazu gab es letzten Donnerstag Diskussionen in der Hauptausschusssitzung, der Rat wird in seiner Sitzung am Donnerstag, 12. Dezember abstimmen müssen. „Das ist ein Schaufensterantrag“, schimpft Kühne und sieht darin reines Wahlkampfgehabe der CDU, die nach Bürgerprotesten nun eingeknickt sei, obwohl sie vorher vehement dafür eingetreten sei, die Flächen für Industrieansiedlung freizugeben. Kühne glaubt, die CDU wolle sich später damit schmücken, als Retter darzustehen, der die Ansiedlung verhindert habe. Dabei habe die FDP von vornherein Bedenken geäußert. Nun müsse nach Meinung von Kühne der Bürgermeister persönlich das Gespräch mit dem RVR suchen, ein einfaches Schreiben fände keine Beachtung. Kühne wirft der Verwaltung vor, mit Informationen nicht offen umgegangen zu sein und auch die Bürger am Planungsverfahren nicht beteiligt zu haben.

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