Tag des offenen Denkmals: Moderne und historische Architektur im Fokus

Führungen und Vorträge zum „Tag des offenen Denkmals“ am kommenden Sonntag

KLEVE. Hinter Türen blicken, die sonst verschlossen bleiben, ist der Grundgedanke der bundesweiten Kulturveranstaltung „Tag des offenen Denkmals” der Deutschen Stiftung für Denkmalschutz. Auch die Stadt Kleve nimmt am Sonntag, 8. September, daran teil. Die Wirtschaft, Tourismus & Marketing Stadt Kleve GmbH (WTM) hat dazu zum diesjährigen Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur” ein Programm bestehend aus Führungen und Vorträgen zusammengestellt.

Die Museen B.C. Koekkoek-Haus und Museum Kurhaus, der Kellener Heimatverein Cellina und die Wirtschaft, Tourismus & Marketing Stadt Kleve GmbH arbeiten für den „Tag des offenen Denkmals“ zusammen. NN-Foto: SP

Ein besonderes Highlight wird der Besuch eines Weinkellers an der Kavarinerstraße sein. Das unterirdische Gewölbe wurde um 1890 herum hinter der Weinhandlung von Theodor Remy gebaut, um dort Wein abfüllen und lagern zu können. „Der Weinkeller besteht aus einem ungefähr 20 oder 30 Meter langen Gewölbe. Heute steht er unter Denkmalschutz und ist nur von einem privaten Garten aus zugänglich”, erklärt Stadtführerin Wiltrud Schnütgen, die Interessierte das größtenteils erhalten gebliebene Gewölbe ab 10.30 bis 12 Uhr zu jeder halben Stunde zeigen wird. Allerdings ist der Weinkeller nicht barrierefrei. „Es geht eine steile Treppe bergab. Von daher muss man schon gut zu Fuß sein”, sagt Schnütgen. Der Treffpunkt befindet sich am Regenbogen/Ecke Schulgasse. Um Anmeldung beim WTM unter Telefon 02821/84806 wird gebeten.

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Zwei Runde durch die Innenstadt

Restaurator Clemens Giesen nimmt Interessierte am kommenden Sonntag auf zwei Rundgängen um 11.30 und 16 Uhr durch die Innenstadt Kleves mit. Dabei beschäftigt er sich mit den „An- und Neubauten an geschichtlichen Häusern”. Dabei wird er die veränderten Baustile beziehungsweise veränderte Architektur verschiedener Zeitepochen unter die Lupe nehmen. „Dazu werde ich auch viel über die Baugeschichte erzählen. Wie man mich kennt, wird das jedoch auch ziemlich kritisch sein”, sagt Giesen. Der Rundgang beginnt am Klever Bahnhof, führt über die Alte Brücke vorbei an der Münze, über die Große Straße hin zur Schwanenburg und zur Stiftskirche und letztendlich zum B.C. Koekkoek-Haus. „Da Kleve im zweiten Weltkrieg sehr stark zerstört wurde, werden Besucher kennenlernen, was in der Nachkriegszeit gebaut wurde”, sagt Giesen. Da jeweils nur 15 Personen an den Rundgängen teilnehmen können, wird um eine zeitnahe Anmeldung beim WTM unter Telefon 02821/84806 gebeten.

Mit der Architektur beschäftigt sich auch Gästeführerin Brigitte Alex in gleich zwei Führungen. Um 13 Uhr befasst sie sich in einem Spaziergang vom B.C. Koekkoek-Haus bis zum Museum Kurhaus mit der Architektur und Geschichte im 19. Jahrhundert in Kleve. An der Tiergartenstraße wird sie zunächst die Häuser und Villen mit den neoklassizistischen Fassaden näher erläutern, bevor die Gruppe im ehemaligen Friedrich-Wilhelm-Bad im Museum Kurhaus die Bel Etage und die restaurierte Badewanne aus der Kurzeit besichtigen wird. „Meine zweite Führung um 15.30 Uhr schließt dann daran und beschäftigt sich ausschließlich mit der Architektur und der Geschichte des Museum Kurhaus‘”, sagt Alex. Ein Besuch des Museums lohnt sich außerdem auch für die aktuelle Ausstellung „Als der Kaffeetisch zur Galerie wurde”, die anlässlich des 100. Bauhaus-Jubiläums zurzeit im Kurhaus gezeigt wird. Brigitte Alex führt ab 11.30 Uhr in einer einstündigen Führung durch die historischen Kursäle und zeigt die Sammlung von Keramiken aus der Zeit um 1930.

Ausstellung: “Technische Paradiese”

Das B.C. Koekkoek-Haus eröffnet am 8. September sogar die neue Ausstellung „Technische Paradiese – die Zukunft in der Karikatur des 19. Jahrhunderts. „Die Ausstellung zeigt Reaktionen der damaligen Zeitgenossen auf Neuerungen wie Eisenbahn, Telefon, Glühbirne und Co. in der Grafik. Es ist eine Ausstellung, die gut zu unserem heutigen Lebensgefühl passt. In den Karikaturen ist schön abzulesen, wie man mit Technik umgeht”, sagt Ursula Geisselbrecht-Capecki, künstlerische Leiterin des B.C. Koekkoek-Haus, das am 8. September inklusive des Künstlergartens mit Cafeteria von 11 bis 17 Uhr geöffnet hat.

Das B.C. Koekkoek-Haus lädt zudem um 14 Uhr zum einstündigen Vortrag „Neues Bauen im alten Kleve” mit Stadtarchivar Bert Thissen ein. Er zeigt, dass das alte Kleve, das im zweiten Weltkrieg größtenteils zerstört wurde, nicht nur eine historische, sondern auch eine sehr moderne Stadt war, die sogar schon das „neue Bauen” beinhaltete.

Der Kellener Heimatverein Cellina bietet in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung in Kellen außerdem noch drei Führungen zu den Themen „Lehren und Lernen am Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung – Was passiert in einem Gebäude, in welchem moderne und historische Architektur aufeinandertreffen?”, „Lernen am Beispiel der Umbrüche in der Erinnerungs- und Gedenkkultur” sowie „Der Umbau der St. Willibrord-Pfarrkirche in Kellen – Bewahren durch Verändern war hier die Philosophie” an. Treffpunkt ist jeweils das Foyer des Zentrums für schulpraktische Lehrerausbildung, Willibrordschule 2 in Kellen.

Der Besuch der Veranstaltungen und Museen ist am „Tag des offenen Denkmals” kostenfrei. Nähere Infos gibt es online unter www.tag-des-offenen-denkmals.de oder www.kleve-tourismus.de.

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