Jedem seinen Platz – Ausstellung im Wasserturm

Wenn Kuratoren Albträume haben, könnte das hier einer von ihnen sein: 38 Künstler, deren Werke man nicht kennt, treffen freitags ein, um ausgestellt zu werden. Eröffnung: Zwei Tage später. 11 Uhr am Sonntag.

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Zum 21. Mail dabei
Peter Busch sieht die Sache gelassen. 38 Künstler stehen auf der Liste für die Ausstellung im Gelderner Wasserturm. Es ist der Freitag vor der Eröffnung. In den vier Etagen des Turms sind erste Kunstwerke zu sehen – die Hälfte dessen, was am Sonntag zu sehen sein wird. „Und wir wissen ja nicht einmal, ob nicht vielleicht noch jemand den spontanen Entschluss trifft, auch noch mitzumachen.“ Ein Thema wird erlebbar, greifbar, real: „Jedem seinen Platz“ steht auf dem Plakat zur Ausstellung im Wasserturm, die im Rahmen der Kreis Klever KulTourtage zu sehen ist. Zum 21. Mal ist der Wasserturm mit dabei. Zum 21. Mal bekommen Künstler die Gelegenheit, sich im Rahmen einer Ausstellung „in Wort, Bild, Installation, Fotografie und Ton zu äußern“. So steht es auf dem Plakat. Der Wasserturm ist ein besonderer Ort – ein Ort des Dialoges und der Experimente, denn zu einer Ausstellung einzuladen, deren Inhalt man erst zwei Tage vorher erstmals sieht, zeugt von Vertrauen in die kreativen Kräfte.

Mehr Teilnehmer als je zuvor
„Es ist schon toll, dass sich diesmal 38 Teilnehmer angemeldet haben“, freut sich Peter Busch und stellt kurz noch mal klar: „Das sind die, die sich bei uns angemeldet haben. Es kann durchaus passieren, dass heute oder morgen noch Menschen auftauchen und ihren Beitrag zum Thema ‚Jedem seinen Platz‘ im Gepäck haben.“ Am Wasserturm haben sie im Lauf der Jahre das Improvisieren gelernt. Peter Busch strahlt die Gelassenheit eines Mannes aus, dessen Devise lautet: ‚Wäre doch gelacht, wenn wir das nicht hinkriegen.‘
„Wir hatten auch schon Jahre, da haben keine zwanzig Leute mitgemacht.“ In diesem Jahr wird es übrigens – zum zweiten Mal in der Geschichte der KulTourtage-Ausstellung – im Anschluss einen Katalog geben, in dem jeder Teilnehmer seinen Platz finden wird.

Vielseitig, vielschichtig
Die Positionen, die im Turm zu sehen sind: vielseitig, vielschichtig – ganz so wie das Thema. Natürlich finden sich auch Werke, deren Bezug zum Thema eher marginal ist, aber: Jedem seinen Platz. Das Alter der teilnehmenden Künstler reicht von Anfang zwanzig bis Mitte siebzig. „Ich gehöre zur Kategorie ‚Mitte siebzig‘. Und ich freue mich, dass wir in diesem Jahr auch junge Menschen dabei haben. Wir haben Studentinnen von den Akademien in Düsseldorf und Münster dabei. Das ist doch toll.“
Für die Künstler gehe es, so Busch, einerseits natürlich um das Podium und andererseits um den Kontakt zu Kollegen. Dass der Wasserturm längst zu den festen Größen in Sachen Kunst gehört, macht einen wie Peter Busch stolz: „Schauen Sie sich das mal an“, sagt er und hält Torsten Weilers „Happy Kunst“ hoch. Das Buch ist eine Art Tour-Guide in Sachen Kunst und widmet sich unterschiedlichen Regionen. Es gibt Happy Kunst in Hamburg, Happy Kunst in München und jetzt: Happy Kunst am Niederrhein. „Da sind wir gleich zwei Mal vertreten“, freut sich Busch. „Zum einen wird der Wasserturm vorgestellt und zum anderen der Skulpturenpark an der Justizvollzugsanstalt Geldern.“

Termine

Jetzt aber geht es erst einmal um „Jedem seinen Platz“. Zu sehen ist die Ausstellung an den beiden Wochenenden 18. und 19. sowie 25. und 26. Mai jeweils zwischen 11 und 17 Uhr. Am Sonntag, 19. Mai, um 12 Uhr findet zudem eine Musik-Matinee statt.
Wasserturm Geldern im Netz:
http://www.wasserturm-geldern.de/

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