Klever Schuh Museum: Neue Exponate in der Ausstellung

Jeden Sonntag gibt es Einblicke in Produktion und Geschichte von Schuhen

KLEVE. „Kleve – Stadt der Kinderschuhe” steht auf der Briefmarke. Sie erinnert an eine Zeit, in der rund 50 Fabriken Schuhe in der heutigen Kreisstadt herstellten – allen voran natürlich die von Gustav Hoffmann gegründete Elefanten-Schuhfabrik, die 1896 den anatomisch geformten rechten und linken Kinderschuh erfand. Aber auch die Schuhfabriken Pannier und Bause waren zum Beispiel in Kleve ansässig. Das Klever Schuh Museum erinnert seit mittlerweile fast zehn Jahren an diese für Kleve historisch bedeutende Zeit. Nach einer Neugestaltung sind nun noch neue Exponate hinzugekommen.

Die Mitglieder der Kleefse Schüsterkes haben die Ausstellung im Klever Schuh Museum überarbeitet und für den Besucher nun noch attraktiver gestaltet. NN-Foto: SP

Im ehemaligen Produktionsgebäude an der Siegertstraße, wo heute das Klever Schuh Museum beheimatet ist, kann man sich kaum noch vorstellen, dass bis zu 800 Nähmaschinen auf einer Etage gleichzeitig liefen, um die neuesten Schuhe zu produzieren. „Das war damals alles noch Handarbeit. Ein Schuh bestand aus 28 Teilen”, weiß Dieter Jansen vom Verein Kleefse Schüsterkes, der das Klever Schuh Museum betreibt. In mehreren Produktionsschritten wurden diese Teile von den Arbeitern zusammengesetzt.

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Die ganze Produktion eines Schuhs hat das Klever Schuh Museum nachgestellt. Von der Idee über die Herstellung eines Leisten (ein Stück Holz, das dem Fuß nachempfunden ist), dem Ausschneiden des Leders bis hin zum zusammennähen und zusammenbringen der verschiedenen Teile ist alles in Bildern, Objekten und Erklärungen abgebildet.

Maschinen, die Teil der Produktion waren

Teil der Ausstellung sind auch einige Maschinen, die früher in der Produktion eines Schuhes eingesetzt wurden. Aus ganz Deutschland haben die Mitglieder des Vereins diese zusammengetragen. Ausgestellt sind aber auch jene Nähmaschinen aus der Elefanten-Schuhfabrik, die an selbiger Stelle vor vielen Jahren etwa den allseits bekannten „Elefanten-Kinderschuh” hergestellt haben.

Große Bandbreite an Schuhen

Nach der Neugestaltung umfasst das Klever Schuh Museum nun noch mehr Maschinen und andere Exponate, die alle mit dem Thema „Schuhe” zu tun haben. In zahlreichen Vitrinen sind etwa etliche Schuhe ausgestellt, welche eine große Bandbreite zeigen. Zu sehen gibt es etwa Holzschuhe, die früher besonders ärmere Bürger getragen haben, unflexible Kinderschuhe aus der Vergangenheit, Schuhe aus China, die dem dortigen Schönheits-Ideal entsprechen oder einen Schuh mit der Schuhgröße 69. Das überdimensional groß wirkende Exemplar wurde für einen Menschen gefertigt, der über 2,50 Meter groß ist.

Hohen Grad der Selbsterklärung

„Besonderer Wert haben wir daraufgelegt, durch umfassende Beschriftungen der Exponate einen hohen Grad der Selbsterklärung besonders für Einzelbesucher zu erreichen”, sagt Theo Knips, Vorsitzender der Kleefse Schüsterkes/des Klever Schuh Museums. Dabei können Besucher ganz tief in die Materie eintauchen. Neu hinzugekommen sind auch große Fernseh-Monitore, die erklärende und ergänzende Hinweise sowie historische Filme zeigen.

Der Eintritt in das Klever Schuh Museum beträgt drei Euro. Es ist jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Führungen können nach Absprache vereinbart werden.

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