AG Fairständnis ist Teil eines Pilotprojekts zur Demokratie

Das Konrad-Adenauer Gymnasium pflegt eine Partnerschaft nach El Salvador

KLEVE. Demokratie ist nicht selbstverständlich. Die Schüler des Konrad-Adenauer-Gymnasiums (KAG), die an der AG Fairständnis teilnehmen, wissen das. „Für uns ist es auch selbstverständlich zur Schule zu gehen. Für die Kinder in El Salvador ist es das nicht”, sagt die 17-jährige Schülerin Lorena.

„Demokratie braucht Impulse“ sagen die Schüler, ihre Lehrer und Dr. Kurt Kreiten (Gesellschaft für internationale Begegnungen). NN-Foto: SP

Dabei ist Bildung wichtig für eine starke Demokratie, wie bereits der Leitspruch des neuen Pilotprogramms des vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie von der deutschen Kinder- und Jugendstiftung geförderten Pilotprogramms „Openion” sagt. Die Eine Welt AG Fairständnis des Konrad-Adenauer-Gymnasiums ist mit ihrem Programm „Train Kids – Hoffnung auf ein besseres Leben? – Dialogprojekt zum Thema Migration” als eine von 16 Schulen in dieses Programm aufgenommen worden. Ziel ist es, unter anderem die Kooperationen von schulischen Demokratieprojekten mit regionalen außerschulischen Partnern zu stärken und demokratisches Wirken der Jugendlichen vor Ort möglichst konkret erfahrbar zu machen.

-Anzeige-

Für das aktuelle Projekt konnte die AG Fairständnis die Gesellschaft für internationale Begegnungen Kleve (GIB) als außerschulischen Kooperationspartner gewinnen können. „Uns gibt es bereits seit 1976. Wir haben unter anderem das Ziel, die Begegnung der Jugend zu fördern. Die AG Fairständnis erreicht Menschen in El Salvador. Diese Schülerpartnerschaft zu fördern erfüllt unser Vereinsziel”, sagt Dr. Kurt Kreiten, Vorsitzender der Gesellschaft für internationale Begegnungen Kleve.

Seit einiger Zeit gestaltet sich die Schülerpartnerschaft zwischen dem Gymnasium in Kellen und der Schule in El Salvador allerdings etwas schwieriger. „2012 sind zuletzt Schüler von uns nach El Salvador geflogen. Seitdem ging das leider nicht mehr, weil es zu gefährlich für unsere Schüler wäre”, sagt Bruno Janßen, Koordinator der Schulpartnerschaft. Im November und Dezember kommen die Zentralamerikaner aber wieder nach Deutschland. Mehrere Schüler des Konrad-Adenauer Gymnasium nehmen dazu Gastschüler für knapp drei Wochen bei sich auf. Zudem haben die Schüler schonmal ein Programm entworfen unter anderem mit Ausflügen zum Beispiel nach Köln und einem Treffen mit Kleves Bürgermeisterin Sonja Northing.

Im Vorfeld dazu haben sich die Klever Schüler bei dem Projekt „Train Kids” und dem Lesen des gleichnamigen Buches intensiv mit den Problemen in El Salvador auseinandergesetzt. Autor Dirk Reinhardt beschreibt darin, wie drei Jugendliche heimlich mit einem Güterzug aus Guatemala in die USA gelangen wollen und dabei Wüste und Gebirge überwinden, Hitze und Kälte ertragen und Banditen und Polizei-Razzien entkommen müssen. „Das Buch zu lesen war sehr bedrückend”, erzählen die Schüler einstimmig. Ihnen sei durch diesen Besuch bewusst geworden, dass ein demokratisches und freies Leben eben nicht selbstverständlich ist. In der AG Fairständnis sprechen sie bei ihrem Treffen in jeder großen Pause am Mittwoch darüber. „Für mich gehört sie schon zum festen Bestandteil meiner Schullaufbahn. Hier habe ich gelernt, wie Demokratie funktioniert, was im sonstigen Schul-Alltag meistens viel zu kurz kommt”, sagt die 17-jährige Lorena. Als Teil des Pilotprogramms „Openion – Bildung für eine starke Demokratie” nehmen Vertreter der AG Fairständnis nun regelmäßig an Vernetzungstreffen teil, wo sie noch mehr über Demokratie erfahren und lernen.

Vorheriger ArtikelBunt und nah dran am Original
Nächster ArtikelUedemer Fliegenkirmes verspricht Spaß und Freude