Stadtbücherei modernisiert
Ausleihe und Buchsicherung

Während der Umbaumaßnahmen zwei Wochen geschlossen

EMMERICH. „Wir modernisieren für Sie!“ So ist aktuell auf vielen Hinweisschildern und kleinen Info-Flyern in der Stadtbücherei Emmerich zu lesen. Es geht um ein neues System zur Mediensicherung und Selbstverbuchung, das mittels RFID-Chips funktioniert. Dazu bleibt die Bücherei von Dienstag, 27. Februar, bis Samstag, 10. März, geschlossen.

RFID steht für „radio-frequency identification“, eine Technologie für Sender-Empfänger-Systeme zum automatischen und berührungslosen Identifizieren mittels Funk. In der Emmericher Stadtbücherei soll es die derzeitige Buchsicherung mittels Sicherungsstreifen und den „Gates“ an den Eingängen ersetzen. „Ich habe vor zwei Jahren im Kulturausschuss das Thema eingebracht, dass wir unser System modernisieren müssen“, erläutert Bücherei-Leiterin Magdalena Janßen-Koeller. „Es gibt keine Ersatzteile mehr dafür.“ Sie machte sich für ein RFID-System stark, der Antrag wurde abgesegnet. Auf rund 75.000 Euro belaufen sich die Kosten, 60 Prozent kommen als Fördermitteln vom Land Nordrhein-Westfalen.

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Im vergangenen Jahr wurden abteilungsweise bereits die Medien bearbeitet und mit Chips versehen. Nun soll in der zweiten Phase, während der die Bücherei geschlossen bleibt, die Technik in Form von Datenleitungen und neuem Server eingerichtet. Zudem wird die Theke verkleinert und umpositioniert, außerdem ein intelligentes Rückgaberegal installiert. Für die Selbstausleihe stehen nach dem Umbau zwei Terminals zur Verfügung. Ganz nebenbei werden für die Kinderspiele niedrigere – und damit kundenfreundlichere – Regale angeschafft.

Die Maßnahmen wirken sich auch auf die Mitarbeiter der Stadtbücherei aus. „Es ist allerdings nicht so, dass damit Stellen überflüssig würden“, betont Janßen-Koeller. „Vielmehr haben wir künftig mehr Zeit für unsere Kunden und die Dinge, für die wir ausgebildet wurden: informieren und beraten.“ Sie wisse aus Gesprächen mit Kunden, dass diese sich in der Vergangenheit oft allein gelassen fühlten. „Wir müssen derzeit viel Zeit auf Ausleihe und Rückgabe verwenden“, erläutert Janßen-Koeller.

Wie die Bücher zur Sicherung und automatischen Ausleihe, erhalten auch die Kundenausweise einen Chip, nach aufgeklebt wird; später werden neue Karten auch integrierte Chips haben. Damit ist der Vorgang der Selbstausleihe vergleichbar mit dem Geldabheben am Automaten, schildert Janßen-Koeller den Vorgang. „Wir werden uns zu Beginn viel Zeit für die Erklärung des Systems nehmen“, versichert sie. Dazu werde die Theke stets besetzt sein, „wir müssen dort ja auch die Gebühren kassieren“. Nach der Modernisierung ist die Stadtbücherei ab Dienstag, 13. März, wieder zu den gewohnten Zeiten geöffnet.

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war auf Abzocke ausgelegt“