Pro Kultur und KKK starten
mit Gedenktagen in 2018

Im Schlösschen Borghees findet morgen eine Matinee zu Etty Hillesum statt

EMMERICH. Wenn es um Weltliteratur im Nationalsozialismus geht, sind die Tagebücher der Anne Frank unerlässlich zu erwähnen. In 70 Sprachen wurden sie übersetzt, millionenfach gelesen. Auch die Niederländerin Etty Hillesum hat in Zeiten des Nationalsozialismus Tagebücher geschrieben. Die Emmericher Bürgeraktion Pro Kultur und der Eigenbetrieb KKK (Kultur – Künste – Kontakte) veranstalten als Auftakt des ersten Viertels des Jahresprogramm eine Matinee zu Etty Hillesum. Diese findet am morgigen Sonntag, 28. Januar, um 11.30 Uhr im Schlösschen Borghees in Emmerich statt. Der Eintritt ist frei.

Hildegard Pütz (l.) wird die Person Etty Hillesum bei der Matinee vorstellen. Irene Möllenbeck (Pro Kultur, m.) und Michael Rozendaal (KKK, r.) haben die Veranstaltung gemeinsam organisiert.
NN-Foto: SP

Das gesamte letzte Januar-Wochenende steht ganz im Zeichen des Holocausts. „Am Samstag feiern wir den Holocaust-Gedenktag“, sagt Irene Möllenbeck, Vorsitzende von Pro Kultur. Dazu gibt es ab 11 Uhr eine gemeinsame Gedenkfeier der Stadt Emmerich und von Pro Kultur für die Opfer des Nationalsozialismus auf dem Emmericher Friedhof. Auch Schüler der verschiedenen Schulen werden daran teilnehmen. Auf dem Friedhof wird zudem ein Gedenkstein errichtet.

-Anzeige-

Die Matinee im Schlösschen Borghess bildet am morgigen Sonntag dann den Abschluss des Gedenk-Wochenendes. „Jeder kennt die Tagebücher der Anne Frank, aber kaum einer die von Etty Hillesum“, sagt Möllenbeck. Dabei seien diese Werke genauso lesenswert. Schließlich wurde Etty Hillesum auch im 1943 mit 29 Jahren im KZ in Auschwitz erobert. Ihre Tagebücher, die sie als Jugendliche und junge Erwachsene schrieb, wurden erst 1981 veröffentlicht. Hildegard Pütz hat zuletzt Briefe, die Hillesum ebenfalls geschrieben hat, vom Niederländischen ins Deutsche übersetzt und sich dabei intensiver mit der Person Etty Hillesum auseinandergesetzt. Sie wird bei der Matinee Hillesum biografisch vorstellen. Florian Lesemann wird das Ganze zudem musikalisch untermalen. Aus dem Buch lesen Silke Eicher und Susanne Böhm in Deutsch vor, während Tineke van der Rande den niederländischen Part übernimmt. „Ich finde es wichtig, ein Mal das Original gehört haben. Niederländisch und die deutsche Übersetzung gehören in dem Fall zusammen“, findet Michael Rozendaal von KKK.

[quote_box_left]Anmeldung
Für das Seminar können sich Interessierte bis zum 23. Februar beim KKK unter Telefon 02824/93990 anmelden.[/quote_box_left]Das erste Quartal 2018 hält für die Emmericher aber noch mehr bereit. Am Montag, 26. Januar, fahren Schüler der Emmericher Schulen zum Anne-Frank-Haus nach Amsterdam und besuchen außerdem die portugiesische Synagoge. „Es wird eine inklusive und integrative Fahrt werden“, sagt Möllenbeck.
Am Freitag, 2., und Samstag, 3. März, gibt es wieder ein Filmseminar im PAN Kunstforum in Emmerich. Am Freitagabend wird der Film „Captain Fantastic – Einmal Wildnis und zurück“ gezeigt. „Bevor der Film beginnt, wird es eine Einleitung geben“, so Möllenbeck. Darin soll es darum gehen, welche Botschaft der Film transportiert und welchen Kern er enthält.

Am darauffolgenden Samstag bietet Silke Eicher von 10 bis 14 Uhr im PAN ein Film-Seminar mit Literatur und Filmbeispielen an. Die Teilnehmer sollen lernen, mit welchen Elementen beim Film gearbeitet wird und welche Dramaturgie wie erzeugt wird. Der Eintritt zu beiden Tagen ist frei, allerdings wird am Samstag ein Unkostenbeitrag in Höhe von 6 Euro für Material, Kaffee und Kekse erhoben.

Vorheriger ArtikelEinbruch in Gocher Firmenhalle: Werkzeugmaschinen und Safe entwendet
Nächster ArtikelUnfall mit drei Schwerverletzten:
Zeugen gesucht