Es geht nach Weißrussland!

Janine Ingenpass-Geiger aus Geldern will bei der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ vor Ort helfen

GELDERN. Erstmals seit 21 Jahren, seit es die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ gibt, darf eine sozial engagierte Person bei der Übergabe der Päckchen vor Ort dabei sein. Und die Gewinnerin der Schuhkarton-Reise ist Janine Ingenpass-Geiger aus Geldern, die Anfang Januar mit einem Team aus Berlin für sechs Tage nach Weißrussland fliegen darf.

Janine Ingenpass-Geiger freut sich, im Januar nach Weißrussland zu fliegen und ihr Geschenk persönlich einem kleinen Mädchen überreichen zu können. NN-Foto: Anastasia Borstnik
Janine Ingenpass-Geiger freut sich, im Januar nach Weißrussland zu fliegen und ihr Geschenk persönlich einem kleinen Mädchen überreichen zu können. NN-Foto: Anastasia Borstnik

Im Frühjahr hatte sich Janine Ingenpass-Geiger für die Aktion, nach Weißrussland zu fliegen, spontan beworben und es weniger später auch wieder vergessen. Umso überraschender für sie, als sie vor einiger Zeit die E-Mail bekommt, sie sei unter den Top 12, die an der Reise teilnehmen könnten. Nach einem Telefon-Interview und tiefergehenden Fragen nur wenige Tage nach der Mail schaffte sie es schließlich unter die ersten drei. „Und genau an meinem Geburtstag riefen sie schließlich an und sagten mir, ich sei dabei. Ein Zufall, der mich sehr gefreut hat!“, sagt die 38-jährige Ballett- und Tanzpädagogin.

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Vielleicht auch kein Zufall, denn Ingenpass-Geiger engagiert sich mit Herz und Seele nicht nur für die Schuhkarton-Aktion, sondern auch für weitere Projekte vor Ort. So setzt sich die amtierende Gelderner Drachentochter für die Organisation „Träume für Kinder“ aus Walbeck, die sich ehrenamtlich als Sterbebegleiter um todkranke Kinder kümmert, ein. Um Spenden zu sammeln, hat sie auch schon mal einen Trödelmarkt in der Tanzschule veranstaltet oder eine Weihnachtswunsch-Aktion für Gelderner Obdachlose auf die Beine gestellt. Auch das Gelderner Tierheim unterstützt sie regelmäßig – ihren elf Jahre alten „Tommy“ hat sie daher. Und auch sonst ist sie in Sachen Tiere und Kinder sehr engagiert. So bietet sie beispielsweise kostenlose Tanzworkshops für Flüchtlingskinder an. Ihr Engagement hat sie vermutlich von ihrer Oma geerbt: „Ich bin größtenteils bei meiner Oma aufgewachsen, weil meine Eltern arbeiteten“, erzählt die gebürtige Kevelaererin. „Sie hat sich nicht nur um mich, sondern auch sehr um andere gekümmert. Das hat mich geprägt.“

Deshalb äußerte Ingenpass-Geiger bereits mit zwölf Jahren, als ihr erstmals der Flyer von „Weihnachten im Schuhkarton“ in die Händen fiel, dass sie eine Annahmestelle werden wolle, wenn sie einst eine eigene Tanzschule haben sollte. Und das wurde vor rund neun Jahren Wirklichkeit.

Und nun geht es für 38-Jährige in das rund 1.700 Kilometer entfernte Weißrussland. „Ich freue mich auf die Reise und habe andererseits Angst davor, was mich dort erwartet“, gesteht sie. „Ich will versuchen, es so gut wie möglich wiederzugeben, was ich vor Ort erlebt habe.“

Denn sie weiß bereits jetzt, dass Dinge wie eine Zahnbürste, die hier normal sind, in ärmeren Ländern zu etwas besonderem werden. „Ein 14-jähriger Junge, der noch nie ein Geschenk bekommen hat, freut sich auch über ein Kuscheltier“, äußert sie.

In ihrem Karton, den sie einem fünf- bis neunjährigen Mädchen persönlich überreichen möchte, liegt unter anderem eine Blockflöte, eine Barbie, Schokolade, ein Oberteil sowie Briefpapier, eine Mütze und Schal einer bekannten Eisprinzessin bereit. „Ich hoffe, ich kann eine Freude machen und breche nicht in Tränen aus“, betont die Tänzerin, denn Videos von bereits durchgeführten Geschenkübergaben in den vergangenen Jahren berühren sie auch heute noch. „Dieses Strahlen in den Augen der Kinder, wenn sie ihr Paket bekommen! Deshalb ist es für mich eine große Ehre, die Reise nach Weißrussland antreten zu können.“

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