Information und Reflexion:
Den Helfern zur Seite stehen

Weiterbildungsangebote für Ehrenamtliche in der Emmericher Flüchtlingshilfe

EMMERICH. Aktive in der Flüchtlingshilfe haben es nicht einfach. Oftmals fühlen sie sich alleingelassen oder sehen sich gar Anfeindungen konfrontiert. Auch in Emmerich ist dies mitunter der Fall, weiß Manfred Lesaar vom Haus der Familie. Dabei sind sie unersetzlich.

„Sie helfen den Flüchtlingen, sich in der Gesellschaft zu orientieren“, bestätigt Pastorin Annette Melzer. Bei einem Treffen am 29. August in Emmerich wurde der große Wunsch der Helfer nach Untersützung und Weiterbildungsangeboten deutlich. Darauf möchten die Stadt Emmerich, das Haus der Familie Emmerich und die Stabsstelle Asyl und Integration mit einer kostenlosen Veranstaltungsreihe antworten. Laut Vera Artz, Leiterin der Stabsstelle Integration und Asyl, handelt es sich um eine Qualifizierung von ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern. Vor allem aber wolle man den Helfern zur Seite stehen, sagt Manfred Lesaar: „Das ist ein eindeutiges Unterstützungsangebot.“

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[quote_box_left]Weiterbildung
Alle Termine findet mittwochs von 17 bis 20.15 Uhr im Haus der Familie Emmerich statt.
16. November: Stand der Flüchtlingshilfe in Emmerich
7. Dezember: Detailfragen der Flüchtlingshilfe in Emmerich
11. Januar: Fragen zum Asylverfahren und zur Anerkennung
15. Feburar: Selbstreflexion in der Flüchtlingsbegleitung
15. März: Sprachkurse für Flüchtlinge
26. April: Umgang mit Kindern in der Flüchtlingshilfe
17. Mai: Arabische Sprache und Kultur
21. Juni: Flüchtlingshilfe und gesellschaftliche Diskussion
13. September: Religiöse Unterschiede und in den Herkunftsländern von Flüchtlingen
18. Oktober: Rückblick und Ausblick auf die Flüchtlingsarbeit und die Unterstützungsangebote für Ehrenamtliche[/quote_box_left]Dabei gebe es zwei Zielgruppen, erläutert Vera Artz: auf der einen Seite die Neueinsteiger, auf der anderen Seite diejenigen, die teilweise schon seit einem Jahr dabei sind. Bei ersteren setzt der Basiskursus am 5. November an. Er soll eine Grundlage für das kommende Engagement schaffen. Die monatlichen Weiterbildungskurse (s. Info-Kasten) richten sich an die Helfer, die bereits Erfahrungen sammeln konnten. Gleichzeitig schließen sie aber auch nahtlos an den Basiskursus an. Der modulare Aufbau ermöglicht es den Teilnehmern, sich frei für bestimmte Themen zu entscheiden, beispielsweise „Umgang mit Kindern in der Flüchtlingshilfe“ oder „Arabische Sprache und Kultur“.

Inhaltlich sollen die Verantstaltungen nicht nur Wissenswertes liefern, sondern auch stark personenbezogen agieren. Sie sollen eine Plattform für den Austausch von Erfahrungen, Gedanken und Motivationen bieten und die vielen offenen Fragen der Helfer thematisieren. „Die Verantstaltungen sind eine Kombination aus Information und Reflexion“, beschreibt es Bürgermeister Peter Hinze. Gerade da sich das Klima im vergangenen Jahr deutlich verschlechtert habe, sähen sich Ehrenamtliche oft mit Unverständnis konfrontiert, berichten Melzer und Lesaar. Unsicherheit sei die Folge. Spürbar sei diese Unsicherheit bei einem Kursus im Februar geworden, dem ersten nach den Silvester-Ereignissen: „Zehn Teilnehmer haben kurzfristig abgesagt“, erinnert sich Lesaar. Ein Zusammenhang lasse sich durchaus vermuten. Aber auch andere Fragen treiben die Helfer um: Wie bleibe ich am Ball? Wie verändert die Arbeit mich als Person? Wie gehe ich mit den verschiedenen Traumata um? „Wir gehen ohne Scheuklappen an die Fragen ran“, merkt Manfred Lesaar an.

Wer das Angebot wahrnehmen möchte, kann sich anmelden im Haus der Familie in Emmerich, Neuer Steinweg 25, Telefon 02822/704570, e-Mail an fbs-emmerich@bistum-muenster.de.
Joshua Claaßen

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