GOCH. Kastell und Museum werden in diesem Jahr 25 Jahre alt und das soll gemeinsam mit den Bürgern gefeiert werden: Am Freitag, 26. August, ist der Museumsgarten ab 19 Uhr (Einlass ab 18 Uhr) der Schauplatz einer ungezwungenen Party, die ganz bewusst auf Ehrengäste, Reden und ein „durchgestyltes“ Programm verzichtet. „Andere feiern Silberhochzeit, wir feiern Geburtstag“, sagt Museumsdirektor Dr. Stephan Mann, „alle, die einen schönen Abend im Museumsgarten verbringen wollen, sind herzlich eingeladen.“ Natürlich ist der Eintritt frei.

Der Hauptact des Abends wird das „Sofakonzert“ mit dem Bocholter Musiker Marco Launert sein. „Er hat ein ausgemus-tertes Sofa gefunden und dachte sich, bevor es auf dem Sperrmüll landet, mache ich es lieber zur Bühne“, erzählt Hermann-Josef Kleinen, Leiter der Gocher Kultourbühne. Seit 2015 lässt Launert nun junge Musiker quasi mit Sofa auftreten. Wobei sich jung nicht unbedingt auf das Alter bezieht, sondern auf den Start der musikalischen Karriere.

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In Goch sind dabei die Band „Streetforce One“, die One-Man-Rockabilly-Show mit „Das Zwiebel“, die zehnjährige Sarah Hübers aus Bocholt, die Coversongs zur Gitarre singt, und das Duo „Silver Falcons“, ebenfalls mit Coversongs und Gitarre. Das Konzert beginnt um 19 Uhr. „Wenn das gut ankommt, wird es bestimmt nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ein Sofakonzert stattfindet“, ist sich Hermann-Josef Kleinen sicher. Das Sofa wird übrigens ab dem heutigen Mittwoch in der Kundenhalle der Volksbank auf der Bahnhofstraße ausgestellt. Wer mag, kann zu den Öffnungszeiten schon mal einen Blick darauf werfen.

Auch nach dem Konzert gibt es noch Musik, gefeiert wird „open end“. Die Besucher dürfen am Partyabend zudem hinter die Kulissen der beiden Gebäude schauen: „Wir machen Führungen im Museum und im Kastell“, so Hermann-Josef Kleinen. Da geht es dann auch mal hinter die Bühne oder in Räume, die dem Publikum sonst verschlossen bleiben. Dafür gibt es während des Konzertes einige Pausen. Die Kultourbühne bietet vor Ort die Möglichkeit, Karten für ihre Veranstaltungen im Vorverkauf zu erwerben und das Museum bietet verschiedene Ausstellungskataloge zum Kauf an.

Auf Kinder warten an diesem Abend kreative Herausforderungen. „Wenn sie etwas gestalten wollen, ist jemand da, der das mit ihnen macht“, verspricht Dr. Mann. Er lobt die kluge Entscheidung, die damals getroffen wurde, nämlich das Kastell als ein Haus für die Bürger direkt an das Museum anzuschließen. Das Museum fand seinen Platz damals bekanntlich im alten Amtsgerichtsgebäude, das Kastell wurde neu errichtet. So sei eine gemeinsame Struktur entstanden, eine Einheit von bildender Kunst, Museum, Theater und anderen Veranstaltungen. „Das war ein ausgesprochener Glücksfall.“ Nur in wenigen großen Städten sei das in dieser Form passiert. „Kultur wird hier in Goch seit 25 Jahren sehr vital gelebt“, bekräftigt Dr. Mann. „Die Feier ist auch ein Dankeschön dafür, dass das hier möglich ist.“ Eben etwas besonderes und beileibe nicht selbstverständlich.

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