NIEDERRHEIN. Sie kommen in Scharen uneingeladen ins Haus und in den Garten und schon ihr Anfluggeräusch strapaziert die Nerven. Nirgendwo scheinen Menschen in diesem feucht-warmen Sommer vor ihnen sicher zu sein. Die einen Angreifer lauern zu Tausenden im Gras und fallen lautlos über ihre Opfer her. Andere dagegen machen sich surrend auf die Suche nach einer freien Körperstelle, um sich dann mit Blut vollzusagen. Eine Mu?ckenplage hielten Experten aufgrund des milden Winterklimas und der feuchtwarmen Witterung in diesem Sommer für wahrscheinlich und behielten recht. Was raten sie ihren geplagten Mitmenschen in Deutschland als Abwehrmaßnahmen?

„Mücken werden vor allem von Körperwärme, Atemluft, Schweißgeruch und süßem Parfüm angelockt. Gegen deren Angriffe können kurzfristig eine gründliche Dusche mit abschließendem kaltem Guss und der Verzicht auf das geliebte Duftwässerchen helfen, bevor man es sich auf der Terrasse gemütlich macht”, sagt Karin Abele vom Serviceteam der KKH Kaufmännische Krankenkasse in Kleve. Der wirksamste Schutz sei lange Kleidung zu tragen, doch bei hohen Temperaturen sei das eher lästig. „Menschen werden auf den Einsatz bestimmter chemischer Präparate nicht ganz verzichten können, wenn sie Schutz für einen längeren Zeitraum erreichen möchten”, erläutert Abele. Gut bewährt hätten sich in unterschiedlichen Tests frei verkäufliche Mittel mit den Wirkstoffen DEET (Diethyltoluamid) und Icaridin (auch bekannt als Bayrepel®), die auch andere Stechinsekten wie Bremsen und Gnitzen fernhalten.

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Ulrich Schlotmann, Pressesprecher der Apotheker im Kreis Kleve, rät: „Repellentien (insektenabwehrende Mittel) immer frühzeitig, flächendeckend und lu?ckenlos auftragen, aber nicht in die Nähe der Augen, Schleimhäute, Lippen oder der Nase und nicht auf frischen Sonnenbrand oder offene Wunden. Falls ein Sonnenschutzmittel angewendet wird, ist es ratsam, erst dieses und etwas später das Repellent aufzutragen. Repellentien je nach Gebrauchsanweisung nach einigen Stunden neu aufbringen, den Schutz auch nach dem Duschen, Baden oder nach starkem Schwitzen erneuern”. Für spezielle Risikogruppen wie Säuglinge und Kleinkinder, ältere und kranke Menschen seien Insektenabwehrmaßnahmen von besonderer Bedeutung. „Hier ist eine qualifizierte Beratung vor einer Anwendung unerlässlich”.

Karin Abele rät: „Vor dem Schlafengehen sollte man die mückenabwehrenden Produkte möglichst nicht mehr auftragen. Im Schlafzimmer kann dafür ein Insektenschutzgitter im Fensterrahmen oder ein bettumhüllendes Moskitonetz gute Dienste leisten”. Nur für wenige Minuten würden natürliche Mittel wie Citronella und Lavendel helfen. Viele andere alternative Mittel wie beispielsweise Mückenarmbänder, Ultraschallgeräte, Gartenfackeln, UV-Lichtfallen sollen ebenso wirkungslos sein wie bestimmte Kräuter und Tomatenpflanzen, so Abele.

„Zum Schutz vor Mücken, insbesondere bei Reisen in Risikogebiete im Ausland, sind zusätzlich Kleidungs- und Verhaltensregeln zu befolgen”, macht Ulrich Schlotmann aufmerksam. Reisende sollten auf eine helle, körperbedeckende Kleidung achten, die nicht zu eng anliegt. Auf Parfu?m oder parfu?mierte Seife sollten sie verzichten”. Schlotmann empfiehlt zudem, sich regelmäßig zu duschen, um mu?ckenanlockende Stoffe im Schweiß abzuspu?len. Abends sollte möglichst nicht mehr gelu?ftet werden. Bei Reisen in Regionen mit hohen Gesundheitsrisiken durch Mu?ckenstiche sollte man sich in der Dämmerung und nachts besser in geschlossenen Räumen mit Klimaanlagen und Mu?ckenschutzgittern vor Fenstern und Tu?ren aufhalten. Die Schlafstätten müssen durch gute Mu?ckennetze geschu?tzt sein.

 

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