Barrierefreiheit ist wichtig für viele Bevölkerungsgruppen

Stadt Kevelaer lädt zur Bürgerversammlung am Mittwoch, 22. Juni, ein

KEVELAER. Hendrik Busmann hätte sich als wandernder Händler vor 375 Jahren bestimmt über ebene Wege, gute Beleuchtung und eine klare Beschilderung gefreut. Ihn deshalb in das Logo für die aktuelle Untersuchung zur Barrierefreiheit aufzunehmen, liegt daher nahe. Unter dem Titel „Komfort und Sicherheit für alle” erarbeitet zurzeit das Planungsbüro Urgatz aus Aachen im Auftrag der Stadt Kevelaer ein Fachkonzept, in dem die bestehenden Hindernisse benannt und Lösungsmöglichkeiten vorgeschlagen werden. Die Ergebnisse sollen in die Planungen zur Stadtkernerneuerung einfließen.

Ein breites Spektrum muss in dem Konzept aufgearbeitet werden. Foto: Stadt Kevelaer
Ein breites Spektrum muss in dem Konzept aufgearbeitet werden. Foto: Stadt Kevelaer

Darum laden die Stadt Kevelaer und die Planerin Astrid Urgatz alle Interessierten und Betroffenen heute, Mittwoch, 22. Juni, 9.30 Uhr, zu einer Bürgerversammlung ins Forum der öffentlichen Begegnungsstätte, Bury-St. Edmunds-Straße, in Kevelaer, ein. „Wurde das nicht alles schon einmal untersucht? Und was ist daraus geworden?” Natürlich wird schon seit vielen Jahren immer wieder auf bestimmte Knackpunkte hingewiesen. In Kevelaer sind die unebenen Oberflächen auf Hauptstraße und Kapellenplatz ein altbekannter Klassiker. Aber eine umfassende Untersuchung liegt aktuell eben nicht vor. Und wenn in den kommenden Jahren an vielen Stellen in der Innenstadt umgebaut wird, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, das Thema umfassend aufzuarbeiten, so die Stadt Kevelaer. Sicher wird nicht alles, was an Lösungsvorschlägen erarbeitet wird, auch umgesetzt werden können. Gerade in einem historischen Ortskern werden immer wieder Kompromisse gemacht werden müssen. Aber gerade deshalb muss offen über die Probleme und die Möglichkeiten gesprochen werden. Dass Barrierefreiheit nicht nur wenigen behinderten Personen hilft, macht die Planerin Astrid Urgatz deutlich: „Hierbei geht es ja gar nicht nur um den Rollstuhlfahrer. Barrierefreiheit ist für ganz viele Bevölkerungsgruppen und Altersstufen wichtig und hilfreich. Hierzu gehören auch Familien mit Kindern, ältere Personen sowie seh- und hörbeeinträchtigte Menschen.” Es geht auch nicht nur um den baulichen Zustand von Straßen und Plätzen. Zu einer möglichst barrierefreien Innenstadt gehören auch Dienstleistungsangebote, die auf die verschiedenen Beeinträchtigungen Rücksicht nehmen. Ansprechpartner sind daher auch Vertreter der örtlichen Wirtschaft, der Gastronomie und der Kirchen, die sich auf die Belange behinderter Menschen einstellen wollen. Es ergibt sich also eine Vielfalt von Aspekten, die bei diesem Thema beleuchtet werden müssen. Entsprechend neugierig ist Frau Urgatz auf die Anregungen der Bürger, die die Innenstadt aus ihrer alltäglichen Erfahrung kennen. Denn das wird am heutigen Mittwoch das wesentliche Thema sein: Welche Aspekte müssen berücksichtigt werden, wo liegen die größten Probleme und welche Anregungen können aus der Bevölkerung aufgegriffen werden?

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Weitere Informationen und die Ansprechpartner zum Fachkonzept „Komfort und Sicherheit für alle” gibt es im Internet unter http://www.kevelaer.de in der Rubrik „Wirtschaft & Wohnen Stadtplanung”.

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