Auf den Spuren der Schmuggler

Neuer Erlebnispfad für Kinder zwischen Straelen und Velden eröffnet

STRAELEN. Über eine Seilstrecke laufen, ein Wigwam bauen oder über einen Baumstamm balancieren – das alles können Kinder ab sofort auf dem neuen Schmuggelpfad im Grenzgebiet zwischen Straelen und Velden, am Grenzweg 35. Der Schmuggelpfad ist eine Initiative der Stichting Veldense Volkscultuur und des Naturvereins IVN Maasduinen in Kooperation mit dem Restaurant Jagersrust und dem Bauerncafé Jacobs.

„Damit Kinder nicht nur vor ihrem I-Pad oder Smartphone hängen, sondern wieder mehr in der Natur spielen und sie für sich entdecken, haben wir diesen Schmuggelpfad entwickelt”, erklärt Ton Wetjens von IVN und Straelens Bürgermeister Hans-Josef Linßen ergänzt: „Es ist unsere gemeinsame Geschichte und hier kann man nun erfahren, was an der Grenze früher passiert ist.” Denn früher brachten Schmuggler, meist nachts, heimlich Tabak, Kaffee, Butter und andere Dinge von einem Land in das andere. Damit sie nicht von den 83 Grenzaufsehern, die im damaligen Kreis Geldern stationiert waren, gefasst wurden, mussten sie den Weg gut kennen und Kenntnisse über die Natur haben. Auf ihren Weg können sich nun auch die Kinder begeben.

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2012 begannen die ersten Planungen für den Schmuggelpfad, vor knapp zwei Jahren startete man damit, den Pfad anzulegen. „Es war nicht leicht, weil der Lehmboden hier hart ist. Das dauert”, erinnert sich Frank Heinemans, Vorsitzender von Stichting Veldense Volkscultuur (Kulturverein) und Mitbegründer des Schmuggelpfades.

Viele Klettermöglichkeiten gibt es für die kleine Entdecker auf dem Schmuggelpfad. Foto: John Bogaarts
Viele Klettermöglichkeiten gibt es für die kleine Entdecker auf dem Schmuggelpfad.
Foto: John Bogaarts

Entstanden ist eine 2,6 Kilometer lange Schmuggelstrecke auf niederländischem und deutschen Boden, die 26 verschiedene Stationen bietet, darunter Trollenstapfen, Affenparcour und Wigwam-Bauplatz. Für Kinder, Eltern und Großeltern gibt es hier viel zu entdecken; alle Spielgeräte sind TÜV-geprüft. „Mit dem Pfad möchten wir die deutsch-niederländische Grenze wieder sichtbar machen, denn die meisten Kinder wissen gar nicht, wer ihre direkten Nachbarn wirklich sind”, betont Heinemans.

Der Erlebnispfad ist kostenlos und kann zu jeder Zeit besucht werden. Die Strecke, die auch abgekürzt werden kann, ist jedoch nur zu Fuß begehbar und nicht barrierefrei.

Für „Spürnasen” gibt es zusätzlich ein Naturquiz, mit dem sie die verschiedenen Routen ablaufen können. Die Aufgabenblätter sind zum Preis von einem Euro, der dem IVN gespendet wird, beim Bauerncafé Jacobs oder im Jagersrust erhältlich. Zudem können die Aufgaben kostenlos unter www.ivn.nl/afdeling/maasduinen heruntergeladen werden. Auch Führungen mit einer „Schmugglerdame” können über diese Internetseite gebucht werden.

„Ohne die Hilfe von über 55 ehrenamtlichen Helfern und mehr als 2.500 Stunden Arbeitszeit wäre so ein Projekt überhaupt nicht möglich. Ihr Engagement ist sehr viel wert “, ergänzt Heinemans.

Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf 50.000 Euro. Davon tragen die Stadt Venlo 10.000 Euro, die Euregio Rhein-Maas-Nord 25.000 Euro, die IVN 3.500 Euro und Stichting Veldense Volkscultuur rund 3.500 Euro. Dazu kommen Spenden aus den Niederlanden.

Die Stadt Straelen hat das Projekt nicht finanziell unterstützt, aber bei der Beantragung der EU-Fördermittel geholfen. Die Sparkasse der Stadt Straelen trug mit 2.500 Euro dazu bei, dass das Europäische Projekt realisiert werden konnte.

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