Deutsch lernen leicht gemacht: Die beiden ehrenamtlichen Lehrerinnen Uta Becker (l.) und Gisela Behrendt (r.) danken für die großzügige Spende von Arbeitsbüchern, die Verena Birnbacher und Janka Groetschel vom Rotary-Club Emmerich-Rees nach Rees mitgebracht haben. Auch die Teilnehmer der A1-Gruppe freuen sich über das neue Lehrmaterial und probieren die ersten Sätze aus. NN-Foto: Anastasia Borstnik

REES. Der Rotary Club Emmerich-Rees engagiert sich auf vielfältige Weise bei der Flüchtlingshilfe. Erstmalig unterstützt der Club die Sprachförderung und spendet nun der Initiative „Deutsch lernen in Rees“ Unterrichtsmaterialien. Jeweils 85 „Workbooks“ sowie ein Leitfaden für Lehrer und Karteikarten mit Bildern gehen nun nach Emmerich und Rees.

„Wir haben gefragt, womit die Lehrer hier arbeiten und was noch benötigt wird“, erinnert sich Janka Groetschel vom Rotary Club Emmerich-Rees. „In Geldern empfahl ein Deutschlehrer, der ebenfalls Flüchtlinge unterrichtet, die Arbeitsbücher mit dem Thannhauser Modell.   Diese Workbooks sind ein guter Einstieg, weil sie nicht akademisch, sondern praktisch die Sprache erklären und zeigen, wie man sich zum Beispiel in einem fremden Land verhält.“ Mit den relativ vielen Bildern werde zudem ein einfacher Zugang zur Sprache ermöglicht, so Groetschel weiter.
Über die Bücherspende freuen sich die beiden ehrenamtlichen Lehrer Uta Becker und Gisela Behrendt, die die Flüchtlinge in den Räumlichkeiten des Reeser Jobcenters unterrichten, sehr. „Meist haben wir die Bücher und die Materialien aus der eigenen Tasche gezahlt. Und billig sind die Lehrbücher nicht“, erzählt Behrendt. Sie unterricht die Gruppe A1, die vorwiegend aus Akademikern besteht.  „Unter den Teilnehmern sind zum Beispiel ein Arzt, ein Rechtsanwalt, Ingenieure und Unternehmer sowie eine Journalistin“, zählt sie auf. „Die meisten Teilnehmer lernen hier gut und schnell.“ Weiterhin gibt es auch zwei ABC-Gruppen und drei Anfängerkurse, in denen unter anderem Bauarbeiter, Bauer und LKW-Fahrer sind. „Weil sie keine Akademiker sind, arbeiten wir etwas langsamer als die A1-Gruppe“, sagt Becker, die sich um die Anfänger kümmert. „Die gespendeten Bücher sind daher eine gute Alternative zu anderen Schulbüchern, weil sie praxisorientierter geschrieben sind.“
Trotz der großzügigen Spende des Rotary Clubs sind weitere Geldspenden herzlich willkommen. „Davon können wir dann Stifte, Bücher und mehr kaufen“, sagt Behrendt. „Auch würden wir den Flüchtlingen gerne Kurse an der Volkshochschule ermöglichen.“ Wer Interesse hat zu spenden, kann Gisela Behrendt per Facebook kontaktieren oder direkt ins Jobcenter Rees kommen. Die Lehrer sind jeweils montags, dienstags und mittwochs, ab 15 Uhr vor Ort.

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