Der amtierende Thron: Königin Gabi Paal (m) und die Ministerinnen Susanne Bockhorn (l) und Annika Paulus (r). Foto: privat

HÜLM. Traditionell treffen sich die Hülm-Helsumer Kosmas-und-Damian-Schützen am Freitag vor dem Christkönigsfest, um ihre neuen Mitglieder im Kreis der Bruderschaft zu begrüßen. In diesem Jahr konnte Brudermeister Peter Lörks neben zwei Jungschützen zwanzig Neuaufnahmen willkommen heißen.
Bemerkenswert ist hier die große Anzahl von dreizehn Damen, die die Mitgliederzahl auf 232 hochschraubten. Damit scheint vorprogrammiert, dass die amtierende Königin Gabi Paal, die mit ihren Ministerinnen Susanne Bockhorn und Annika Paulus zum Freibier geladen hatten, nicht die letzte von bisher drei Königinnen sein wird.

Zu dem Treffen war in diesem Jahr der neu gewählte Gocher Bürgermeister Ulrich Knickrehm eingeladen. In seiner Begrüßung würdigte er die Aktivitäten der Dörfer und Vereine und die Verdienste, die sie sich mit ihrem Wirken um das Landleben allgemein und die Pflege der Tradition im Besonderen erworben haben.
Bei der im Saal herrschenden besten Laune und gelöster Stimmung sei ihm nicht Bange, dass die Fortführung auch in der Zukunft in Hülm gesichert sei. In einer kurzen Einführung erläuterte er die Schwerpunkte seiner zukünftigen Arbeit, die vor allem durch die prekäre Finanzsituation der Stadt geprägt sein wird.

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Freut sich über Neuzugänge:  Brudermeister Peter Lörks. Foto: privat
Freut sich über Neuzugänge: Brudermeister Peter Lörks. Foto: privat

Er erklärte einige Zusammenhänge, aus denen ersichtlich wurde, dass die Schulden aus teilweise verständlichen Gründen notwendig, andererseits aber im Vergleich zu den Einnahmen eigentlich nicht vertretbar waren. Dabei vermied er jedwede Schuldzuweisung an bestimmte Politiker, was den Zuhörer in der gegenwärtigen Großwetterlage der Politik besonders angenehm in Erinnerung bleiben wird.
In einer anschließenden ausgedehnten Fragerunde wurden dem Bürgermeister die Besonderheiten des Landlebens und der damit verbundenen Schwierigkeiten vorgestellt. Das fehlende Angebot an Baugrundstücken führt unter anderem dazu, dass junge Familien das Dorf verlassen, dies hat wiederum Auswirkungen auf Kindergarten und das Gemeindeleben. Das eingangs gelobte Landleben läuft somit Gefahr, zusammenzubrechen. In seiner Antwort bedauerte Ulrich Knickrehm zutiefst die vor vielen Jahren getroffene Entscheidung, die Grundschulen auf den Dörfern zu schließen. Schon damit ging eine wesentliche Grundlage des Zusammenlebens im Dorf verloren. Er sagte zu, den geplanten Verein zu Übernahme der Betriebskosten der Alten Schule soweit möglich zu unterstützen um somit dem Dorf eine Basis für das gemeinsame Wirken zu erhalten.

Mit lang anhaltendem Applaus verabschiedete die Versammlung Bürgermeister Knickrehm, der keine Antwort schuldig geblieben war und sich als lockerer Gesprächspartner aber auch kenntnisreicher und kompetenter Kommunalpolitiker präsentiert hatte, der nicht müde werden wird, die Interessen der Stadt und der Dörfer auch im überregionalen Bereich wahrzunehmen.

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