Spürnase Nele rettet Hündin
    vor dem Erfrierungstod

    Die Tiersuchhelfer von K-9 Niederrhein im Rekener Wald im Einsatz

    NIEDERRHEIN. An einem frühen Donnerstagmorgen gelang es der Suchhündin Nele die zweieinhalb Jahre alte Bayerische Gebirgsschweißhündin Kira, im Rekener Wald bei Haltern am See in NRW, aufzuspüren. Nele, wie ihre Hundeführerin Sabine Kratzenberg kommt aus Nieukerk. Dort arbeiteten Kratzenberg und Grimm als K-9 Trainerinen und engagieren sich ehrenamtlich bei der K-9 Tiersuche Niederrhein. Was war geschehen?

    Überglücklich schließt Heiner P. seine vermisste Hündin Kira in die Arme. Dank der Tierhelfer der K-9 Tiersuche Niederrhein war die Hündin in nur wenigen Stunden bereits gefunden. Foto: privat
    Überglücklich schließt Heiner P. seine vermisste Hündin Kira in die Arme. Dank der Tierhelfer der K-9 Tiersuche Niederrhein war die Hündin in nur wenigen Stunden bereits gefunden. Foto: privat

    Heiner P. ist passionierter Jäger und wie so oft mit seiner Jagdhündin Kira unterwegs. So auch am späten Montagnachmittag. Zusammen mit einem Freund trainierte er mit seiner Jagdhündin Fährtenarbeit. Der Wald bei Reken ist bekannt für seinen umfangreichen Wildschweinbestand. Plötzlich und völlig unerwartet schreckte die gelehrige Jagdbegleiterin auf und stürzte davon. Star vor Schreck konnte der Besitzer nur noch seiner Hündin hinterher sehen, wie sie blitzartig im Unterholz verschwand.

    -Anzeige-

    „Da half mir auch meine zehn Meter lange Schleppleine nicht“, so Heiner P.. Der Jäger musste mit ansehen, wie Kira einfach durchbrannte. Alles Rufen und Warten half nichts, die Bayerische Gebirgsschweißhündin reagierte nicht. Es war klar, die Hündin musste auf eine frische Wildspur gestoßen sein. Eine größer angelegte Suche mit Freunden blieb auch nach Stunden erfolglos. Mittlerweile war es stockdunkel und der Besitzer gab verzweifelt auf. Ihm war klar, er benötigte jetzt professionelle Hilfe und das ganz schnell, immerhin zeigte das Quecksilber Minusgrade an. Nur einem Tipp eines Freundes sei es zu verdanken, dass er auf das Suchhundezentrum K-9 in Bayern stieß. Dort nahm die Hotline unbürokratisch seinen Fall gleich auf. Bereits am nächsten Morgen meldete sich die Niederlassung vom Niederrhein bei ihm.

    Dort bekam er viel Information, wie der Hund anzulocken sei. Da Kira auf keine der Strategien reagierte, vermutete Heiner P. das Schlimmste. Mit einer Rotte Wildschweinen sei nicht zu spaßen. „In Gedanken hatte ich meinen Hund schon aufgegeben“, erzählt er. Doch die erfahrene Alina Börger von der K-9 Tiersuche Niederrhein machte dem Besitzer Mut. Da der Fall äußerst dringlich war, wurde für den darauffolgenden Morgen ein Suchhund organisiert. Die Hundeführer der Tiersuche arbeiten alle ehrenamtlich und sind genau für solche Fälle bestens geschult. Hund und Hundeführer durchlaufen ein mehrstufiges Prüfungssystem, bevor sie in den Ernstfall geschickt werden dürfen. So trafen am Donnerstag im Morgengrauen die einsatzerfahrene Sabine Kratzenberg mit ihrer fünf Jahre alten Suchhündin Nele ein.

    Unterstützt wurden die beiden von den Helferinnen Alina Börger und Christiane Grimm. Heiner P. freute sich über so viel professionelle Hilfe, hegte aber große Zweifel am Erfolg, immerhin harrte seine Hündin bereits drei Nächte im frostigen Wald aus. Welcher Hund könnte nach so einer langen Zeit die Fährte von Kira noch aufnehmen? Nele, die Labrador-Weimaraner Mischlingshündin ist schon lange im Einsatzteam von K-9 und weiß genau, wo drauf es ankommt. Die Tiersuche, so erklärt Kratzenberg, funktioniert ziemlich ähnlich wie die Personensuche. Damit der Hund arbeiten kann, benötigt er einen Geruchsartikel von dem verschwundenen Tier. Nele wurde an die Stelle im Wald geführt, wo sie dem Jäger entlaufen war. Kaum hatte sie an der Hundedecke gerochen, ging es auch schon los.

    Der Weg führte Kreuz und quer durch den Wald abseits der öffentlichen Wege. Börger und Grimm betreuten das Suchteam, galt es doch sperrige Äste beiseite zu räumen oder die Hundeführerin vor Unwegsamkeiten zu warnen. Auch die Gefahr auf eine Rotte Wildschweine zu stoßen war allgegenwärtig. Gerade die Suche im Wald fordert das Letzte von einem Suchteam ab. „Ohne Suchteamhelfer gehen wir nie in einen Einsatz. Das wäre viel zu gefährlich“, erklärte Christiane Grimm. Nach mehr als einer Stunde Sucharbeit zeigte Nele deutlich an, hier muss sie sein. Hier endete die Arbeit der Suchhündin, denn sie hat gelernt, nicht zu nah an das von ihr zu suchende Tier heran zu gehen.

    Christiane Grimm riet Heiner P. auf, freundlich nach seiner Hündin zu rufen. Tatsächlich antwortete Kira mit einem verzweifelten bellen. Heiner P. und Alina Börger fanden Kira ein paar Meter weiter im Unterholz.  Ihre Schleppleine hatte sich im jungen Grün mehrfach verfangen. Für Kira gab es aus dieser Falle kein Entkommen mehr. Heiner P. schloss seine Hündin überglücklich in die Arme. Auch das K-9 Team freut sich sehr über den erfolgreichen Ausgang der Suche.

    Vorheriger ArtikelDas Drachendorf feiert Kinderkarneval
    Nächster ArtikelGlasverbot bei den Zügen in Kapellen und Veert