Block-Editionen und ein Kombiticket

BEDBURG-HAU.

MOYLAND. Da steht er also: René Block – lebende Legende und Kunstgeschichteschreiber. Aufgewachsen in Goch. Zuhause in zwei Welten: der wirklichen und der Kunstwelt. Natürlich finden Überschreibungen statt und Überschneidungen.

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Die Welt erobert

Block ist mit seinen Editionen längst berühmt gewordener Künstler bekannt geworden. Hat mit ihnen die Welt erobert. Die wirkliche und die der Kunst. Am Anfang der Wunsch: Du machst was mit Beuys. Alle gossen Öl ins Feuer. Das Öl – ein Satz: „Das schaffst du nie.“ Das Feuer: Block selbst – ein junger Typ, der für die Kunst brannte. Er zeigte es den anderen. Er machte was mit Beuys. Und anderen. Block hat es geschafft. Aber sowas von

Richter, Beuys, Paik, Cage …

… Angefangen hatte alles mit einer Galerie. Die erste Ausstellung: „Neodada, Pop, Décollage, Kapitalistischer Realismus“. Im Block-Orchester Namen, die – wie der Blocks – längst Kunstgeschichtslegenden sind: Richter, Beuys, Paik, Cage. Dann: die Editionen. Und eben die sind jetzt in gleich drei Museen vor der niederrheinischen Haustür zu sehen.
Was heißt sehen: Blocks Editionen sind nicht nur sichtbar. Sie öffnen Erlebniswelten und nicht wenige von ihnen atmen noch immer ein „Jetzt“ aus – haben kaum etwas von ihrer Gedankenfrische eingebüßt. Kein Zirkus künstlerischer Eitelkeiten, sondern eine Gedankenumsetzungsmaschinerie, die gleichzeitig einen Abrieb von Trends und Unausweichlichkeiten bietet.

Gedankenzeit konserviert

Da hat einer die Gedankenzeit konserviert, aber das Wunderbare ist, dass wenn man den Konservendeckel öffnet, nicht etwa Ungenießbares zutage tritt sondern Unkaputtbares.
Für das Block-Projekt haben sich das Museum Schloss Moyland (23. März bis 18. August), das Museum Goch (14. April bis 9. Juni) und das Museum Kurhaus Kleve (26. April bis 8. September) zusammengetan. Drei Häuser – eine Legende. Zur Moyländer Ausstellung heißt es in einem Text: „Die Ausstellung mit Werken von mehr als 50 Künstlern gibt einen Überblick über den gesamten Umfang der Tätigkeit von René Block von 1966 bis heute.“
Erstaunlich ist die Frische all dessen, was da zu sehen/erleben ist. Man spürt kein Verfallsdatum. Kurator Alexander Grönert: „Ich habe mit unserem Führungspersonal einen Rundgang durch die Ausstellung gemacht und sah mich sofort in Diskussionen verstrickt.“ Die Aktualität des Nurvermeintlichgestrigen also.
Sehenswert ist vor allem auch der opulente Katalog zum Projekt „Drei Hubwagen und ein Blatt Papier. René Block Editionen 1966-2022“. Auf 352 Seiten sind 676 Abbildungen zu sehen. Preis: 44 Euro.

Kombiticket

Fest steht, dass man sich in jedem Fall alle drei Ausstellungen ansehen sollte – das Kombiticket macht den Entschluss leicht. Kombiticket? Genau: Ab sofort gibt es ein Kombiticket. Es gilt während des gesamten Ausstellungszeitraums und kostet 16 Euro (ermäßigt neun Euro). Das Ticket kann in den drei Häusern bis zum 8. September genutzt werden und ist nicht auf den Besuch der Block-Ausstellung beschränkt. Klartext: Mit dem Kombiticket ist im oben genannten Zeitraum der Besuch jedes der drei Häuser einmal möglich. „Momentan arbeiten wir daran, auch nach diesem Projekt ein Kombiticket für die drei Museen anzubieten, aber es ist noch nicht klar, wann dieses Ticket auf den Markt kommt“, sagt Sofia Tuchard, Kommunikation und Marketing Museum Schloss Moyland.

Haben sich für dieses außergewöhnliche Projekt zusammengetan (v.l.): Professor Harald Kunde (Kurhaus), Antje-Britt Mählmann (Moyland), René Block und Dr. Stephan Mann (Goch). NN-Foto: Rüdiger Dehnen

Museum Schloss Moyland: Drei Hubwagen und ein Blatt Papier

Gemeinsame Seite der Museen

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