Wilhelm Moll-Tönnesen verstarb überraschend. Foto: privat

WEEZE. Was bleibt vom Leben eines Menschen? Welche Erinnerungen, welche Spuren? Für das öffentliche Leben von Wilhelm Moll-Tönnesen lassen sich dieses Fragen gut beantworten. Der kürzlich viel zu früh im Alter von 59 Jahren verstorbene Leiter des Weezer Bauamtes hinterlässt sichtbare Spuren seines Handelns im städtebaulichen Bild von Weeze und Wemb.
Andere Spuren sind nicht sichtbar: Sie sind in den Herzen von Menschen zu finden, die ihm nahe standen. Dazu gehört Weezes Bürgermeister Georg Koenen.
Er möchte die Verdienste seines verstorbenen, langjährigen Kollegen, allgemeinen Vertreters und persönlichen Freundes den Bürger ins Bewusstsein bringen. „Wilhelm war ein Mann mit Herz, ein pragmatischer Ideengeber, ein Macher.“ Für Koenen ist das unermüdliche, berufliche wie ehrenamtliche Engagement Moll-Tönnesens nicht selbstverständlich und darum eine Würdigung wert. „Wilhelm begann am 1. November 1983 bei der Gemeinde Weeze seine Ausbildung als Inspektoranwärter“, berichtet der Bürgermeister. Nach bestandener Inspektoren-Prüfung stand seinem Aufstieg in der gehobenen Beamten-Laufbahn nichts mehr im Weg. Wilhelm Moll-Tönnesen übernahm Führungspositionen: mal als Leiter des Bauamtes, mal als Leiter des Sozialamtes, eine Zeit lang leitete er sogar beide Ämter.
„Nebenher studierte er privat Betriebswirtschaftslehre“, berichtet Georg Koenen. „Leider konnte er sein 40jähriges Dienstjubiläum nicht mehr feiern“, bedauert Koenen. Wilhelm Moll-Tönnesen starb wenige Tage zuvor. „Wilhelm kannte sich überall aus: sowohl in Wemb, wo er geboren wurde, als auch in Weeze“. Die Anzahl der Projekte, die in seiner Zeit realisiert werden konnten, sei beachtlich. Dazu zählt allen voran das Integrierte Handlungskonzept. Weeze war die erste Kommune ihrer Größenordnung in Nordrhein-Westfalen, die ein entsprechendes Handlungskonzept aufgestellt hat. Von der Bezirksregierung Düsseldorf und dem zuständigen Ministerium erhielt die Kommune für die im Konzept enthaltenen Maßnahmen beachtliche Fördermittel. Zu den Maßnahmen gehören der Umbau der Verbindungsstraße zwischen dem Cyriakusplatz und dem Alten Markt, der Neubau des Bürgerhauses, die Neugestaltung des Vittinghoff-Schell-Parks und der Bau der Niersbrücke zum Tierpark und der Nierspromenade. Die Niersbrücke wurde in diesem Jahr eingeweiht. Sie hat sich in kurzer Zeit zu einem beliebten Fotomotiv entwickelt und wird täglich von vielen Menschen benutzt.
Zu den weiteren beruflichen Erfolgen von Wilhelm Moll-Tönnesen zählt die Ansiedlung von Rewe und Rossmann am neugestalteten Cyriakus-Platz. Forciert hat der verstorbene Bauamtsleiter in den vergangenen zehn Jahren auch die Entwicklung neuer Wohngebiete wie die des „Steegschen Feldes“. Für Unternehmen wollte er neue Gewerbeflächen schaffen. Beispielsweise im Gewerbepark Goch-Weeze.
In seinem Heimatdorf Wemb trägt das Dorfentwicklungskonzept Moll-Tönnesens Handschrift. „Hier wurden die Ortsdurchfahrt geändert, der Vorplatz der Kirche neu gestaltet und Querungshilfen installiert“, so Bürgermeister Koenen. Ein großes Projekt war zudem der Bau des Feuerwehrgerätehauses und des Kunstrasenplatzes. Der „begeisterte Fietser“ Wilhelm Moll-Tönnesen freute sich, dass neue Rad- und Wanderwegen im Bereich der Abgrabungsfläche Vorselaer rund um Weeze und Wemb angelegt werden konnten. Wilhelm Moll-Tönnesen wird in Weeze schmerzlich vermisst: als Leistungsträger in der Verwaltung, als Kollege, als Freund und als Familienmensch.

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