GOCH. „Großes Kino weit und breit, filmreif durch die Narrenzeit!“ Das Motto der Prinzengarde 2024 fand sich am Samstagabend überall im Kastell wieder. Stilecht ging es für die Gäste über den roten Teppich, unter lauter funkelnden Lichtern hindurch zur jecken Prinzenvorstellung. Schließlich wollte die Karnevalsabteilung des SV Viktoria Goch endlich das lang gehütete Geheimnis lüften und das neue Prinzenpaar aus ihren Reihen offiziell vorstellen. Und was darf bei einer Kinovorstellung nicht fehlen? Richtig, leckeres Popcorn. Das gab‘s am Eingang frisch aus der Maschine.

Moderiert wurde der kurzweilige Abend von Jerome Vermaten (Schriftführer) und „Aki“ I. Otto, seines Zeichens Ex-Prinz der Viktoria von 2012. Die beiden präsentierten den Besuchern im wie immer proppevollen Kastell zunächst den Fanfarenzug Pfalzdorf, der mit seiner schmissigen Darbietung einen ersten Stimmungstest machte. Zusammen mit dem Tambourcorps Weeze werden die Pfalzdorfer Musiker die Garde durch die Session 2023/2024 begleiten. Der Fanfarenzug demonstrierte auch seine große Wandlungsfähigkeit: War man eben noch beim St. Martins-Zug in Goch dabei, ging es anschließend über eine „Abkürzung“ zum Kastell und nach einer kurzen Pause schon auf die karnevalistische Bühne. Die kleine Umbauphase nach dem Auftritt des Fanfarenzugs nutzte Jerome Vermaten für ein äußerst gelungenes Wortspiel mit lauter Filmtiteln, natürlich begleitet mit passender Musik aus dem Off. Die Spannung stieg beim Publikum schon merklich an, doch zunächst plauderten die Moderatoren noch ein wenig über Kindheit, Jugend und närrischen Werdegang des designierten Gocher Prinzenpaares. Dazu gab es das eine oder andere Foto aus dem privaten Album.

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Kinogeschichte

Danach flimmerte ein unglaublich witziger Film über die Leinwand, der die Mitglieder der Prinzengarde gebührend in Szene setzte. Mit dem berühmten „MGM“-Tusch (den brüllenden Löwen dazu hatte man gleich vor Augen), ging die wilde Fahrt durch die Kinogeschichte los. Ob nun „7 Zwerge“, „Das Wunder von Bern“, „Forrest Gump“, (T)Raumschiff Surprise – Periode 1“, „007“, „Der Schuh des Manitu“, „Dinner for One“, „Baywatch“, „Zehn Dinge, die ich an dir hasse“ oder „Dirty Dancing“ – jeder hatte seinen großen Auftritt. Tosender Applaus belohnte diese tolle Idee, die mit viel Arbeit im Hintergrund über Wochen und Monate umgesetzt worden war. Im Anschluss enterte die Prinzengarde die Bühne, um das Ganze mit einem Tanz abzurunden.

Die Mitglieder der Prinzengarde präsentierten einen tollen Tanz. NN-Foto: Gerhard Seybert

Nun war es endlich soweit: Unter den Jubelrufen ihrer Garde und des Publikums betraten Prinz Michael „Micki“ II. Görtz und Prinzessin Caroline I. Kanders, im Funkenregen goldener Lichter die sprichwörtlichen Bretter, die die Welt bedeuten. Vom Anblick, der sich ihnen bot, waren sie überwältigt: „Das ist ein unglaubliches Bild von hier oben, einfach wunderbar“, freute sich Prinzessin Caroline I. Beide bedankten sich herzlich bei den vielen Helfern im Hintergrund, die diesen Abend und die Prinzengarde an sich möglich gemacht hatten. Begleitet wird das Prinzenpaar von den Adjutanten Guido Sonntag (Prinz) und Lena Kesper (Prinzessin) sowie vom Reisemarschall Adam Marciniak. Er ist ab sofort der Herr über den Terminkalender der Tollitäten.

Gute Wünsche

Alle guten Wünsche für die Session gab es von Bürgermeister Ulrich Knickrehm: „Das war schon mal ein Super-Vorfilm; ihr werdet der Viktoria Ehre machen!“ „Viktoria“, das sei ja auch lateinisch für Sieg: „Den Sieg über Traurigkeit und trübe Gedanken, die ihr durch Frohsinn und gute Laune ersetzt.“ Heinz Arntz, Geschäftsführer des Festkomitees Gocher Karneval (RZK), erklärte die Session offiziell für eröffnet und übergab dem Prinzenpaar einen Popcornbecher mit 111 Euro Inhalt, das Startkapital für die Spendenaktion, zu der Michael II. und Carolin I. aufrufen: Statt Geschenken und Blumengestecken wünschen sie sich Spenden für den Gocher Verein „Needy Kids“, der sich um die Ausbildung von Kindern in Uganda kümmert (Infos unter www.needykids.de).

Gut beschirmt

Das Ex-Prinzenpaar Achim I. (Verrieth) und Svenja II. (Lange) von der 1. G.G.K. Rot-Weiß hatte für seine Nachfolger ein praktisches Geschenk dabei: große schwarz-rote Regenschirme für den Fall der Fälle – denn Wasser bekomme Samt nicht so gut, wusste Achim I. aus eigener Erfahrung. Beide bedankten sich noch einmal bei der Viktoria und den anderen Vereinen dafür, dass diese ihre Prinzengestellungen in der Corona-Pandemie verschoben hatten, um den rot-weißen die Prinzengarde zu ermöglichen. Natürlich sollte an diesem Abend das Feiern nicht zu kurz kommen. So schickten sich nach dem offiziellen Teil die „Mennekrather“ an, den Saal mit jecker Musik aufzumischen und für eine gelungene Prinzengarde-Premierenvorstellung zu sorgen.

Großes Bild: Ein wunderbarer Moment für Prinz Michael „Micki“ II. Görtz und Prinzessin Caroline I. Kanders: Der Blick von der Bühne in das proppevolle Kastell mit dem jubelnden Publikum. NN-Foto: Gerhard Seybert

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