PFALZDORF. Diese Gemeinschaftsveranstaltung ist aus dem Pfalzdorfer Kalender gar nicht mehr wegzudenken: Am kommenden Sonntag, 27. August findet das 79. Königsschießen des Schützenvereins Pfalzdorf 1926 statt, während gleichzeitig der 14. Oldtimertreff des Motorsportclubs Pfalzdorf „Flott Weg“ viele alte „Schätzchen“ auf der Festwiese neben dem Hotel Auler, dem Ort des Geschehens, versammelt

„Da stehen uns zwei Hektar zur Verfügung, 2022 war die Wiese proppevoll“, erzählt MSC-„Penniemeester“ Willi Lörcks von der gelungenen Neuauflage nach Corona, „das war die bisher beste Beteiligung mit circa 400 Teilnehmern.“

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„Torpedo“

Die ersten Fahrzeuge werden am Sonntagmorgen, 27. August, ab 7.30 Uhr eintreffen, so der 2. Vorsitzende des MSC, Peter Hohl: „Die Anmeldungen laufen, die ersten 130 Teilnehmer sind bereits gemeldet.“ Sie kommen aus Aachen, den Niederlanden und von der anderen Rheinseite; Motorräder, Traktoren und Pkw stehen auf der Liste, eventuell werden auch noch Lkw gezeigt. Martin Smits aus Kleve ist schon „Stammkunde“. Er wird in Pfalzdorf seine Moto Guzzi Falcone, ein Gespann mit einem 500-Kubik-Motor präsentieren. Das bis jetzt älteste gemeldete Fahrzeug ist ein Citroën von 1926, Spitzname „Torpedo“.

Frühstück

Von 9 bis 11 Uhr bietet Festwirt Konrad Tophofen am Sonntagmorgen wieder ein Frühstück an (acht Euro für Teilnehmer des Treffens, 12,50 für Gäs­te). Er bittet unbedingt um eine vorherige Anmeldung unter Telefon 02823/2250. Sonst lasse sich der Ansturm nicht bewältigen; die Erfahrung zeige, dass um die 300 Menschen bei ihm frühstücken möchten. Von 13 bis 14.30 Uhr können Traktoren bis 30 km/h bei der Dekra – ohne Anmeldung – zur Hauptuntersuchung vorgestellt werden. Schneller als 30 km/h dürfen sie wegen des Bremsenprüfstands nicht sein. Für ein Unterhaltungsprogramm hat der MSC auch gesorgt: Es gibt den Überschlagssimulator der Dekra, eine Hüpfburg sowie eine Strohburg und den Sandkasten für die Kleinsten. An den guten Zweck wird rund um die Veranstaltung auch gedacht. „Ich gehe wieder mit einer Sammeldose für den Tierschutz herum“, kündigt Peter Hohl an.

Probelauf

Damit am Sonntag unbeschwert gefeiert werden kann, bereiten Schützen und MSC gemeinsam am Samstag, 26. August, die Festwiese und den Schießstand mit frisch geschnittenem Grün vor. Am frühen Abend, gegen 18 Uhr, findet dann mit dem traditionellen „Besenkönigsschießen“ ein vergnüglicher Probelauf statt. Mitmachen dürfen alle, die beim Aufbau und Schmücken geholfen haben. Während früher wirklich ein geschmückter Reisigbesen am Schießstand hochgezogen wurde, ist es heutzutage ein Holzvogel, baugleich zu dem, auf den die Königsaspiranten am nächsten Tag schießen werden. „Der ,Besenvogel‘ schaut allerdings in die andere Richtung“, schmunzelt Dr. Ingo Paulus, Geschäftsführer des Schützenvereins, „da sehen wir, wie viel der Vogel verträgt und stimmen uns auf den Sonntag ein.“ Bereits zum „Besenkönigsschießen“ sind Zuschauer willkommen; Festwirt Konrad Tophofen sorgt für Essen und Trinken, wie natürlich auch am Sonntag.
Für die Schützen beginnt der offizielle Teil des Sonntags, wenn sie sich gegen 13 Uhr am Vereinslokal „Zum Bahnhof“ (Schröder) versammeln, um das noch amtierende Königspaar Astrid I. Verforth und Michael I. Wolf abzuholen. Gemeinsam mit den Majestäten geht es in einem Umzug durch Pfalzdof wieder zurück zur Festwiese. Dort werden zunächst die Ehrungen für langjährige Mitglieder der Schützenfamilie vorgenommen. Der erste Schuss soll gegen 14 Uhr fallen. Der Wettbewerb startet mit der Jugend, die ihre Trophäen ausschießt (rechter und linker Flügel, Kopf) – wer schließlich den Rumpf holt, wird Prinz und löst den amtierenden Prinzen Justin Klitschka ab. Nach der Jugend sind die Herren und die Damen an der Reihe, die für die Trophäen jeweils auf einen eigenen Vogel zielen. Diese Wettbewerbe werden mit dem Kleinkaliber-Gewehr ausgetragen. Zeitgleich kämpft der Vereins-Nachwuchs mit dem Lasergewehr um den Titel „Schülerprinz“. Neu in diesem Jahr: „Wir werden direkt im Anschluss an das jeweilige Schießen die Orden und Pokale für die Pfänder überreichen“, erklärt Johannes Huismann, Vorsitzender des Schützenvereins, „auch die Vereinsmeister aus dem laufenden Jahr werden geehrt.“ Der Schülerprinz bekommt seine Schärpe auf der Festwiese überreicht. Wenn es eine Schülerprinzessin wird, bekommt sie ihre Kette im Rahmen der Kirmes.

Für das noch amtierende Königspaar Astrid I. Verforth und Michael I. Wolf wird am Sonntag die Nachfolge gesucht. Foto: privat

Schließlich wird der Königsvogel hochgezogen. Den ersten Schuss macht die amtierende Königin Astrid I. Verforth. Am Kampf um die Königswürde dürfen alle schützenvereins-Mitglieder ab 21 Jahren teilnehmen. Einzige Regel: Sie müssen vor dem letztjährigen Königsschießen in den Verein eingetreten sein und dürfen in den vergangenen fünf Jahren nicht König oder Königin gewesen sein. Einmal habe man tatsächlich keinen einzigen Anwärter auf die Königswürde gehabt, erzählt Johannes Huismann, aber er sieht es gelassen: „Meist haben wir zwei oder drei Anwärter.“ Manche Meldung ergebe sich auch noch spontan am Sonntag. Gegen Abend steht dann der neue Thron des Schützenvereins Pfalzdorf 1926 fest. Die feierliche Proklamation erfolgt im Rahmen der Kirmes am 9. September.

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