GOCH (CDS). Dudelsackklänge, Kilts und landestypische Spezialitäten: Im Gocher Stadtpark ist am Wochenende 17. und 18. Juni Schottland zu Gast. Denn dann findet erstmals in der Weberstadt das „Schottische Festival“ statt. Bislang aus Xanten bekannt, lockt die Veranstaltung seit vielen Jahren tausende Besucher an. Nach knapp 14 Jahren konnte das Festival nicht mehr in Xanten stattfinden. „Wir haben über Google Maps geschaut, um einen neuen adäquaten Ort zu finden“, berichtet Johannes Haase, 1. Vorsitzender des Schottischen Kulturvereins. „Hier in Goch ist alles gegeben und die Stadt hat uns mit offenen Armen empfangen!“ Viele Städte hätten eine Rolle spielen können, aber man habe regional bleiben wollen; gerade auch, weil die Wurzeln des Vereins und des Festivals in Laarbruch/Weeze lägen, ergänzt der 2. Vorsitzende Michael Heinzel.
„Wir sind froh, dass wir so ein tolles Fest hierhin bekommen“; freut sich Bürgermeister Ulrich Knickrehm schon auf das Wochenende 17./18. Juni. Die Verbundenheit der Gocher zur Royal Air Force sei immer schon groß gewesen, schließlich habe man sogar mit Prinz Bill (Hall) einen waschechten Schotten als närrischen Regenten gehabt. Auch Wirtschaftsförderer Michael Seggewiß unterstreicht den verbindenden Charakter: „Wir bekommen ein weiteres Highlight in die Stadt; es bereichert den Veranstaltungskalender, den nicht nur die GO! bespielt. Wir reden hier über Vielfalt und das ist ein Baustein mehr.“

Umzug

Eingeleitet wird das Festival am Samstag, 17. Juni, mit einem Umzug durch die Stadt, der um 10.30 Uhr startet und über die Voßstraße, den Markt und das Rathaus bis in den Park führt, wo um 11 Uhr die offizielle Eröffnung stattfindet. Das Festival bietet mehrere Bestandteile: Am Samstag, 17. Juni, treten Dudelsackbands aus dem In- und Ausland im Wettstreit gegeneinander an. Sie stellen sich einer fachkundigen Jury der Royal Pipeband Association, die eigens aus Schottland anreist. Die Bands kommen aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden. Bewertet werden die Genauigkeit der Musiker, das einheitliche Zusammenspiel, das Marschieren und die korrekte Tragweise der Uniform. Spätetens bei der Siegerehrung, bei der alle Bands aufmarschieren, dürfte echtes „Edinburgh Tattoo“-Feeling aufkommen. Zeitgleich können sich Kinder an den Highland Games versuchen. Unter anderem stehen Timberwalk, Baumstammslalom, Steinstoßen, Gewichtweitwurf und -hochwurf auf dem Programm; dies alles natürlich kindgerecht abgewandelt. Anmelden kann man sich direkt vor Ort und einfach spontan mitmachen. Auf die Kinder, die durchaus unterschiedlich alt sein dürfen, wartet schließlich eine Siegerehrung samt Urkunde und Medaille für alle Teilnehmer. Am Samstagabend, ab 19 Uhr, spielt dann die Folkband „Lizzys Cocktail“ auf der Bühne der Konzertmuschel auf.

-Anzeige-

Highland Games

Am Sonntag, 18. Juni, sind die Erwachsenen bei den Highland Games an der Reihe. In Teams kämpfen die Teilnehmer um die Plätze, unter anderem beim Baumstammweitwurf. Anders als bei den Kindern handelt es sich dabei jedoch um einen echten Stamm und keine leichte Variante. Hier wiegt auch der „Stone of Manhood“, eine Betonkugel, 80 Kilogramm; Tauziehen, Kugelstoßen und Heusack-Weitwurf mit der Mistgabel runden den Wettkampf ab. Auch ein Team aus Weeze ist mit dabei. Ist der Charakter der Highland Games auch siegorientiert, so gibt es doch einen oder anderen Tipp der „Gegner“; besonders Neulinge bekommen Unterstützung. Für die Highland Games können sich noch Teams anmelden (weitere Infos bei www.scotfest.de).
Am Sonntag sind auch wieder die Dudelsäcke am Start. Diesmal spielen Solisten auf und lassen ihre Fertigkeiten am Instrument bewerten. Auch die Drummer haben ihren großen Auftritt.

Souveniers

Stilecht soll es zugehen auf dem Schottischen Festival in Goch. Es gib landestypische Speisen und Getränke, zum Beispiel Haggis und Whiskey – der Stand ist ganze zwölf Meter lang. Und für das schottische Nationalgericht Haggis hat Johannes Haase eine klare Empfehlung: „Nicht nachfragen, erst essen…“
Man kann sich mit schottischen Souveniers wie Kilts und Broschen eindecken, Strick- und Webwaren erwerben und vieles mehr. Abgerundet werden könnte der Besuch mit einem Afternoon Tea mit Scones und Clotted Cream. Wer sich für die Geschichte der schottischen Clans interessiert, der sollte den „Clan Circle“ besuchen, hier präsentieren sich die deutschen Gesellschaften unterschiedlicher schottischer Clans. Die Darstellergruppe der „Friends of Scotland, Region Aachen“ lässt das Lagerleben zurzeit des letzten jakobitischen Aufstands der Schotten gegen die Engländer wieder aufleben. Die „MacArthur Dancers“ sind da „friedlicher“ unterwegs: Sie präsentieren auf der Bühne schottische Tänze. Apropos Kilt: „Wenn man mehrere Tage einen Kilt getragen hat, ist es nicht leicht, bei sommerlichen Temperaturen wieder zu langen Hosen zurückzukehren“, schmunzelt Michael Heinzel. Beim Kulturverein trägt man(n) übrigens – mit Genehmigung – den Original-Tartan der Royal Air Force.
Geöffnet ist der Park an beiden Tagen ab 10 Uhr. Tageskarten für zehn Euro pro Stück (Erwachsene) und vier Euro pro Stück (Kinder von sechs bis 14 Jahren) gibt es an der Tageskasse. Es sind auch Familienrabatte und Wochenendkarten verfügbar. Weitere Informationen unter www.scotfest.de.

Bild: Michael Heinzel, Wirtschafstförderer Michael Seggewiß, Johannes Haase und Bürgermeister Ulrich Knickrehm (v. l.) freuen sich auf die Premiere des Festivals in Goch. NN-Foto: CDS

Vorheriger ArtikelHigh Fidelity feiert Jubiläum mit fast 3.000 Fans
Nächster ArtikelBrandstiftungen in Wachtendonk und Herongen