GELDERN. Angesichts des großen Leids durch den Krieg in der Ukraine, möchte auch das Berufskolleg Geldern des Kreises Kleve seinen Beitrag leisten. Deshalb haben Schüler des Technischen Gymnasiums mit dem neuen Lasercutter verschiedene Symbole des Friedens als Magnetanstecker umgesetzt. Am Mittwoch hatten die Schüler des Berufskollegs Gelegenheit, gegen eine Spende für die Ukraine einen solchen Anstecker zu bekommen.

Da zuletzt noch die angehenden Abiturienten ihre Abikasse durch einen Valentinstags-Aktionsverkauf aufgebessert hatten, kam unter den Lehrern die Idee auf, in ähnlicher Weise Spenden für die Ukraine zu sammeln. Da kam der erst vor wenigen Wochen angeschaffte Lasercutter gerade recht. Allerdings war der Umgang mit dem modernen Gerät noch etwas fremd, wie auch die genaue Umsetzung des Projekts noch unklar war. „Wir haben uns zusammengesetzt und getüftelt, wie es funktioniert und was wir machen könnten“, sagt Lehrer Heiko Keysers. Schnell kamen viele Ideen zusammen, auch von Seiten der Schüler. „Wir haben es dann weiterentwickelt und probeweise einiges ausgelasert.“ So entstanden nach und nach erste Prototypen der Magnetanstecker.

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In Sekundenschnelle

Um die Umsetzung kümmerten sich die Zwölftklässler des Technischen Gymnasiums, genauer gesagt des Kurses „Organisationslehre“, den Keysers leitet. Dabei handelt es sich um ein Wahlfach, bei dem die Schüler auch eigenen Projekte umsetzen können. Auch wenn zwischendurch immer mal wieder Korrekturen in der Programmierung nötig waren, ging die eigentliche Herstellung der einzelnen Anstecker im Innovationslabor schnell von der Hand – in Sekundenschnelle sogar, wie Keysers verrät. Einen Millimeter dick sind die Bleche, die Maschine kann aber auch mit bis zu acht Millimetern umgehen. „Die Filigranität ist sehr beeindruckend“, sagt Lehrer Andreas Itrich.

Am Mittwoch hatten die Schüler Gelegenheit, in der Pause gegen eine Spende von zwei Euro einen Anstecker ihrer Wahl auszuwählen. Formen und Größen gibt es mehrere: Eine Friedenstaube oder ein Peace-Zeichen, beide auch eingefügt in den Umriss der Ukraine. Zunächst werden zwar rund 200 Anstecker verteilt, sollte es aber viel Andrang geben, wird gerne auf Bestellung nachgefertigt. Der Erlös geht an den Verein „Action Medeor“, der sich vor allem um medizinische Hilfsgüter kümmert. Voraussichtlich am Freitag, 29. April, 10 bis 15 Uhr, sollen Außenstehende Gelegenheit bekommen, im Innovationlabor zu spenden und einen Anstecker zu erhalten.

Schüler sorgen sich

Das Thema Ukraine spielt aber auch über die Aktion hinaus eine Rolle an der Schule. So sei der Konflikt immer wieder Thema im Klassenverband, sagt sie stellvertretende Rektorin Petra Wiese. Die Sorge bei den Schülern ist groß. „Das müssen wir auffangen“, sagt sie. Itrich ergänzt: „Es kommen auch immer wieder Fragen auf, was sich für Folgen daraus ergeben. Es ist erstaunlich, wie weitsichtig junge Menschen schon sind.“ Groß ist die Hilfsbereitschaft auch über die aktuelle Aktion hinaus. So hätten laut Wiese einige Schülerfamilien Flüchtlinge bei sich aufgenommen. Ursula Schmitz-Janßen erzählt wiederum von einer Klasse, die gemeinsam gespendet habe – ihr Lehrer und einer der Väter wiederum hätten den Betrag dann ihrerseits verdoppelt und verdreifacht.

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