Vorbereitende Gespräche zur Deutschen Stadtmarketingbörse in Geldern: bcsd-Geschäftsführer Jürgen Block (4.v.l.) und Kollege Frank Simon (2.v.r.) waren aus Berlin zu Abstimmungsgesprächen mit See Park-Hotelier Marc Janssen (2.v.l.), Gelderns Wirtschaftsförderer Rainer Niersmann (3.v.l.) sowie der gastgebenden Kreis-Wirtschaftsförderung angereist. Foto: Kreis-WfG Kleve

GELDERN/KREIS KLEVE. „Gesellschaft, Stadt, Bedürfnisse” hat Paul Spies, der Vorstand und Direktor des Stadtmuseums Berlin und Chef-Kurator des Landes Berlin im Humboldt-Forum einen Vortrag überschrieben, den er bald im Kreis Kleve halten wird. Zum erhofften Ausklang der Pandemie werde immer deutlicher, dass wir uns als Individuum und Gesellschaft verändert haben, bringt der Gast in seinem einladenden Programmhinweis zum Ausdruck. Wir haben, sagt er, neue Ansprüche an bestehende Gemeinschaften und bekannte Systeme. Angesichts dieser vielfältigen Entwicklungen stelle sich die Frage, welche Aspekte in Zukunft für die Gestaltung der Stadt zentral sein werden und inwiefern gegenwärtige und historisch identitätsbildende Faktoren hierbei Orientierung bieten.

Für fast drei Tage, beginnend am 26. September, dreht sich im Gelderner Hotel See Park Janssen alles um die Frage, wie man in schwierigen Zeiten die gewohnte Anziehungskraft der Innenstadt wiederherstellen kann. Vor gut drei Jahren – also deutlich vor der Pandemie – hat sich die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve um die Deutsche Stadtmarketingbörse als zentralitätssteigernde Tagung in Berlin beworben, mit der die bcsd, die Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing Deutschland, einmal jährlich irgendwo in der Republik Magnetwirkung erzielt. Gut 200 Stadtmarketing-Fachleute aus dem ganzen Land werden erwartet, ist das Treffen in der alten Herzogstadt doch das erste nach den schwierigsten Monaten mit Homeoffice, mit Masken und Abstandsregelungen und geschlossenen Kneipen und Geschäften. Die Deutsche Stadtmarketingbörse spüre mit vielen Beispielen aus unseren Städten die Praxis auf, auf die es in der nächsten Zeit ankommen werde, schicken Bernadette Spinnen und Hans-Josef Kuypers, die eine Bundesvorsitzende der bcsd, der andere Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve, ihre erwartende Haltung an die über 400 Vereinsmitglieder bundesweit. Den Einstieg nimmt das Treffen traditionell mit einem Exkursionsprogramm, das die Gäste in historischem Reisebus zum Museum Schloss Moyland im 100. Jahr von Joseph Beuys chauffiert und das die Wege von Wallfahrtsstadt Kevelaer skizziert, die sich mit dem Gradierwerk weitere Zielgruppen wünscht. In den Abendstunden dann gibt es am Airport Weeze einen von den Sparkassen und Volksbanken geförderten Empfang, mit dem die Stadtmarketing-Leute mehr von Parookaville erfahren sollen: „The City of Dreams – Die Stadt der Träume” wird Bernd Dicks, der Initiator des wohl größten europäischen Musikfestivals, seinen Vortrag überschrieben haben. Ein Einstieg in ein facettenreiches Mehr-Tages-Programm also, bei dem auch die kreisweiten Themen keineswegs zu kurz kommen. Auch die Klimaschutzsiedlung Nierspark Geldern wird angesteuert, das Spargeldorf Walbeck, die Gaststätte Manten als wohl kleinste Aktiengesellschaft Gelderns wird präsentiert und das traditionsreiche Treffen der Straßenmaler wird für den Austragungsort werben.

-Anzeige-

Die Deutsche Stadtmarketingbörse der bcsd – sie bietet kontroverse Ansichten vom urbanen Raum, ebenso wie lokale Themen, die getragen sind von Heimatverbundenheit und Wertschätzung der heimatlichen Strukturen. Wenn Professor Dr. Julian Petrin, Urban Change-Experte aus Hamburg, vom „Sehnsuchtsort Stadt” spricht, dann trifft er die Denke derer, die für drei Tage in den Kreis Kleve reisen werden.

Vorheriger ArtikelEin letztes Mal erinnern an die gute, alte Zeit
Nächster Artikel7-Tage-Inzidenz im Kreis Wesel sinkt auf 32,6