ASPERDEN. Verschmitzt und gleichzeitig auch ein bisschen frech blickt der Jungdinosaurier drein: Trotz seiner großen Zähne und der imposanten Größe scheint er zu fragen „Spielst Du mit mir?“ Denn genau das ist der Zweck der fröhlich-bunten Skulptur, die Nicole Peters für die Grundschule der Verbandsgemeinde Kirchberg im Hunsrück gestaltet hat.

Viele ihrer Tierfiguren sorgen bereits auf Schulhöfen und in Kindergärten am Niederrhein für Spaß; der Drache „Gordo“ im Xantener Kurpark gehört längst zum Stadtbild. Die Verbandsgemeinde Kirchberg wünschte sich nun ebenfalls ein bespielbares Kunstobjekt für die Grundschule: „Ich bin zu einem geschlossenen Wettbewerb eingeladen worden“, berichtet Nicole Peters, „und habe mit meinem Vorschlag gewonnen.“ Äußerst wichtig ist ihr im Entstehungsprozess immer der demokratische Impuls; die Menschen zu fragen, was sie wollen. Gäbe es keine Corona-Pandemie, hätte Nicole Peters die Kinder vor Ort besucht und genau das getan. Da das aber nicht möglich war, schrieb sie den Kindern einen Brief und fragte „Welches Tier soll auf dem Schulhof wohnen und mit Dir spielen?“ 28 Kids machten sich ans Werk und schickten Zeichnungen ihrer Lieblingstiere. „Die Drachenartigen waren eindeutig in der Mehrzahl, außerdem gab es noch Einhörner, Schildkröten und Hunde“, erzählt Nicole Peters, „die Tiere waren oft vielfarbig gezeichnet; bei den einfarbigen dominierten Blau, Rot, Grün und Orange.“ Wichtig waren den Kindern große Augen und dass man auf den Tieren klettern und spielen kann.

-Anzeige-
Im Abstand von 90 Zentimetern werden die beiden Skulpturen vor Ort aufgestellt.

Mit diesen Vorgaben machte sich Nicole Peters an die Arbeit. Alleine sollte der Jungdino allerdings nicht bleiben, ihm zur Seite steht die Schildkröte. Zwei, die sich perfekt ergänzen und deutlich machen, dass Freunde eben auch sehr gegensätzlich sein können. Auf der einen Seite die weise, langsame, bedächtige und freundliche Schildkröte, die sich auch einmal in sich selber zurückziehen kann, und auf der anderen Seite der neugierige, ungestüme und kräftige Jungdino im Zahnwechsel. „Mir ist es wichtig, Beziehungswesen zu schaffen und nicht das im Mittelpunkt stehende Individuum“, betont Nicole Peters. Mit den kräftigen Farben und ihrem Fliesenmosaik bilden die Skulpturen einen Gegenpol zum sachlich-nüchternen Baukörper der neuen Sporthalle an der Grundschule. In den kommenden Wochen sollen Jungdino und Schildkröte ihre Reise in den Hunsrück antreten. Dort wird ein Spielplatzbauer die Plastiken installieren. Da ist Nicole Peters dann mit dabei. Damit die Tiere Toben und Spielen aushalten, haben sie ein stabiles Inneres. „Durch die Beine vom Dino gehen Stahlrohre“, so Nicole Peters, „und er kommt bis zu den Tatzen auf Schraubfundamente.“ Weiche Holzhäcksel bilden den Untergrund. Die Schildkröte wird auf ein poligonales (vieleckiges) Schotterbett gesetzt. So laden die Skulpturen die Kids dazu ein, in Fantasiewelten abzutauchen und mit ihnen neue Geschichten zu erleben.
Zwei weitere Skulpturen-Projekte stehen schon in Nicole Peters‘ Terminkalender. In Nersen soll es eine Mehrgenerationen-Aktion werden und in Krefeld ist ein Stadtteilprojekt im Josefsviertel geplant.

Vorheriger ArtikelAktueller Stand der Corona-Infektionen im Kreis Kleve
Nächster ArtikelAktueller Inzidenz-Wert liegt im Kreis Wesel bei 42,2