KREIS KLEVE. Das neue Programm der VHS Kleve ist da. Aber so, wie es 2020 angefangen hat, bleiben die Möglichkeiten auch im neuen Jahr vorerst beschränkt. Denn die Angebote sind vor allem Pläne, die von Ungewissheit geprägt sind, ist es doch aktuell unklar, wie es mit der Pandemie und den Vorschriften weitergehen wird. Aber zumindest Online-Veranstaltungen können teilweise Sicherheit geben.

Schon im vergangenen Jahr musste eine ganze Reihe Veranstaltungen ausfallen. „Wir hatten eine Ausfallquote von etwa 20 Prozent“, schätzt Alf-Thorsten Hausmann von der VHS Kleve. Von Veranstaltungen, die stattfinden konnten, hätten sich viele Leute auch sicherheitshalber abgemeldet. „Auf der anderen Seite war es ein Trostpflaster zu wissen, dass die Bezirksregierung Düsseldorf ihre Zuschüsse für den VHS-Betrieb in gleicher Höhe beibehalten hat.“

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Für das kommende Halbjahr herrscht beim Team der VHS ein Gefühl der Ungewissheit: „Wir denken schon, dass wir unser Angebot wieder hochfahren können. Was wir nicht abschätzen können, ist in welchem Umfang. Können wir es dauerhaft halten oder wird es wieder zusammengekürzt, weil eventuell eine dritte Welle kommt?“, erläutert Hausmann. Sigrid Mölleken von der Stadt Rees stimmt ihm zu und ergänzt: „Es ist immer die Frage, was rechtlich zulässig ist.“ Wenn es um Schulräumlichkeiten gehe, müsse man sich nach den Vorschriften der Coronabetreuungs-Verordnung richten, die immer wieder angepasst werde. Gleichzeitig gebe es noch die Regelung der Corona-Schutz-Verordnung, die etwa „Bewegungskurse komplett untersagt.“

Trotz dieser Ungewissheit sind die ersten Veranstaltungen für 2021 zumindest geplant. Die beliebten Bewegungskurse sind oft von Turnhallen abhängig, die wiederum aktuell gesperrt sind. Im gesamten Wirkungsbereich der VHS Kleve können aber zumindest einige solcher Kurse zunächst online durchgeführt werden. Darunter ab Freitag, 5. Februar, „Bewegungsfreude mit geringer Intensität“. Denselben Kurs soll es, wenn die Rahmenbedingungen stimmen, auch ab Freitag, 16. April, in Kleve geben.

In Rees sind ab März Yoga und Tai Ji Quan angesetzt, letzteres ist eine Methode zur Entspannung durch achtsame Bewegungen. Wenn möglich, sollen auch in Emmerich ab März Kurse zu Tai Ji Quan starten, sowie am Dienstag, 13. April, „Sport und Musik“, um die Freude an Bewegung zu steigern und ein Kurs zur Wirbelsäulengymnastik am Montag, 12. April.

VHS Kleve: Fremdsprachen ab März

Die Frage, wann ein Kurs stattfinden kann, hat die Verantwortlichen dazu verleitet, die Fremdsprachen-Kurse in allen Gebieten der VHS auf Anfang März zu legen. „Wir haben die Hoffnung, dass wir ab diesem Zeitpunkt wieder Präsenzunterrichte durchführen können“, sagt Hausmann. Das Team der VHS vermutet jedoch, dass, wenn Präsenzkurse wieder starten können, zuerst die beginnen, die auf eine staatliche Prüfung hinauslaufen. „Integrationskurse und Schulabschluss-Lehrgänge würden dann dazugehören.“

Im Bereich Fremdsprachen möchte man laut Hausmann ein paar Kurse für alle Gebiete online durchführen: „Dänisch und Japanisch hatten wir schon letztes Halbjahr dabei, sie werden aber noch einmal angeboten. Dazu gibt es neuerdings Onlineangebote für Schwedisch, Chinesisch und Russisch.“

Ein Klassiker sind Computerkurse, viele davon in den kommenden Monaten im VHS-Haus in Kleve. Ein paar davon finden auch woanders statt, wie der zum Tastschreiben ab Donnerstag, 18. Februar, in Rees. Hilfreich im Job dürften auch die Kurse im Bereich Rhetorik, Kommunikation und Arbeitstechniken sein.

„Zum ersten Mal in Emmerich findet eine Veranstaltung der Reihe ‚Haus der kleinen Forscher‘ im Pfarrheim St. Johannes Baptist statt“, sagt Hausmann. Dabei geht es um das Thema Einstieg in die Bildung zur nachhaltigen Entwicklung. Neu sind auch Lama-Wanderungen in Kleve, wie Hausmann verrät, bei der man nicht nur theoretisch etwas über die Tiere lernt. „Ich habe es auch schon einmal mitgemacht. Wir sind mit zwei Lamas losgezogen und jeder konnte eine Weile eines davon führen.“

Neben weiteren Abenden mit Reiseberichten sollen außerdem für alle Standorte Tagestouren stattfinden. Zum 100. Geburtstag von Joseph Beuys etwa sind drei Veranstaltungen geplant, darunter eine Radtour zu Inspirationsquellen des Künstlers in der Stadt Kleve und Umgebung.
Vorläufig für das Frühjahr geplant sind außerdem drei Exkursionen in die Niederlande. Auf diesen sollen Museen besucht werden, die sonst unter dem Radar vieler Menschen liegen. Jeweils ein Museum in einer mittelgroßen Stadt und ein kleineres Museum in einer ländlicheren Umgebung sollen kombiniert werden.

Beratungsangebot geht weiter

„Ganz allgemein ziehen wir auch unser Beratungsangebot weiter durch“, sagt Hausmann. Das unter anderem zum Bildungsscheck NRW (Terminvergabe zur Beratung bei Alf Hausmann oder Willi Holtermann unter Telefon 02821/84715 oder -716), zur Bildungsprämie des Bundes (Telefon 02821/84715 oder -716) und zur beruflichen Entwicklung für Personen in beruflichen Veränderungssituationen (Telefon 02821/84716). Erwähnt werden sollte auch die Fachberatung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen (Telefon 02821/84716).

Zu erreichen ist die VHS Kleve auch unter Telefon 02821/84777 sowie per Mail an vhs@kleve.de. Das gesamte Programm findet sich dieses Mal nur online unter www.vhs-kleve.de. „Wir wollten verhindern, dass wir coronabedingt eine gedruckte Fehlersammlung präsentieren“, erklärt Hausmann. Für das zweite Halbjahr soll es wieder ein gedrucktes Programm geben.

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