In neuer Optik und zum Auftakt mit attraktivem Rabatt von 15 Prozent: In den Geschäftsräumen von Augenoptik und Hörgeräte Sommer in der Bahnhofstraße präsentierten den QR-Code basierten elektronischen Gelderner Stadtgutschein (von links): Gelderns Wirtschaftsförderer Lucas van Stephoudt, Citymanagerin Janette Heesen, Werbering-Schatzmeister Carsten Spütz, Gastgeber Stephan Sommer und Bürgermeister Sven Kaiser. Foto: Stadt Geldern

GELDERN. Zum Schluss ging es einigen Unternehmen doch zu schnell: Am Montag, 2. November, soll nun der Startschuss fallen zum Einkauf mit dem digitalen Stadtgutschein, der zudem noch mit 15 Prozent Rabatt auf den Kaufpreis daherkommt. Eine Fördersumme von 150.000 Euro steht hierfür zur Verfügung. So hatte es Gelderns Stadtrat im September mehrheitlich beschlossen, um die Corona-geschädigte lokale Wirtschaft zu unterstützen.

Während einer Infoveranstaltung im Gelderner Bürgerforum erläuterten Bürgermeister Sven Kaiser, das Team der Gelderner Wirtschaftsförderung, der Werbering als Herausgeber der Gutscheine und das Unternehmen Tobit-Software aus Ahaus interessierten Unternehmen das Verfahren rund um den digitalen Gutschein, mit dem man auch in Teilbeträgen einkaufen kann. Citymanagerin Janette Heesen: „Wir freuen uns, dass wir im Oktober die Vorbereitungen zum Abschluss bringen konnten, haben aber auch Verständnis dafür, dass einige Unternehmen gern noch ein wenig Zeit haben möchten, um sich vorzubereiten.” Schließlich, so Janette Heesen weiter, müsse jedes Geschäft, jeder Handwerker oder Dienstleister für sich selbst entscheiden können, ob er mitmachen möchte. Dass dies bei den meisten Unternehmen der Fall sein wird, da ist sich Bürgermeister Sven Kaiser sicher. „Ein mögliches Umsatzplus von rund einer Million Euro ist gerade durch die Unsicherheiten, die die Corona-Pandemie bewirkt, ein wichtiger Impuls für die lokale Wirtschaft”, erklärte Sven Kaiser. Auch Carsten Spütz, Schatzmeister im Werbering Geldern, freut sich auf den Startschuss: „Das Team von Tobit, Frau Heesen und auch wir vom Werbering haben die Themen, die zu berücksichtigen waren, abgearbeitet. Jetzt sind wir stolz sagen zu können, dass der Stadtgutschein starten wird.”

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Verfahren basiert auf einem QR-Code

Im Gegensatz zum bisherigen Werbering-Gutschein, funktioniert der neue Gutschein elektronisch. Das Verfahren basiert auf einem QR-Code. Ob vom Gutschein abgelesen oder auf dem eigenen Smartphone bereitgestellt, spielt dabei keine Rolle. Im Geschäft wird er eingelesen und sowohl Händler als auch Kunde sehen sofort, welches Guthaben noch zur Verfügung steht. Ist die Transaktion erfolgt, wechselt das Geld „in Echtzeit” den Besitzer, wie Jörg Strickling und Till Niewöhner vom Softwarehaus Tobit betonten. Es sei also durchaus möglich, zunächst seinen Espresso im Café mit dem Gutschein zu bezahlen, um danach bei einem Einkauf erneut einen Teilbetrag des Gutscheins zu verwerten.

Signal an die Wirtschaft

Das vom geförderten Gutschein ausgehende Signal an die lokale Wirtschaft sei das richtige, so die Resonanz aus der Versammlung. Fragen der Gäste bezogen sich vorwiegend auf Details zur technischen Umsetzung, zum Beispiel zum Scannen der Gutscheine. Auch hier nahm Janette Heesen die Sorge vor einer Umstellung. „Ihr Geschäft wird dann zur Akzeptanzstelle. Wir werden Sie dabei nach Kräften unterstützen, kommen auf Wunsch auch zu Ihnen und stehen mit Rat und Tat zur Seite”, versicherte Janette Heesen. Benötigt wird ein WLAN-fähiges Smartphone oder ein geeigneter Scanner und die App zur Abwicklung der Zahlung.

Da es seitens einiger Unternehmen für sinnvoll gehalten wurde, mit möglichst vielen Akzeptanzstellen gleichzeitig zu starten, wurde um einen gemeinsamen Start am 2. November gebeten. Till Niewöhner: „Selbstverständlich kann man auch später beitreten. Es müssen nicht alle gleichzeitig starten. Aber wenn man von diesen Gutscheinen profitieren will, empfehle ich, gleich von Anfang an dabei zu sein”, erklärte der Software-Experte.

Erhältlich bei den bekannten Vorverkaufsstellen

Mittelfristig soll der digitale Gutschein den bekannten Werbering-Gutschein ersetzen. „Wir nehmen selbstverständlich bereits gekaufte Gutscheine weiter an”, versicherte Carsten Spütz für den Werbering, der selbst auch seinen Mitgliedern geeignete Smartphones anbietet. „Mit dem neuen System bringen wir zwei Dinge zusammen: den altbewährten Gutschein des Werberings und die Technik aus der digitalen Welt”, erklärte Wirtschaftsförderer Lucas van Stephoudt, der sich für die Zusammenarbeit mit dem Werbering bedankte. Erworben werden kann der Gutschein bei den bekannten Verkaufsstellen des Werberings und auf der Online-Plattform www.geldern-lokal.de. Den Rabatt gibt es allerdings nur einmal pro Person und begrenzt auf die maximale Gutscheinsumme in Höhe von 100 Euro. Was aber bleibt, ist ein modernes digitales Zahlungssystem, das es ohne Corona in Geldern so schnell wohl nicht gegeben hätte.

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