Ich bin elektrischer Natur

KLEVE. Wenn das mal kein Quizsatz ist. „Wer sagte: Ich bin elektrischer Natur.“ a) Donald Trump, b) David Bowie, c) Ludwig van Beethoven, d) André-Marie Ampère, e) Stephan Froleyks. And the winner is: Beethovens Ludwig.
Der Spät-Ertaubte schrieb in einem Brief an Bettina Brentano: „Ich bin elektrischer Natur und darum mache ich so herrliche Musik.“ Na bitte. Beethoven – war da nicht was? Ja. Jede Menge. Schließlich ist Beethoven-Jahr. Da werden – im Rahmen der „muziek biennale 2020 niederrhein“ – nicht nur alle Menschen Brüder, nein: sie werden Beethoven. Vier Konzerte rund um das Genie aus Bonn finden allein in Kleve statt und fragt man Stephan Froleyks, dann ist die Botschaft klar: Am besten jedes anhören.

Der Auftakt

Am Freitag, 9. Oktober, um 20 Uhr ist „The Dorf“ zu Gast in der Klever Stadthalle. Es geht um Frischzellen für das Schicksal. Die „Experimental-Bigband“ hilft „der Fünften“ auf die Sprünge. Kratzen an einem deutschen Denkmal? Klares Nein. Immerhin: Fürs Publikum liegen Ohrenstöpsel bereit. Es könnte einen Ticken lauter werden als gewöhnlich. Sei`s drum. Im Quartett der Konzerte ist jenes von und mit „The Dorf“ das einzige, zu dem man einfach hingehen kann. Stephan Froleyks: „Bei den anderen Konzerten ist eine Anmeldung unbedingt erforderlich.“ Und natürlich gilt: Wer zuerst kommt, mahlt, pardon: hört zuerst.

-Anzeige-

Durchführung

Am Samstag, 10. Oktober (11 – 21.30 Uhr) und Sonntag, 12. Oktober (11 – 17 Uhr) sind im Museum Kurhaus Kleve zum einen Mauricio Kagels Video „Ludwig van“ zu sehen als auch Beethoven Klang-Installationen von Erwin Strache zu hören.
Ebenfalls am Samstag, um 18 Uhr im Museum Kurhaus Kleve, geht es dann aber (aus pianistischer Perspektive) richtig zur Sache, denn der belgische Pianist Daan Vanderwalle hat sich gleich zwei mächtige Brocken aufs Notenpult gepackt, die normalerweise nicht an einem Abend und schon gar nicht vom selben Pianist aufgeführt werden.
Um 18 Uhr spielt er Beethovens Hammerklaviersonate und um 19.30 Frederic Rzewskis Variationenzyklus „The People united“. Um 21 Uhr folgt dann unter dem Titel „Alle Menschen werden Brüder“ – Stephan Froleyks musikalischer Kommentar zu Beethoven.

Finale

Eher intim geht es am Sonntag, 11. Oktober, ab 11.30 Uhr im B. C. Koekkoek-Haus in Kleve zu. Es geht um einen Ausflug in eher historisch zu nennende Klangwelten: Beethoven Musik erklingt dann auf einem Tafelklavier. Zu hören ist die Pianistin Iryna Stupenko, die nach ihrem Klavierstudium in Odessa ein Masterstudium „Historisches Flügelspiel“ an der Musikhochschule in Münster absolvierte.
Den Abschluss bildet, ebenfalls am Sonntag, ein Konzert im Museum Kurhaus Kleve. Der Titel: „Beethoven Phonola – Beethoven mit Player-Piano und Saxophon“.
Zu hören sind dann unter anderem Uraufführungen von Wolfgang Heisig und Jan Klare.
Vor jedem der Konzerte wird Ulrike Froleyks Texte vorlesen, in denen Beethoven nicht als Komponist auftritt sondern als Autor. Stephan Froleyks: „Ich finde, das ist eine spannende und unterhaltsame Kombination.“
Muss man denn intimer Beethoven-Kenner sein, um sich die Konzerte anzuhören? Froleyks: „Überhaupt nicht.“

Zugabe

Tickets für die Konzerte kosten 10 Euro (ermäßigt 5 Euro). Wer sich für die Konzerte im Kurhaus anmelden möchte, kann das unter der Telefonnummer 02821/75010 tun, Anmeldungen für das Konzert im B. C. Koekkoek-Haus können unter der Telefonnummer 02821/768833 vorgenommen werden. Stephan Froleyks: „Auf jeden Fall empfehle ich allen, die in die Konzerte möchten, eine rechtzeitige Anmeldung.“ Die vorbestellten Karten gibt es nur an der Abendkasse.

Vorheriger ArtikelAktueller Stand der Corona-Infektionen im Kreis Wesel
Nächster Artikel„Die Kollegen haben alle die Augen verdreht“