Kalkarer Gespräche: Landwirtschaft rückt erneut in den Fokus

Die ersten „Kalkarer Gespräche“ bieten Plattform für intensiven Austausch

KALKAR. Alle zwei Jahre diskutieren Landwirte beim Agrar-Forum Niederrhein auf der „GreenLive“-Fachmesse im Messe- und Kongresszentrum Kalkar über aktuelle Themen im primären Sektor. Im vergangenen Jahr nutzten die Landwirte aus der Region das Agrar-Forum und den damit verbundenen Besuch von NRW-Umwelt-Ministerin Ursula Heinen-Esser sogar dazu, mit Protesten auf ihre wenig zufriedenstellende Lage in der Landwirtschaft hinzuweisen. Diese Aktion zeigte gleichzeitig, welche Bedeutung das von der Wirtschaftsförderung des Kreises Kleve alle zwei Jahre veranstaltende „Agrar-Forum“ hat. Nun kommt dieses Jahr ein neues Agrar-Event hinzu: Die „GreenLive“-Fachmesse am Dienstag, 3. November, wird erstmalig Austragungsort der „Kalkarer Gespräche“ sein, die 2020 unter dem Motto „Bauern, Bienen oder Blutwurst – wohin geht die Reise der Landwirtschaft?“ stehen.

Kalkarer Gespräche
„Bauern, Bienen oder Blustwurst – wohin geht die Reise der Landwirtschaft?“ haben die Organisatoren um Georg Remy, Han Groot Obbink (Messe Kalkar), Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers, Kalkars Wirtschaftsförderer Bruno Ketteler und Kalkars Bürgermeisterin Britta Schulz die ersten „Kalkarer Gespräche“ betitelt. NN-Foto: SP

Die Wirtschaftsförderungen des Kreises Kleve und der Stadt Kalkar sowie die Messe Kalkar wollen mit den „Kalkarer Gesprächen“ dazu beitragen, dass die Landwirte Gehör finden und sich die Landwirtschaft für die Zukunft gut aufstellen kann. „Der Niederrhein ist landwirtschaftlich geprägt. Dieser Wirtschaftszweig und die verarbeitenden Betriebe haben eine herausragende Bedeutung für die Region“, sagt Kalkars Bürgermeisterin Britta Schulz. Wichtig sei ihr, dass Landwirte und Verbraucher miteinander in Kommunikation treten könnten und nicht der eine auf den anderen schimpft. „Der Landwirt braucht den Verbraucher, aber der Verbraucher braucht auch den Landwirt“, sagt Schulz. Die „Kalkarer Gespräche“, zu denen nicht nur Landwirte, sondern auch interessierte Gäste eingeladen sind, sollen dazu beitragen, ein gegenseitiges Verständnis füreinander aufzubauen.

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Dass der primäre Sektor eine große Bedeutung am Niederrhein hat, belegt auch die Statistik. „Wir haben in unserer Region 13.200 Arbeitsplätze im Agrobusiness“, sagt Hans-Josef Kuypers, Wirtschaftsförderer des Kreises Kleve. Dies seien wesentlich mehr als andere Regionen in Nordrhein-Westfalen vorzuweisen hätten.

Experten auf dem Podium – Kazmierczak moderiert

Bei den von Georg Remy organisierten „Kalkarer Gesprächen“ werden am 3. November mehrere Experten auf dem Podium zu Wort kommen. Zu den Fachleuten gehören Bernhard Conzen (Präsident des Rheinischen Landwirtschaftsverbandes) und Georg Biedemann (Mitbegründer der Initiative „Land schafft Verbindung“) ebenso wie Ulrike Schell (Vorstandsmitglied der Verbraucherzentrale NRW) und Caroline van der Plas, Spitzenkandidatin der niederländischen BoerBurgerBeweging bei den Parlamentswahlen im Frühjahr kommenden Jahres. Komplettiert wird die Gesprächsrunde durch Vertreter des Naturschutzes und des Lebensmitteleinzelhandels.

Moderator der Veranstaltung wird Ludger Kazmierczak, der Leiter der WDR-Studios Den Haag und Kleve, sein. Kazmierczak wird mit einem kabarettistischen Beitrag gewohnt locker und souverän die Thematik des Abends umreißen und anschließend durch das Programm führen. „Auf der Agenda werden zum Beispiel die Bedeutung der regionalen Versorgung mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen, der wechselseitige Vertrauensschwund zwischen Verbrauchern und Landwirten sowie die Mitverantwortung von Konsumenten und Landwirten für umweltgerechte Produktionsmethoden, für Grundwasser-, Insekten- und Artenschutz gehen“, gibt Kazmierczak einen Ausblick auf mögliche Diskussionsthemen.

Kostenlose, allerdings coronabedingt streng limitierte Eintrittskarten gibt es online unter www.greenlivekalkar.de/kalkarer-gespraeche. Im Anschluss an die Veranstaltung lädt die Messe Kalkar zu einem Gedankenaustausch mit einem kleinen Imbiss ein.

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