Bunte Fenster lassen die St. Nicolai-Kirche neu erstrahlen

Der Einbau der letzten beiden Fenster soll bis Freitag abgeschlossen sein

KALKAR. Vor über 20 Jahren hat sich Künstler Karl-Martin Hartmann aus Wiesbaden eine neue Gestaltung für die 22 großen Fenster in der St. Nicolai-Kirche in Kalkar ausgedacht. Lange hat es gedauert, ehe die Pläne komplett verwirklicht werden konnten. Nun befinden sich die Arbeiten aber in den letzten Zügen: Die letzten beiden Fenster sollen bis kommenden Freitag, 18. September, eingebaut werden. Die Pfarrei lädt den Künstler und Interessierte an jenem Tag ab 17 Uhr zu einer Vesper ein, bei der die Fenster ganz genau betrachtet werden können.

St. Nicolai-Kirche
Pastor Alois van Doornick (l.) zeigt mit einer Mitarbeiterin und einem Mitarbeiter der Glasfirma Derix zwei Fensterelemente kurz vor ihrem Einbau. NN-Foto: SP

Hartmann hat die 22 Fenster unterschiedlich bunt gestaltet und ist nicht nur göttlichen, sondern auch naturwissenschaftlichen Inspirationen gefolgt. Maria Umbach, die als Gästeführerin durch die St. Nicolai-Kirche führt und allerhand Wissenswertes zu den Fenstern zu berichten weiß, zeigt den Teilnehmern ihrer Führungen die Details, die in den Fenstern stecken. Unter anderem spielen die Astro- und Quantenphysik eine Rolle. „Man muss sich auf die Fenster einlassen, diese auch aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und sich Zeit nehmen“, sagt Umbach. Auch die Tageszeiten und damit verbundene unterschiedliche Lichteinfälle würden eine Rolle spielen.

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Spezialfirma setzt Fenster ein

Die Frauen und Männer der Spezialfirma Derix Glasstudios aus Taunusstein gehen derweil bei ihren Arbeiten in diesen Tagen ganz Behutsam zu Werke. Mit meterhohen Gerüsten ausgestattet bringen sie die kleinen, bunten Scheiben an, die zusammen ein mehrere Meter langes Fenster-Bild ergeben. „Die fertigen Fenster werden etwas anders aussehen als die ursprünglichen Entwürfe. Ein Künstler arbeitet natürlich weiter und passt seine Pläne an“, sagt Küster Roland van Meegen. Auf jedem der 22 Fenster ist jedoch zu sehen, wie detailverliebt Hartmann zu Werke gegangen ist.

Pastor Alois van Doornick freut sich, dass die Arbeiten nun ein Ende finden und viele Kalkarer – trotz der anfänglichen Proteste vor mehr als 20 Jahren – die bereits angebrachten neuen Fenster schon bewundert haben. „Das Haus des Herrn muss schön sein, damit man sich auf den Himmel freuen kann“, sagt er.

Landesmittel in Höhe von 75.000 Euro

Am Pfingstmontag vergangenen Jahres wurden zum nunmehr vorletzten Mal die Fenster in St. Nicolai eingeweiht. Damals war auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet dabei und brachte Landesmittel in Höhe von 75.000 Euro für ein weiteres Fenster mit. Das allein reichte jedoch noch nicht. „Es handelt sich hier um eine der größten und teuersten Neuausstattungen einer Kirche mit Glasmalerei in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg“, sagt van Doornick. Das Bistum Münster, Landesstiftungen, Gilden, Bruderschaften und Bürger aus Kalkar beteiligten sich ebenfalls finanziell an der Realisierung.

Bei der Vesper am kommenden Freitag, 17 Uhr, und am „Tag der Offenen Kirchen im Kreisdekanat Kleve“ am Freitag, 25. September, können die Fenster in der St. Nicolai-Kirche in voller Güte bestaunt werden. Am 25. September wird auch die Ausstellung mit 22 Din-A2-Tafeln zum Motto „Lichte Gedichte: Poesie, Gebete, Hymen und Bibeltexte“, ausgesucht zu den 22 Fenstern in St. Nicolai, eröffnet. Bis zum 11. Oktober schließen sich Begegnungs- und Glaubenstage mit verschiedenen Aktivitäten in den neun Ortschaften von St. Clemens und Heilig Geist an. In einem Festgottesdienst am Samstag, 3. Oktober, 17 Uhr, wird der Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, die Fenster segnen. Als Gast hat sich außerdem der emeritierte Erzbischof von Hamburg, Dr. Werner Thissen, angekündigt. Am Sonntag, 4. Oktober, gibt es ab 19 Uhr darüber hinaus wieder die „geistliche Abendmusik“.

Die St. Nicolai-Kirche in Kalkar ist täglich von 14 bis 16 Uhr mit Gästebetreuung öffentlich zugänglich.

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