Vdk Niederrhein
Horst Vöge und Svenja Weuster stellen die Jahresbilanz vor. NN-Foto: Dickel

NIEDERRHEIN. Der Vdk hat auch im letzten Jahr einen Zuwachs bei den Mitgliederzahlen verzeichnen können. Die Zielsetzung für das neue Jahr: Eine Verbesserung in der Pflege und im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).

Im letzten Jahr konnte der Vdk Kreisverband Niederrhein einen Zuwachs von fast 3.000 Mitgliedern verzeichnen: „Das ist ein enormer Zuspruch, der bei vielen vielleicht auch aus einer sozialen Ohnmacht resultiert“, erklärt Horst Vöge, Kreisverbandsvorsitzender. Der Sozialverband sei ein „Echolot in der Sozialpolitik“, erklärt Vöge weiter, und kümmere sich um sozialrechtliche Belange. Die höchste Mitgliederzahl verzeichnet der Vdk Niederrhein, der aus den Kreisen Kleve und Wesel und der Stadt Duisburg besteht, im Kreis Wesel: 12.943 Mitglieder sind dort im Vdk, was circa 44 Prozent der Gesamtmitgliederanzahl von 29.643 Mitgliedern entspricht.

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Der Altersdurchschnitt liegt bei circa 62 Jahren: „Ab 40 sind die meisten eher mit gesundheitlichen Schwierigkeiten belastet, weswegen viele dann in den Vdk eintreten“, weiß Svenja Weuster, Kreisverbandsgeschäftsführerin. Von seinen ehemals 55 Ortsverbänden am Niederrhein muss der Vdk 2020 drei auflösen: „Die Ortsverbände werden durch Ehrenamtler geleitet und es wird immer schwieriger Nachwuchs zu finden, wenn einige altersbedingt aufhören“, so Weuster.

Circa 12.000 Rechtsberatungen in 2019

Ein großer Schwerpunkt der Arbeit des Vdk liegt nach wie vor in der Rechtsberatung: „Bis Ende des Jahres haben wir circa 12.000 Beratungen durchgeführt“, so die Kreisverbandsgeschäftsführerin. An fünf Tagen in der Woche bietet der Vdk Niederrhein eine Rechtsberatung an – und das direkt vor Ort, wo die Mitglieder sind: „Das ist ein Alleinstellungsmerkmal von uns am Niederrhein“, erklärt Weuster und fügt hinzu, „bei anderen Vdk Ortsverbänden müssen die Mitglieder zu einem festen Standort fahren, an dem die Rechtsberatung durchgeführt wird. Wir fahren zu den Mitgliedern vor Ort, um so lokal vertreten zu sein und auch mit den Ortsverbänden in Kontakt zu bleiben.“

Im letzten Jahr konnte der Vdk Niederrhein insgesamt circa 1,5 Millionen Euro an Nachzahlungen erstreiten: Rund ein Drittel dieser Summe landete bei den Mitgliedern, der Rest ging an die Krankenkassen, Jobcenter, kommunalen Leistungsträger und der DRV.
Besonders von Bedeutung im neuen Jahr sind dem Vdk die Themen Pflege und ÖPNV: „Bedingt durch den demografischen Wandel werden die Pflegezahlen in den nächsten Jahren stark zunehmen“, erläutert Erika Heckmann, stellvertretende Kreisverbandsvorsitzende.

Vdk Niederrhein: Themen für 2020

In der Altersgruppe 65 bis 80 Jahre sei bei dem Pflegezahlen ein Zuwachs von 58 Prozent bis zum Jahr 2030 zu erwarten. In der Altersgruppe der über 80-Jährigen seien es 56 Prozent: „Das ist eine große Aufgabe, die bewerkstelligt werden muss“, so Heckmann. Es fehle nach wie vor an barrierearmen Wohnungen und auch das Angebot von Pflegediensten müsse zunehmen, um den Zuwachs zu deckeln. Der Vdk fordert deshalb eine Unterstützung mit Pflegeangeboten, damit die zupflegenden Personen möglichst lange zu Hause bleiben können. Zudem fordert der Vdk, dass die Kommunen mehr Verantwortung übernehmen, aber auch eine stärkere Rentenabsicherung, in dem Pflegezeiten wie Kindererziehungszeiten angerechnet werden.

Auch im Bereich des ÖPNV sieht der Vdk Niederrhein akuten Handlungsbedarf: „Es gibt Ortsteile im ländlichen Raum, die teilweise gar nicht mehr angefahren werden“, erläutert Vöge. Zudem bestehe ein hoher Nachholbedarf bei barrierefreien Haltestellen: „Es kann nicht sein, das Fahrstühle ein halbes Jahr kaputt sind“, so Vöge. Der Vdk fordert deshalb eine stärkere Verzahnung von Mobilitäts- und Siedlungsplänen und eine Änderung in der Tarifstruktur.

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