ALDEKERK. Für die statisch-konstruktive Instandsetzung der Holztragwerkteile in der Remise des sogenannten Peetershof aus dem 17. Jahrhundert in Aldekerk stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) noch in diesem Jahr 60.000 Euro zur Verfügung. Den symbolischen Fördervertrag hat Michael Rüsing, Ortskurator Essen der DSD, jetzt an die Denkmaleigentümerin Brigitte Reintjes übergeben.

Die Hofanlage gehört zu den über 470 Projekten, die die private DSD dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

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Der repräsentative, barocke Hof, eine der letzten erhaltenen Hofanlagen des Ortes, wurde laut des Inschriftenbalkens über der Tür des Haupthauses 1652 im Innenhof von Peter Selex errichtet. Am Straßengiebel verweist eine Inschrift auf das Jahr 1711, in dem wohl die Straßenfassade umgestaltet worden ist.

Das zweigeschossige, in Fachwerkbauweise errichtete Haupthaus erhebt sich über einem Gewölbekeller auf einem Sockel. Es wurde 1904 restauriert. Die Schauseite der vierachsigen Putzfassade ist aufwändig mit Eckquaderungen, Geschoss- und Brüstungsgesimsen gestaltet.

Die Fensterverdachungen sind als Dreiecksgiebel und Stichbogen ausgebildet. Den dreigeschossigen Dreiecksgiebel, der in den beiden Obergeschossen als Schweifgiebel gestaltet ist, gliedern Pilaster und Voluten. Er schließt im Giebeldreieck mit einem Ochsenauge ab.

Das beschnitzte, zweiflügelige Portal schmücken zwei Fenster und ein buntverglastes Oberlicht. Es wird von einem Reliefkopf und einem Dreiecksgiebel bekrönt. Der rückwärtige Giebel ist schlicht verputzt.

An das Haupthaus schließt sich ein einhüftiges Wirtschaftsgebäude an. Der Hofbereich ist mit Flusskieseln gepflastert. Frühere Wirtschaftsbauten aus dem 20. Jahrhundert wurden in der Zwischenzeit wieder abgerissen. Im Inneren hat sich aus der Umbauphase um 1900 der Flur mit Mettlacher Platten und entsprechenden Türen erhalten.

Urkundlich gehörte die Hofanlage ab 1750 einer Familie Peeters. Nach verschiedenen Eigentümerwechseln und zweijährigem Leerstand in diesem Jahrhundert befindet sich der Hof heute wieder in Privatbesitz. Das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland hat die Gebäude gründlich baulich erforscht.

 

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