HARTEFELD. Man nehme einen jecken Bewohner des „Freistaats“ Poelyck, gebe da eine große Hingabe für Grün-Weiß Vernum hinzu und mische das Ganze mit Engagement für den Karneval, speziell für die Blau-Weißen. Herauskommt der neue Prinz von Blau-Weiß Hartefeld: Bodo Heitbrede.
Seine ersten Schritte im Karneval liegen schon lange zurück: „Bereits in den 80er Jahren bin ich mit verschiedenen Tanzgruppen im Karneval aufgetreten“, erinnert sich Heitbrede. Nachdem er 1979 mit seinen Eltern von Moers nach Poelyck gezogen ist, hat der 57-Jährige sich auch dort im Karneval engagiert: „Ich war sogar einmal Karnevalsprinz von Poelyck“, so Prinz Bodo I. Im Gegensatz zu seinem jetzigen Prinzenamt war das allerdings eine andere Nummer: „Da hatte man keine Verantwortung und es war auch nur für einen Tag“, berichtet der Poelycker lachend.
Mitglied der Tanzgruppe “Alles hört auf ihr Kommando”
NN-Foto: Dickel
Seit 2001 ist er Mitglied bei den Blau-Weißen, war damals auch direkt Mitglied der Garde von Prinz Kassi I. Seit einigen Jahren tritt er auch gemeinsam mit der Tanzgruppe „Alles hört auf ihr Kommando“ unter der Leitung von Sabine Cox im Gelderner Karneval auf. Damit ist aber noch lange nicht genug. Heitbrede war ebenfalls 20 Jahre Fußballtrainer bei Grün-Weiß Vernum und ist auch heute noch im dortigen Verein. Zusätzlich dazu ist er noch in der Bruderschaft St. Paulus Poelyck tätig und – seit bereits 38 Jahren im Kegelclub „Poelycksche Jonges“. Ein echter Vereinsmensch also: „Ich wohne in Poelyck, bin im Karneval bei Blau-Weiß Hartefeld und bin dem Fußball bei Grün-Weiß verbunden. Mein Herz hängt an allem“, so Prinz Bodo I. Genau deshalb war es ihm auch wichtig, dass seine Garde mit Freunden aus all diesen Vereinen besteht.
Die Gruppe, die daraus entstanden ist, wird schon seit einigen Monaten immer mittwochs von Jana van Bergen und Diana Stienen bei den Heitbredes trainiert: „Bisher habe ich aber noch nichts läuten gehört, dass jemand Verdacht geschöpft hat, warum bei uns einmal die Woche so viel los ist“, berichtet der 57-Jährige lachend. Geheimhaltung ist bei der Prinzen-Frage nämlich von großer Bedeutung: „Deshalb sind Norbert Clanzett (erster Vorsitzender von Blau-Weiß) und Lukas van Stephoudt (Präsident des Elferrates von Blau-Weiß) als sie mich gefragt haben, ob ich Prinz werden möchte, auch aus verschiedenen Richtungen mit dem Fahrrad gekommen“, so Prinz Bodo I. Es soll ja schließlich niemand im Vorfeld erahnen können, wer das neue Amt innehat.
Rund 20 Termine in der Session
Rund 20 Termine stehen für den ehemaligen Bergmann, der jetzt bei der Arbeitsagentur arbeitet, in der Session an. Dass er das Amt übernehmen möchte, war nach Rücksprache mit seiner Frau Ulrike schnell klar: „In guten wie in schlechten Zeiten hat sie mir nur lachend gesagt“, so Heitbrede schmunzelnd.
Für die „heiße Phase“ rund um den Rosenmontagsumzug, am 24. Februar, hat sich der Poelycker zwei Wochen Urlaub genommen. Danach wird er dann „wahrscheinlich erst mal Urlaub brauchen“, so Heitbrede. Auf jeden Fall bleibt dann wieder viel Zeit um gemeinsam mit den drei Enkelkindern Mats, Naila und Mila zu spielen, denn Familie steht bei den Heitbredes ganz weit vorne: „Meine drei Söhne wissen auch schon, dass ich der neue Prinz bin und finden es gut“, berichtet Prinz Bodo I., der am vergangenen Montag bei der Proklamation offiziell den Narren vorgestellt wurde.
