Das Wilhelm-Anton-Hospital in Goch. Die KKLE will Beschlüsse zur Veränderung der Angebotsstruktur im Klinikverbund „ohne Zeitdruck“ fassen und dann informieren. Foto: KKLE/Archiv

Goch (CDS). „Der Betrieb und die strategische Entwicklung unseres Klinikums ist ein dynamischer Prozess. Wir müssen unsere vier Standorte laufend weiterentwickeln. Das verlangen die im Gesundheitswesen herrschenden Rahmenbedingungen, die vor allem von politischen Akteuren bestimmt werden. Wir führen deshalb intern und auch mit externen Beratern eine intensive und offene Diskussion, wie wir unsere Standorte in Zukunft sowohl versorgungspolitisch als auch ökonomisch weiterentwickeln können. Diese Diskussion ist nötig. Sie nicht zu führen, wäre fahrlässig. Ziel jeder Überlegung ist immer die Verbesserung und die mittel- und langfristige Sicherung einer wohnortnahen Gesundheitsversorgung im Kreis Kleve. Die Schließung einzelner Standorte diskutieren wir aktuell nicht. Der Aufsichtsrat der Katholischen Karl-Leisner-Trägergesellschaft wird ohne Zeitdruck die Beschlüsse zur Veränderung der Angebotsstruktur an den Standorten unseres Klinikums fassen. Wir werden dazu dann umgehend informieren.“

So das Statement von Chris­tian Weßels, Leiter der Unternehmenskommunikation der Katholischen Karl-Leisner-Trägergesellschaft (KKLE), gegenüber den NN zu den Gerüchten über eine mögliche Umstrukturierung der Krankenhäuser in Goch und Kleve, die seit vergangenen Mittwoch kursieren. Demnach könnten einige Stationen (Allgemeine und Viszeralchirurgie) vom Gocher Wilhelm-Anton-Hospital nach Kleve verlagert werden, die ambulante Versorgung in Goch könnte durch neue Praxen gesichert werden. So gibt es im Medizinischen Versorgungszentrum Karl Leisner (MVZ) in Goch bereits eine Praxis für Chirurgie, in Räumlichkeiten des Hospitals. Zum MVZ gehört ebenfalls eine Praxis für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, mit Sitz in der Innenstadt. In diesen Praxen sollen ambulante und stationäre Versorgung noch enger vernetzt werden, heißt es auf der Homepage des Klinikverbundes.

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Diskutiert werde im Rahmen der Umstrukturierungen angeblich auch, ob sich das Wilhelm-Anton-Hospital künftig stärker im Bereich Geriatrie (Altersmedizin) engagieren solle.
Der Gocher Stadtverband der CDU drängt auf Antworten: „Ich erwarte vom Katholischen Karl-Leisner Klinikum (KKLK) rasche und unmissverständliche Informationen darüber, was genau am Standort Goch geplant ist und wie es hier weitergehen soll. Hierauf hat auch die Öffentlichkeit in unserer Stadt einen Anspruch. Sollte vom KKLK auch nur ansatzweise der Versuch unternommen werden, das Gocher Wilhelm-Anton-Hospital zu schließen, so wird dies auf unseren massiven Widerstand stoßen“, äußert sich der CDU-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, Andreas Sprenger. Kämpferische Töne, die sicherlich auch daraus resultieren, dass vor sieben Jahren die Schließung des Wilhelm-Anton-Hospitals im Raum stand. Nach Protesten aus der Bürgerschaft wurde schließlich ein Kompromiss zum Erhalt des Krankenhauses gefunden.

Hintergrund
Zum Klinikverbund der Katholischen Karl-Leisner-Trägergesellschaft (KKLE) gehören das St. Antonius Hospital (Kleve), das Wilhelm-Anton-Hospital (Goch), das Marienhospital (Kevelaer) und das St. Nikolaus-Hospital (Kalkar). In Goch befinden sich die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und spezielle Viszeralchirurgie, die Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, das Gastroenterologische Zentrum am Niederrhein, die Klinik für Innere Medizin – Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin, die Klinik für Innere Medizin – Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin und Umweltmedizin, das Institut für Nuklearmedizin, das Institut für Radiologie und die Klinik für Thoraxchirurgie.

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