NIEDERRHEIN. Mit ihrem neunten gemeinsamen Roman und dem fünften Fall für die „Eule“ – das ist der unkonventionelle Kommissar Gero von Aha – warten die Weseler-Xantener Autoren Thomas Hesse und Renate Wirth auf. „Das schwarze Schaf“ heißt das neue Buch – der Titel weckt Assoziationen zum Niederrhein.
Und es spielt natürlich am Niederrhein bei Xanten/Sonsbeck, Goch und Kevelaer, bei Wesel und Hamminkeln, bei Dinslaken und Voerde. „Das schwarze Schaf“ ist ein ebenso typischer wie spannender Regionalkrimi, mit Lokalkolorit, mit Herz für Land und Leute sowie gerne lästerlichem Humor über regionale Begebenheiten. Und einem aktuellen, auch politisch bewegenden Thema. Das Leben und Leiden im K 1 mit seinen beliebten Ermittlern erfährt in diesem Roman extreme Höhen und Tiefen, denn Chefin Karin Krafft wird entführt.
Das Markenzeichen der beiden Krimi-Autoren Hesse/Wirth, die seit 2005 zusammenarbeiten, sind Tier-Titel. Zuletzt war „Der Käfer“ erfolgreich. Nun springt das „Schwarze Schaf“ vom Niederrhein aufs sympathisch wirkende Cover. Besagtes „Schaf“ aus dem Umfeld der Hauptkommissarin tummelt sich links- wie rechtsrheinisch. Es geht um den am Niederrhein heftig umstrittenen Ausbau der Bahn. Die Geschichte spielt entlang der Strecke von Emmerich über Wesel und Voerde bis Oberhausen – die sogenannte Betuwe-Linie. Auf der linken Rheinseite haben die gewaltbereiten Widerständler ihr Hauptquartier, sie üben an der Bahnlinie nach Kleve, wie man rücksichtlos den Verkehr zum Erliegen sprengen kann.Sie machen Xanten, Sonsbeck oder Goch unsicher.
Die Realität spielt hinein in die Fiktion, denn Hesse/Wirth haben sich auf Protest- und Info-Veranstaltungen ein lebendiges Bild gemacht. Der Streit eskaliert, als die Bahn ihr Großprojekt durchzieht und die um ihre Lebensqualität ringenden Anwohner ihre ganze Macht spüren lässt. Junge Leute beschließen, radikale Zeichen zu setzen – darunter eine frühere Freundin von Hauptkommissarin Krafft. Diese kommt Vorbereitungen eines Anschlags in die Quere, wird entführt und befindet sich in den Händen der terroristischen Gruppe, eine gefundene Frauenleiche sieht ihr zum Verwechseln ähnlich.
Im Mittelpunkt der spannenden Geschichte steht das beliebte Kult-Kommissariat um die Hauptkommissarin, den eigensinnigen Kollegen Gero von Aha, den schrillen Assistenten Nikolas Burmeester und Jerry Patalon, die Spürnase mit haitianischem Ursprung. Unterhaltend soll ein auch Krimi sein, finden Hesse/Wirth, die überdies meinen, ihr eigener Spaß am Schreiben solch sich auch in amüsanter Weise dem Leser mitteilen. In „Das Schwarze Schaf“ gelingt das.
Lesungen vom Autoren-Duo gibt es am Montag, 21. November um 19 Uhr in Xanten, Buchhandlung Librarium, Marsstraße 12M am Donnerstag, 24. November um 19 Uhr in Rheinberg, Buchhandlung Schiffer, Holzmarkt 10 und am 30. November um 20 Uhr, Rees, Stadtbücherei und Buchhandlung Bücherbogen, Markt 1.