PFALZDORF. Der vom Pfalzdorfer Gospelworkshop bekannte Leiter und Arrangeur Axel Christian Schullz trainierte kürzlich eine kleinere Sängergruppe als sonst: „Nur“ 35 Sängerinnen und Sänger nahmen an dem Smile-Projektchor teil – sie wurden gut gefordert.

Wie gewohnt mussten die Teilnehmer die Lieder im Voraus anhand vorgesungener Übdedateien in der eigenen Stimmlage vorbereiten. Nach 14 Stunden Probezeit mit dem Chor konnten sie die zwölf Lieder auswendig und teilweise mit Choreografie vortragen. Statt Gospel standen einige Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte auf dem Programm. Ganz entspannt trug der Chor Artikel 24 vor – der Artikel, der Menschen Freizeit, begrenzte Arbeitszeiten und bezahlten Urlaub garantiert. Ein anderer Artikel garantiert die Gleichheit von Mann und Frau vor und während einer Ehe, sowie bei deren Auflösung.

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Die Erklärung stammt aus dem Jahre 1948 und wurde von der Weltgemeinschaft damals bei acht Enthaltungen vor allem östlicher Länder, Saudi Arabiens und Südafrikas verabschiedet. „Noch bis Anfang der 1970er Jahre mussten in Deutschland Frauen ihre Männer fragen, ob sie eine Arbeit annehmen dürfen“, so Schullz zur Diskrepanz von Unterschrift und Umsetzung. Das Workshop-Wochenende fanden die Teilnehmenden wieder einmal „total schön“ und machte trotz konzentrierter Probenarbeit allen Spaß. Auch wenn der ein oder andere gerade in den Schwächephasen am Samstag daran zweifelte, die Lieder am Sonntag gut präsentieren zu können, war das Ergebnis dann doch hörenswert.

Zum ersten Mal Bekanntschaft mit Pfalzdorf machte Pascal Schweren am Klavier, der kurzfristig eingesprungen war und den Chor mehr als gut begleitete. Der Abend bewies erneut, was professionelle Anleitung aus motivierten Laien in kurzer Zeit hervorzubringen vermag. Denn einige der Teilnehmer singen nicht einmal regelmäßig in einem Chor. Das Programm mit den gesungenen Menschenrechten passte hervorragend zur Kollekte des Abends. Das Publikum spendete 441 Euro für das Gocher Flüchtlingsprojekt „furniture and more“. Andreas Mesch stellte das Projekt vor. Er und andere Menschen fahren einmal im Monat mit Lastwagen los, um nicht mehr gebrauchte Möbel bei Menschen abzuholen. Diese stellen sie den Flüchtlingen zur Verfügung, die diese Touren auch selbst begleiten. Es werden weiterhin Menschen gesucht, welche die Fahrten einmal im Monat begleiten können, da die Gruppe kaum allen Abhol-Anfragen nachkommen kann.

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