Im Holland Erlebnismuseum können Besucher mit historischen Straßenbahnen fahren. Foto: Nederlands Openluchtmuseum

ARNHEIM. (ak/vs) Mehr als zwei Jahrhunderte bewegte Geschichte präsentiert das Holland Erlebnismuseum in Arnheim seinen Besuchern. Es ist das größte und älteste Freilichtmuseum der Niederlande. Das weitläufige Gelände in herrlicher Natur umfasst rund 100 historische Gebäude, Bauernhöfe und Mühlen, die alle von innen und von außen besichtigt werden können.
Jedes Gebäude hat seine eigene faszinierende Vergangenheit. Die historischen Häuser wurden am Originalstandort abgebaut und im Freilichtmuseum wiederaufgebaut. Dank der originalgetreuen Einrichtung vermitteln sie eindrucksvoll, wie die Menschen früher gelebt und gearbeitet haben. Ob schrille 1970er Jahre oder ein Besuch in der Arztpraxis der Nachkriegszeit – besonders für Kinder ist es spannend, in andere Welten abzutauchen und ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie die Menschen damals gelebt und gearbeitet haben. So begegnet man beim Rundgang über das rund 44 Hektar große Areal auch verschiedenen historischen Gestalten und kann in den Werkstätten dem Schmied, dem Bäcker, dem Besenbinder und der Korbflechterin bei der Arbeit zuschauen.

Selber aktiv werden muss man, wenn man mit dem kleinen Boot übersetzen möchte. NN-Foto: vs

Gartenanlagen

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Rund um und zwischen den Gebäuden des Erlebnismuseum sind verschiedene Gärten angelegt, in denen alte Kulturpflanzen, vergessene Gemüsesorten und Heilpflanzen angebaut werden. So finden sich im Kräutergarten des Museums Heilkräuter, Küchenkräuter, Färbekräuter und sogenannte Sagenpflanzen, die in der Religion, im Volksglauben und im Aberglauben eine wichtige Rolle spielen. Außerdem findet sich hier eine Rekonstruktion des Gartens von Walahfrid aus dem Jahr 827 und ein Barockgarten mit vielen Schnörkeln, symmetrischen Figuren und Buchsbaumhecken.
Durchstreifen kann man den schönen Park gut zu Fuß, dennoch sollte man sich die Fahrt mit einer historischen Straßenbahn nicht entgehen lassen. Die Straßenbahnremise von Arnheim, mit architektonischer Fassade und gusseisernen Fenstern, ist die Heimbasis für die Straßenbahnen, die heute von rund 100 ehrenamtlichen Mitarbeitern durch das Museum gefahren werden. Auch Rollstuhlfahrer können mit der historischen Straßenbahn fahren. Sechs Haltestellen sind über das ganze Gelände verteilt.
Mit einer Bäckerei, einer Eisdiele, dem Poffertjesstand und verschiedenen Cafés ist für ausreichend Verpflegung bestens gesorgt, die Besucher dürfen aber auch mitgebrachte Speisen und Getränke im Museumpark verzehren. Kinder können sich auf dem großen Spielplatz oder auf dem Kinderhof austoben. Zudem finden das ganze Jahr über verschiedene Aktivitäten wie Workshops und Führungen im Openluchtmuseum statt.

n der Schmiede wird gearbeitet und es ist spannend, dabei zuzusehen. NN-Foto: ak

Interaktives Museum

Seit 2017 umfasst das Museum auch ein interaktives Innenmuseum mit einer Ausstellung zum Kanon der Niederlande. Die Besucher treffen hier auf historische Figuren aus den einzelnen Epochen. Durch Spiele, Animationen und Filme lernen die Kinder spielerisch deren Welt kennen. Anfassen und mitmachen ist ausdrücklich erwünscht. So können die kleinen Besucher ihr Geschick beim Speerwurf beweisen oder selbst am Ruder stehen und den Niederländern dabei zusehen, wie sie die europäische Expanison vorantreiben und ferne Welten erobern. Wer das Freilichtmuseum besuchen möchte, sollte in jedem Fall viel Zeit mitbringen. Hier kann man gut einige Stunden verbringen – und hat noch nicht alles gesehen.
Im Zeichen der Sinne

Mit Musik, Kinderaktivitäten, Führungen und Workshops ist an den langen „Sommerabenden“ (29. Juli bis 11. August) für die ganze Familie etwas dabei. Hören, sehen, riechen, fühlen und schmecken: Ganz neu in diesem Jahr ist die Sinnesroute. Bei Ankunft erhalten die Besucher ein Programmheft mit einer Karte und einer speziellen Route. An verschiedenen Stationen können Fragen mit den Sinnen beantwortet werden. Dabei geht es darum, Düfte zu erraten, mit verbundenen Augen Dinge zu fühlen, Suchbilder und Hörspiele zu erkennen oder Häppchen zu probieren. Bei jeder richtigen Antwort gibt es einen Stempel – bei acht Stempeln wartet eine leckere Überraschung. Außerdem werden mehrere kostenlose Workshops angeboten. Dazu zählen das Herstellen eines Landart-Kunstwerks und Seife aus Naturmaterialien. Eine Anmeldung im Voraus ist nicht erforderlich. Jeden Sommerabend startet um 17 und um 18.30 Uhr eine kostenlose Führung zum Thema Kulturpflanzen, bei der die Teilnehmer alles über die Pflanzen selbst und die Verwendung zum Färben oder zur Herstellung von Seilen erfahren. Auf dem Kinderbauernhof warten viele tolle Spiele und Bastelaktionen auf die Kids. In der sommerlichen Atmosphäre des Museumsparks laden verschiedene Plätze zum Verweilen ein. Leckere Speisen und Getränke werden von Foodtrucks und den eigenen Gastronomiebetrieben serviert.

Für musikalische Unterhaltung ist an den Sommerabenden gesorgt. Foto Mike Bink

In der Nähe finden lustige (Mitmach-)Aktivitäten statt und der Gewinner der niederländischen Zaubermeisterschaften entführt die Besucher in die Welt der Magie. Ein Stück weiter im Wald verzaubern die Klänge einer Glasorgel, die im 18. und 19. Jahrhundert besonders beliebt war. Zur ausgelassenen Stimmung tragen zudem verschiedene musikalische Acts bei. Das in den Niederlanden beliebte Musikerduo „Bronco Brothers“ bewegt sich auf den Plätzen und überrascht das Publikum mit seinem umfangreichen Repertoire aus Jazz, Pop, Reggae und Rock ‚n‘ Roll. Auf dem Picknickplatz verbreiten die Männer von „Plaatjes vullen Gaatjes“ gute Laune.
Das Holland Erlebnismuseum ist bis Ende Oktober täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet, vom 29. Juli bis 11. August locken die Sommerabende. Hierfür gelten spezielle, vergünstigte Tickets, die von 15 bis 21 Uhr Zugang gewähren. Die Tickets berechtigen zum Eintritt in den regulären Park (bis 17 Uhr) sowie zu den Sommerabenden und sind sowohl an der Kasse als auch online unter www.openluchtmuseum.nl/de erhältlich.

Verlosung: Die NN verlosen 3 x 4 Tickets für das Holland Erlebnismuseum in Arnheim. Einfach eine E-Mail mit Name, Anschrift, Telefonnummer und dem Betreff „Holland Erlebnismuseum“ an gewinnspiel@nn-verlag.de schicken. Einsendeschluss ist der 19. Juli.

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