DRENTHE. Für Kinder wird die Natur im Herbst zu einem großen Abenteuerspielplatz. Sie sind gern draußen unterwegs und finden überall etwas spannendes zu entdecken. Für Familien lohnt sich ein Besuch in Drenthe, der Urregion der Niederlande. Denn in Sachen Natur hat die Provinz allerhand zu bieten.

Im Geopark Hondsrug gibt’s Natur pur – und natürlich Schafe.

Während der vorletzten Eiszeit drängte sich aus Nordwesten kommend ein Eisstrom durch die nördlichen Niederlande und formte dabei die kerzengeraden, parallel verlaufenden Höhenzüge des Hondsrugkomplexes. Das geschah vor rund 150.000 Jahren. In den Tälern zwischen den Sandrücken bildeten sich später Moore. Fast überall wurden sie abgetorft. Nur an wenigen Stellen blieben Flächen unberührt, so etwa im Bargerveen im Südosten Drenthes.

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Gauke erzählt, wie die Landschaft entstanden ist und was sie so besonders macht.

Das erzählt Gauke. Und er muss es wissen. Mit einem Tablet ausgerüstet zeigt er im Wechsel auf Karten und die Landschaft und beantwortet geduldig Fragen. Gauke ist 69 Jahre alt und ein Volunteer (Freiwilliger), der den Besuchern im Auftrag von Eko-Tours (eko-tours.nl) die Natur rund um Exloo näher bringt. Unterwegs ist man dabei mit „Flüster“-Jeeps oder -Rollern, mit denen man dank Elektroantrieb fast lautlos durch Wald und Wiesen gleitet. Während die Kinder Ausschau nach frei umherstreifenden Rindern und Schafen halten, erklärt er, warum das gesamte Hondsruggebiet, das im November 2015 den Status Unesco Global Geopark erhielt, so faszinierend ist.

Hünengräber gibt es in der Region um Borger reichlich.

Wer anschließend noch tiefer in die Geschichte eintauchen möchte, der kann noch einen Besuch im Hünengrabzentrum in Borger einplanen (www.hunebedcentrum.eu). Hünengräber sind prähistorische Grabkammern und die ältesten Sehenswürdigkeiten der Niederlande. Sie wurden aus Findlingen gebaut, die in der Eiszeit in Drenthe abgelagert wurden. Rund um Borger gibt es 54 Hünengräber und das größte befindet sich direkt neben dem Zentrum. Für Kinder gibt es hier zudem eine Reihe von interaktiven Spielen (auch in deutscher Sprache). Da kommt garantiert keine Langeweile auf. Ebenfalls gleich nebenan empfängt das Museum „Oertijdperk“ Gäste. Dort erfährt man, wie die Menschen früher gelebt haben.

Der Aquapark bietet sich zum toben an. Ausgestattet mit Schwimmwesten und unter Aufsicht: Sicherheit geht vor.

Wer Bewegung bevorzugt, der dürfte in Drenthe ebenfalls auf seine Kosten kommen. Vom Wandern und Radfahren mal ganz abgesehen. Der Kletterwald Joytime bei Grolloo (www.joytimegrolloo.de) bietet sechs verschiedene Parcours in Höhe von zwei bis zehn Metern an. Hindernisse und Seilbahnen (die längste ist 200 Meter lang) erhöhen den Spaß- (und Spannungs-) Faktor. Hoch hinaus geht es auch auf dem Baumkronenpfad in Drouwen (www.staatsbosbeheer.nl). Hier kommen auch kleinere Kinder gut zurecht.

Der Baumkronenpfad ist auch für nicht ganz schwindelfreie Besucher eine Möglichkeit, die Welt von oben zu entdecken.

Und wer einen Sommerurlaub in der Region Drenthe plant, der sollte unbedingt den DX Adventurepark in Gasselte (dxadventurepark.de) besuchen. Er hat von Ende Mai bis Mitte September geöffnet und lässt keine Wünsche offen. Am spektakulärsten sind die Wasserrutschen und -schanzen (ab zwölf Jahre), aber auch im Aquapark und auf den SUPs kann man sich prima austoben. Der 2018 eröffnete Abenteuer-Wasserpark ist der größte Wasserpark der Niederlande. Im Sommer kann man hier auch außerhalb des Parks im See abtauchen. Eintritt wird dafür nicht erhoben, aber für das Auto muss man ein Parkticket ziehen.

Urlaub in der Region

Hotel, Bed & Breakfast oder Ferienhaus? Die Auswahl ist groß. Wer seine „eigenen vier Wände“ mitbringen und im Wohnmobil oder mit Wohnwagen anreisenmöchte, findet natürlich auch jede Menge Campingplätze. Zentral gelegen ist zum Beispiel De Lente van Drenthe in Gasselte (www.lentevandrenthe.de), der auch komfortable Bungalows anbietet. Von hier aus läuft man etwa vier Kilometer bis zum Baumkronenpfad und etwa einen halben Kilometer bis zum Aquapark.

Reichlich Auswahl gibt es natürlich auch in Sachen Verpflegung. Was in den Niederlanden unbedingt dazu gehört, sind Pommes und Pfannkuchen. Letztere gibt es in den abenteuerlichsten Kombinationen von süß bis herzhaft im Pfannkuchen-bauernhof Brinkzicht in Gasteren (www.pannenkoekenboerderij.nl). Lecker schmeckt’s auch im Restaurant ’t Nije Hemelriek (hetnijehemelriek.nl) gleich neben dem Wasserpark, im Poolshoogte in Odoorn (www.poolshoogte.nl) oder im Restaurant ’t Maotie in Gasselte (www.maotie.nl). Hier ist man auf Familien mit Kindern eingestellt und stellt unter Beweis, warum die Niederlande als besonders kinderfreundliche Nation gelten.
Noch viel mehr Infos und Ideen für Aktivitäten findet man auf der Seite www.besuchdrenthe.de.

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