Verkehrsstrommessung in Nütterden oder: Ja, wo laufen sie denn?

KRANENBURG. Nicht jeder sieht sie sofort – die Kameras, die auf circa vier bis fünf Meter hohen Stangen beispielsweise die beiden „Endstücke“ des Schaafswegs in Nütterden (Alte Bahn, B 9) „beobachten“. Was hat es auf sich mit den Kameras? Wer hat die aufgestellt und warum?

Ja, wo laufen sie denn?

Anruf bei der Gemeinde. Hauptamtsleiter Norbert Jansen: „Derzeit werden in Nütterden Verkehrsflüsse gemessen. Die Gemeinde hat ein Ingenieurbüro aus Aachen damit beauftragt.“
Der Name des Ingenieurbüros: IVV. Auf der Internetseite von IVV heißt es: „Die Ingenieurgruppe IVV befasst sich als Beratungsunternehmen mit allen Themen des Verkehrswesens und mit speziellen Aufgaben der Verfahrensentwicklung. Aus den beiden genannten Begriffen leiten sich auch Name und Initialen des Büros ab: Ingenieurgruppe für Verkehrswesen und Verfahrensentwicklung.“

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Keine Klarbilder

Norbert Jansen: „Die installierten Kameras sind so eingestellt, dass es keine Klarbilder von PKW, Fahrradfahreren oder anderen Verkehrsteilnehmer gibt. Alle Aufnahmen, die gemacht werden, sind verpixelt und dienen nur der Messung der Verkehrsflüsse.“
Auf der Internetseite von IVV findet sich auch ein Hinweis auf die Auftraggeber: „Verkehrswesen und Verfahrensentwicklung – beide Tätigkeitsfelder kennzeichnen unseren Firmennamen. Gleichzeitig spielen sie in vielen persönlichen und gesellschaftlichen Lebensbereichen sowie nahezu bei allen wirtschaftlichen Prozessen eine bedeutende Rolle. Dementsprechend existieren viele Institutionen, die für die Funktionstüchtigkeit im Fachbereich Verkehr und darüber hinaus Verantwortung tragen. Sie reihen sich damit automatisch in die Gruppe potenzieller Auftraggeber ein. Hierzu gehören Behörden unterschiedlicher Art, Verbände und Verbünde, die ein Zusammenschluss von öffentlichen Institutionen oder von privaten Organisationen sind, sowie Einzelunternehmen aus dem Verkehrsgeschehen, aus der produzierenden oder handelnden Wirtschaft sowie aus dem Bankwesen.“

Verkehrswesen

Der Begriff „Verkehrswesen“ umfasse, heißt es ebenfalls auf der Seite von IVV „alle Komponenten, die mit der Ortsveränderung von Personen, Gütern und Nachrichten verbunden sind. […] Die Bedeutung des Verkehrswesens in unserem Leben zeigt sich auch darin, dass im Durchschnitt jede Person täglich circa 3,5 Wege/Fahrten unternimmt, hierbei circa 11 km je Weg/Fahrt, in Summe also circa 40 Kilometer am Tag zurücklegt und dabei etwa 1,5 Stunden direkt am Verkehrsgeschehen teilnimmt.“

Ein Mann aus dem Dorf

Ein Anruf bei IVV in Aachen. Gespräch mit dem Diplom Ingenieur für Verkehrswesen Oliver Krey. „Derzeit führen wir in Kranenburg-Nütterden eine Messung durch. Solche Messprojekte haben unterschiedliche Dauern. In Nütterden ist es so, dass wir die Kameras am Montag aufgebaut haben und wahrscheinlich am Mittwoch wieder abbauen werden. Die Messungen werden jeweils morgens zwischen 6 und 10 Uhr sowie abends zwischen 15 und 19 Uhr durchgeführt.“ (Krey kennt sich in Nütterden bestens aus. Als Kind lebte er mit seinen Eltern und seinen zwei Geschwistern im im Forellenweg in Nütterden.)

Gerade mal …

Natürlich interessiert es die Bürger, was mit den Bildern der Kameras passiert. Oliver Krey: „Auf diesen Bildern lässt sich gerade einmal der Unterschied zwischen einem PKW, einem LKW und einem Zweirad erkennen.“ Bei den Kameras handele es sich, so Krey weiter, auch nicht um HD-Kameras. „Wir achten darauf, dass die Dateien möglichst klein sind.“ Das wiederum habe mit der Kapazität der Speichermedien zu tun.
Nach Analyse der erhobenen Daten geht es schließlich darum, Verkehrssituationen einzuschätzen und in der Folge zu sehen, wo und was gegebenenfalls geändert werden kann.
Norbert Jansen: „Bei der Verkehrstromerfassung geht es um den Bereich zwischen Schaafsweg (Römerstraße bis B9) einerseits und Hammereisen (ebenfalls zwischen Römerstraße und B9).“

Bild aus einem anderen Messprojekt.

IVV Aachen im Internet

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