Wir sind Kleve: Bürger solidarisieren sich

Fleißige Näher und Stoffspenden für Alltagsmasken gesucht

Im Tonstudio der Soundbox wird ein neues Heimatlied aufgenommen. (NN-Foto: Rüdiger Dehnen)

KLEVE. Es könnte keine schönere Integrationsgeschichte geben. Alles fing an mit der Flüchtlingsfamilie um Zeinab und Aref Ahmad aus Kleve. Aus Dankbarkeit, so toll in Kleve aufgenommen worden zu sein, trat die aus Aleppo stammende Familie an Thomas Ruffmann vom Haus Mifgash heran. Es sollten Behelfsmasken genäht werden, mit geschenkten Stoffen und Nähmaschinen in Eigenleistung genäht.

Die Idee war geboren, die ersten 500 Masken gefertigt und innerhalb von ein paar Stunden bereits vergriffen. Wohlgemerkt, sie werden nicht verkauft, sondern gegen eine freiwillige Spende abgegeben. Schnell stand fest, dass dieser familiäre Rahmen alleine für die Nachfrage zu klein ist.

Wir sind Kleve

Zeitgleich organisierte Tim Verfondern von der Soundbox aus Kleve unter dem Namen „Wir sind Kleve“ unterschiedliche Aktionen. Neben einem Solidaritätslied für Kleve, wozu Johannes Oerding das Playback „Heimat“ beisteuerte und das just an diesem Wochenende mit über 30 Klever Sängern im Studio aufgenommen wird, entstand schnell die Idee unter dem gleichen Solidaritätsslogan Alltagsmasken herzustellen. Der Kontakt zu Thomas Ruffmann war das entscheidende Puzzleteil, denn nun konnten die beiden gemeinsame Wege gehen.
„Wir planen im ersten Schritt die Herstellung von weiteren 1000 Masken, die wieder über die Buchhandlung Hintzen, den syrischen Supermarkt Banas und den Afromarkt Jalloh auf der Hagschen Straße, sowie Edeka in Rindern an hilfsbedürftige Bürger weitergebeben werden sollen.

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Zeinab und Aref Ahmad aus Kleve nähen Schutzmasken. (Foto: privat)

Tim Verfondern erklärt dazu: „Weil Masken im Handel nicht immer verfügbar und oft auch recht teuer sind, kamen wir auf diese Idee für eine Hilfsaktion von Klevern für Klever.“ Und Thomas Ruffmann ergänzt: „Ein Fünftel der Masken ist wie bisher für soziale Einrichtungen reserviert. Solange der Vorrat dann reicht, darf sich jeder eine Maske abholen. Die Abgabe ist aber auf ein Stück pro Familienmitglied limitiert, damit möglichst viele Bürger versorgt werden können.“ Die Masken sind übrigens doppellagig genäht, wahlweise bedruckt mit „Wir sind Kleve“, bis mindestens 60 Grad waschbar und in den Größen Kinder-S, sowie M und L/XL verfügbar.

Weitere Helfer und Spenden willkommen

Derzeit gibt es neben Familie Ahmad schon vier weitere Näherinnen. Aber damit schnell viele Masken zur Verfügung stehen, benötigt das Team noch mehr Näher und helfende Hände, die sich an dieser tollen Aktion beteiligen. Für Material ist gesorgt. Die Klever Stoffzentrale in der Kavarinerstraße hat kurzerhand Baumwollstoffe und Gummis für die ersten 1000 Masken zur Verfügung gestellt. Weitere Spender sind willkommen. Interessenten melden sich bitte per Mail an haus@mifgash.de oder in der Soundbox unter tim@SoundboxStudio.de.

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