Mit fünf Kilometern Sandstrand ist Cadzand-Bad sehr beliebt bei Touristen. NN-Fotos: Dickel

ZEELAND. Bei Tagesanbruch zeigen sich noch einige Regenwolken am Himmel, doch schon eine halbe Stunde später sind diese weggefegt und machen stattdessen Platz für einen strahlenden blauen Himmel. Perfektes Wetter also, um sich auf den Sattel zu schwingen und die Provinz Zeeland mit dem Rad zu erkunden.

Eines vorweg: Ganz so blau ist der Himmel dann in den folgenden zwei Tagen nicht geblieben, aber das Gute an einem Aufenthalt an der „zee“, wie in den Niederlanden das Meer genannt wird, ist, dass man Wetterprognosen getrost vergessen kann und der Übergang zwischen Regen und Sonne mitunter sehr schnell gehen kann.

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Wahre Schmuckstücke in Zeeuws Vlaanderen

Viele verbinden einen Urlaub in der Provinz Zeeland meist mit bekannten Städten wie Domburg oder Renesse. Aber auch unweit der belgischen Grenze befinden sich wahre Schmuckstücke, die sich im Gebiet „Zeuuws Vlaanderen“ befinden. Eines dieser Schmuckstücke ist Cadzand (und Cadzand-Bad). Der südlichste Badeort der Niederlande beherbergt seit 2017 einen neuen Jachthafen, der als Aussichtspunkt gerne genutzt wird und an dem sich auch das „Aircafé“ befindet. Das Café gehört zusätzlich zum Restaurant „AirRepublic“ dem berühmten niederländischen Sternekoch Sergio Herman.

Wanderung durch das Naturschutzgebiet “Het Zwin”.

Fünf Kilometer langer Sandstrand in Cadzand-Bad

Aber auch der fünf Kilometer lange Sandstrand von Cadzand-Bad lädt zum Spazieren gehen und Sonnenbaden ein. In kurzer Entfernung befindet sich zudem das Naturschutzgebiet „Het Zwin“: „Wenn die Flut kommt, wird das Naturschutzgebiet komplett überspült“, berichtet Elly Meijers, die Spaziergänge in dem Gebiet anbietet. Naturfans kommen hier auf ihre Kosten: neben Möwen sind noch viele andere Tiere wie Seidenreiher, Störche, Enten und Schafe zu betrachten: „Für Naturliebhaber ist es hier zauberhaft“, erklärt Meijers.
Aber auch abseits des Meeres gibt es in Zeeland einiges zu entdecken. Etwa 30 Minuten mit dem Fahrrad (neun Kilometer) von Cadzand entfernt befindet sich das malerische Dorf Sluis. Circa fünf Millionen Touristen besuchen das Dorf jährlich – wer einmal dort gewesen ist, kann verstehen, warum viele Besucher immer wiederkommen.

Tolle Aussicht vom Belfried im pittoresken Sluis

Vom Belfried, dem einzigen der gesamten Niederlande aus dem 14. Jahrhundert, haben die Besucher einen herrlichen Blick über die gesamte Umgebung – natürlich samt einer wunderschönen alten Windmühle, die auch besichtigt werden kann. Zudem beherbergt das Rathaus, auf dem sich der Belfried befindet, gleich mehrere Museen: im Ratskeller finden Ausstellungen statt, während im Bürgermeisterzimmer antike Möbel ausgestellt sind. Spannend wird es auch in der zweiten Etage, auf der die Geschichte der Stadt präsentiert wird. In der dritten Etage treffen die Besucher zudem nicht nur auf den bekanntesten Einwohner der Stadt, sondern auch auf einen sehr bekannten Niederländer an sich: die Sprache ist van Hendrik van Dale, bekannt für das große Wörterbuch, den „van Dale“.
Nach diesem ereignisreichen Tag geht es dann mit dem E-Bike wieder zurück ins Landal Strandresort Nieuwvliet-Bad, bevor es nach einem gemeinsamen Abendessen in den wohlverdienten Schlaf geht – Seeluft macht halt müde!

Beliebtes Fotomotiv: die Windmühle in Sluis.

Der nächste Tag beginnt wesentlich stürmischer als der Tag zuvor. Windstärke 6 ist angesagt und spätestens da sind alle froh, dass es sich um eine E-Bike-Tour handelt und etwas Antrieb das „fietsen“, wie die Niederländer zum Radfahren sagen, erleichtert. An diesem Tag steht zu Beginn die „Panoramaroute“ auf dem Deich an. Ein paar Regentropfen gesellen sich zum Wind dazu, sodass die Kapuzen aufgesetzt werden, aber dem Wetter weiter getrotzt wird, ganz nach dem Motto: „Schlechtes Wetter gibt es nicht – nur falsche Kleidung.“ Nach circa sieben Kilometern auf dem Rad wird der Leuchtturm von Breskens erreicht: ein echtes schwarz-weißes Schmuckstück, das schnell zum beliebten Fotomotiv wird.

Reise in die Vergangenheit im malerischen Groede

 

Etwa sechs Kilometer landeinwärts befindet sich das Dorf Groede. Das kleine Dorf wird in den letzten Jahren immer beliebter – nicht nur bei Touristen, sondern auch bei Einwohnern. Das liegt mit Sicherheit auch daran, dass man in Groede das flämische Erbgut lebendig erleben kann. In der Slijkstraat kann „het Vlaemsche Erfgoed“ besichtigt werden: zahlreiche Geschäfte laden ein, einen Blick in das Leben im 13. Jahrhundert zu werfen. Da öffnet eine Bäckerei wieder ihre Türen und dem Schmied kann ebenfalls über die Schultern geschaut werden. Ein Erlebnis der ganzen anderen Art.

Nach einem leckeren Mittagessen mit selbst gebrautem Bier bei „de drie Koningen“ geht es dann wieder zurück mit dem Rad nach Nieuwvliet. Zum Abschluss öffnet der Himmel noch mal all seine Schleusen, aber da dies die letzte Fahrt für das Wochenende ist, macht es auch nicht mehr viel aus. Dem Entdeckergeist und Spaß an diesem Wochenende hat das Wetter jedoch keinerlei Abbruch getan. Und ganz am Schluss, als sich alle wieder auf gen Heimat machen, zeigt sich dann auch noch mal die Sonne an Zeelands Küste.
Weitere Informationen zur Provinz Zeeland

Mehr Informationen zur Region gibt es auch unter der Internetseite www.vvvzeeland.nl/de.

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