Müll Geldern
Nach den Trödelmärkten ist der Abfallberg oft groß. Foto: privat

GELDERN. Erst war es nur eine Zigarettenkippe da und eine weggeworfene Dose dort. Mittlerweile sind daraus jedoch wahre Müllberge geworden, über die sich einige Bewohner Gelderns beschweren. Das Thema Müll in Geldern steht aber auch bei der Stadt auf der Agenda.

Studien vom Umweltbundesamt gaben unlängst bekannt, dass die Deutschen mit 220 Kilogramm pro Kopf europaweit am meisten Verpackungsmüll produzieren. Klar, dass dieser Müll auch irgendwie entsorgt werden muss. Anstatt den Mülleimer zu verwenden, landet bei einigen der Unrat allerdings auch in der Natur.

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Diese Beobachtung hat zum Beispiel auch Gerd Bloemen vor seinem Ladenlokal in der Gelderner Innenstadt gemacht: „Die Stadt Geldern wirbt mit dem Slogan, Geldern, die LandLebenStadt. Damit wird das Lebensgefühl der Bewohner und Besucher Gelderns zum Ausdruck gebracht. Man genießt es, in einer fast dörflichen Gemeinschaft auf dem Lande zu leben und die Natur vor der Haustür zu haben. Wo finden Besucher und Kunden das aber wieder in Geldern?”, fragt sich der Inhaber des Sport-Treff-Bloemen. Wiederholt bittet er die Politik darum, sich dem Problem anzunehmen und zu handeln: „Da die Reinigung im Zusammenhang zum Mehrwert für die Stadt Geldern wenig kosten würde, ist es für mich unverständlich, dass nichts passiert”, so Bloemen weiter.

Auch am E-dry-Gelände ist das Müllproblem groß: „Wenn Partys stattfinden, liegen danach regelmäßig Flaschen, egal ob aus Glas, Plastik oder Metall, überall auf dem Gelände und in der Natur”, berichtet ein Anwohner, dessen Name der Redaktion bekannt ist, der aber nicht namentlich erwähnt werden möchte. Auch nach Trödelmärkten sei die Verschmutzung stets sehr groß: „Es ist eine reine Müllkippe, mit der Mülldeponie in Pont fast vergleichbar.”

Stadt stellt zusätzliches Personal ein

Die Stadt kann die Gemüter allerdings beruhigen. In einem Gespräch mit Tim van Hees- Clanzett, Wirtschaftsförderer und Herbert van Stephoudt, Pressesprecher der Stadt Geldern, erklärten beide, dass mit der Verabschiedung des neuen Haushaltes das Müllproblem angegangen werde: „Ab April gibt es zwei zusätzliche Personen beim Bauhof, die sich ausschließlich um den Müll und dessen Beseitigung in der Innenstadt kümmern.” Zusätzlich dazu werden in naher Zukunft zudem zwei neue Stellen im Ordnungsamt ausgeschrieben: „Auch die Personen, die zukünftig diese beiden Stellen besetzen, werden gezielt in der Innenstadt eingesetzt.”

Wichtig ist es so van Hees-Clanzett aber auch, die Bevölkerung auf das Thema aufmerksam zu machen: „Es gibt zwar schon einige Bürger, die sich engagieren, aber es ist wichtig die Allgemeinheit für das Thema zu sensibilisieren.” Nicht selten passiere es, dass an einer Stelle, an der eine Person Müll abgestellt hat, weitere Abfälle dazukommen: „Dieses Phänomen ist uns bekannt”, erklärt van Hees-Clanzett, „aber da ist auch jeder Einzelne mit für verantwortlich.”

Die Stadt wisse, dass insbesondere der Taubendreck und die Zigarettenkippen ein großes Problem darstellen: „Wir sind aber auch an diesen Problemen dran”, so der Wirtschaftsförderer. Offen sei man aber für jegliche Aktionen aus der Bevölkerung und unterstütze dieses auch tatkräftig.

Was das Gelände an der E-dry angeht, ist dafür der Eigentümer zuständig, an den die Stadt appelliert, sich dem Problem anzunehmen. Durch die getroffenen Maßnahmen erhofft man sich in jedem Fall eine Verbesserung.

 

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