Issumer stellen Apfelwein aus regionalen Äpfeln her

Josef Deutskens und Manfred Dietzen haben altes Hobby wiederentdeckt

ISSUM. „Es war im Juni 1967. Der Sommer war sehr heiß und wir haben am Heuturm gearbeitet und hatten fürchterlichen Durst. Da brachte unser Arbeitgeber uns eine leckere Erfrischung: eiskalten Apfelwein.”

Josef Deutskens erinnert sich noch genaustens daran, wie seine Liebe zum leicht säuerlich schmeckenden Getränk geweckt wurde. Ursprünglich kommt Deutskens vom Niederrhein, für seine Ausbildung in der Landwirtschaft ist er allerdings nach Freiburg gezogen. Genau dort lernte er als Auszubildende Apfelwein kennen: „Damals in der Hitze war das genau das Richtige”, so der Issumer rückblickend. Aber nicht nur zu sehr heißen Zeiten, sondern auch in kühleren Jahreszeiten, lässt sich der Wein gut trinken: „Man sagt ja, dass Apfelwein ein Arme-Leute-Getränk sei, aber das ist falsch”, so Deutskens, der schon lange wieder am Niederrhein lebt.

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Josef Deutskens mit dem selbsthergestellten Apfelwein. NN-Foto: Dickel

Manfred Dietzens kommt ursprünglich aus Trier und hat auch früher schon mal Apfelwein hergestellt. Gemeinsam kamen die beiden Issumer darauf, in diesem Jahr das Getränk mal wieder herzustellen: „Vielleicht kam uns die Idee, weil dieser Sommer ja auch sehr heiß war”, erinnert sich Deutskens lachend. Aus der Idee wurde schnell Ernst. Vom Omselshof besorgten die beiden Männer sich Apfelsaft und setzten verschiedene Partien an. Daraus ist dann am Ende eine milde und eine trockene Partie entstanden. Deutskens erläutert die Herstellung des Weines: „Durch Hefe wird der Apfelsaft zu Alkohol vergoren und muss dann erst mal ruhen,” so der Issumer. Der Apfelwein, den die beiden Männer anbieten, ist nach dem deutschen Reinheitsgebot hergestellt: „Wir haben nichts hinzugetan außer den Apfelsaft und die Hefe”, erklärt Josef Deutskens und fügt hinzu, „deswegen schmeckt man den Apfel auch so gut heraus.”

Deutskens und Dietzen haben wieder Blut geleckt, oder besser gesagt, Apfelwein. Sie sind wieder auf den Geschmack gekommen und möchten auch im nächsten Jahr weiter Apfelwein aus regionalen Äpfeln herstellen: „Es macht vor allem Spaß und es ist toll, den Niederrheinern ein anderes Getränk außer Altbier näher zu bringen”, so Deutskens schmunzelnd. Na dann, Prost!

 

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