Gerd Koppers (l.), Bernhard Keuck und Heinz-Dieter Bonnekamp (r.) vom Autorenteam präsentieren mit Patrick Tekock, Regionalmarktleiter Geldern der Sparkasse Krefeld (2.v.l.), den neuen Fotoband. NN-Foto:TL

GELDERLAND. Es waren weltbewegende Zeiten, die Sechziger Jahre: der Kennedy-Mord, die Musikrevolution der Beatles, die Mondlandung, die Studentenrevolte 1968 sind einige markante Stichworte jener Jahre. Doch wie schlugen die Jahre des Umbruchs sich im Bild unserer ländlichen Region nieder? Das kann man jetzt nachvollziehen in der neuen Jahresgabe des Historischen Vereins für Geldern und Umgegend, ein großformatiger Fotoband, der den Leser in mehr als 300 Fotos zurückführt in die Sechziger Jahre.

Die Fotos stammen überwiegend aus den privaten Alben und Schachteln der Familien; die Menschen haben sie meist für rein private Zwecke selbst geschossen. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele kleine Meisterwerke sich unter diesen „Knipserbildern” befinden, die meist nur als Kontaktabzüge in den Formaten fünf mal fünf, sechs mal sechs oder sechs mal neun erhalten sind. Darüber hinaus finden sich auch Fotos aus den Vereinssammlungen, den Schul-, Behörden- und Kommunalarchiven, sowie von Pressefotografen wie Ulrich Engelmann und Peter Stachelscheid und Hobbyfotografen wie Leo Opheys und Leo Seilers.

-Anzeige-

Die Sechziger Jahre waren eine Zeit des Übergangs. Die gesellschaftlichen Umbrüche des Jahres 1968 breiteten sich von den Ballungszentren aus, erreichten aber den ländlichen Raum wie den Kreis Geldern mit Verzögerung. Immerhin war auch bei uns die wachsende Länge der Haarfrisuren, die kürzer werdenden Röcke und die weiter werdenden Hosenbeine zu konstatieren. Mehr ins Gewicht fielen aber die Veränderungen in Natur und Landschaft, die zum Beispiel durch die Technisierung der Landwirtschaft verursacht wurde. Der Wandel dokumentiert sich auch im rasanten Ausbau der Verkehrs- und Wohnungsinfrastruktur und des Autoverkehrs. Viele Fotos spiegeln das sich langsam modernisierende Arbeitsleben, die Welt der Firmen und Geschäfte. Eher in gewohnten Bahnen verlief das gesellige Leben der Menschen auf den Schützenfesten, den Umzügen, Prozessionen, bei Karneval und Kirmes.

Eines der wichtigsten Ereignisse für die Kreis Gelderner Bevölkerung der 60er Jahre war die kommunale Neuordnung. Die von Politik und Landesverwaltung beabsichtigte Schaffung leistungsfähigerer Verwaltungseinheiten bedeutete die Zusammenlegung bisher selbstständiger Städte, Dörfer und Amtsbürgermeistereien. Ab 1966 versetzten die Pläne der Zusammenlegungen die Gemüter in Wallung. Auch hiervon hat sich in den Fotos mancher Niederschlag erhalten. Gesammelt, ausgewählt und kommentiert haben die Bilder Heinz Dieter Bonnekamp, Bernhard Keuck, Johanna Klümpen- Hegmans, Gerd Koppers, Jürgen Kwiatkowski und Peter Wagener.

Der mit Unterstützung der Sparkasse Krefeld veröffentlichte Band kann auch in den örtlichen Buchhandlungen zum Preis von 19 Euro erworben werden. Für die Mitglieder des Historischen Vereins liegt die Jahresgabe im Kreisarchiv und in der Geschäftsstelle in Geldern, Hartstraße, zur Abholung bereit.

 

Vorheriger ArtikelZahlreiche Sachbeschädigungen an abgestellten Autos
Nächster ArtikelEinzelhändler kämpfen für ihre Weihnachtsbeleuchtung