Konzertorganist Matthias Wirth spielt am kommenden Sonntag auf der Seifert-Orgel in der St. Maria-Magdalena-Kirche in Goch. Foto: privat

GOCH. Das nächste Orgelkonzert in der St. Maria Magdalena Kirche findet am Sonntag, 20. November, um 19 Uhr, statt. Konzertorganist ist Matthias Wirth aus Kevelaer, geboren 1980 in Stralsund; er ist Intonateur der Orgelbaufirma Romanus Seifert & Sohn. Kaum jemand dürfte die Orgel besser kennen als er, hat er doch im letzten Jahr jede der über 2.400 Pfeifen einzeln gestimmt, um sie im Zusammenklang auf den Kirchenraum und dessen spezielle Eigenschaften abzu-„stimmen“.

Matthias Wirth schreibt zu seinem Programm: „Bei der Prorammauswahl habe ich mich von mehreren Gedanken leiten lassen. Zum einen soll natürlich Musik erklingen, die auf dem Orgeltyp besonders gut darstellbar ist, wie die Lemmens-Sonate, oder die Kompositionen von Jean Langlais. Ein anderer gedanklicher Strang entspringt der beinahe kathedralen  Akkustik, die mich bei den Arbeiten in St. Maria Magdalena immer begeistert hat, und so habe ich Musik gewählt, bei der die Wirkung im (großen) Raum explizit eine Schicht der Komposition ist.“

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Zur Aufführung kommen Stücke von Nikolaus Bruhns („großes Praeludium in e), Siegfried Reeda (Verkündigung aus „Marienbilder“),  Johann Sebastian Bach (Meine Seele erhebet den Herrn, BWV 648, Praeludium et Fuga in G, BWV 541), Marco Enrico Bossi (Scherzo in G-Moll op 49/2), Jean Langlais (drei Stücke aus „Neuf Pieces) und die Sonate Nr. 1 „Pontificale“ von Nicolas-Jaques Lemmens.
Die Stückauswahl des Konzertes zum ersten Jahrestag der Weihe der Orgel schlägt damit einen Bogen vom norddeutschen Barock über die Romantik bis hin zur Neuzeit. Einer der konzertanten Höhepunkte ist sicherlich die Sonate Nr. 1 von Nicolas-Jaques Lemmens, den man als den Vater der des französisch-symphonischen Orgelstils bezeichnen darf, waren doch Guilmant und Widor seine Schüler, die diese Stilistik noch weiter ausprägten.

War es auf Seiten des Orgelbaus das Genie Aristide Cavaillé-Coll, das der französischen Orgelkunst aus dem nachrevolutionären Niedergang zu einem steilen Aufstieg verhalf, so sind es die Organisten-Komponisten César Franck und Nicolas-Jaques Lemmens, die durch ihr kompositorisches Schaffen und pädagogisches Wirken die Orgelmusik Frankreichs wiederbelebten.

Der Eintritt zum Konzert ist frei, nach dem Konzert wird eine Kollekte für die weitere Finanzierung der Orgel gehalten.

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